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Was bedeutet Macrons Sieg für uns?

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Falscher Alarm? Im Kampf um den Präsidentenpalast in Paris siegt Emmanuel Macron klarer als erwartet, schon vor der ersten Hochrechnung ist die Luft raus. Anne Will fragt: „Frankreich nach der Wahl –
Falscher Alarm? Im Kampf um den Präsidentenpalast in Paris siegt Emmanuel Macron klarer als erwartet, schon vor der ersten Hochrechnung ist die Luft raus.
Anne Will fragt: „Frankreich nach der Wahl – Wie verändert das Europa?“
► Die Gäste:
• Ursula von der Leyen (58, CDU) . Frankreich ist im Moment nicht das größte Problem der Verteidigungsministerin.
• Xavier Bettel (44, Demokratesch Partei) . Luxemburgs Premierminister ist sauer auf Marine Le Pen, weil sie sein Land als „Heimat der institutionalisierten Steuerhinterziehung“ beschimpft.
• Gesine Schwan (73, SPD) . Die Politikwissenschaftlerin ist „Grand Officier“ der französischen Ehrenlegion.
• Alfred Grosser (92) . Der deutsch-französische Politologe ist Mitglied des Komitees zur Beobachtung des Extremismus, besonders des Front National.
Weiter so oder alles anders, das ist jetzt die Frage.
Talk-Altmeister Grosser kommt gleich auf den Punkt:
„Macron will soziale Marktwirtschaft, und das ist in Frankreich furchtbar“, spottet er. „Man ist auf der Linken gegen jeden Begriff der Sozialdemokratie. Man weiß nicht, dass die Bundesrepublik eine sozialdemokratische Kanzlerin hat!“
Luxemburgs Bettel gießt Wasser in den Siegeswein: „In einem Monat sind Parlamentswahlen“, warnt er. „Wenn Macron die nicht gewinnt, ist er eine Lame Duck.“ Und als lahme Ente könnte er die nächsten fünf Jahre seine Versprechen gar nicht halten.
Ein ARD-Einspieler zeigt Macrons Siegesfeier vor dem Louvre zu den Klängen der Europa-Hymne. Alle sind bewegt. „Klingt fantastisch“, lobt die Talkmasterin. Der alte Spötter Grosser dagegen denkt ganz unpathetisch an die Tantiemen des Dirigenten: „Da bekommt die Familie Karajan wieder Geld!“
► Politologisches Kurzseminar des Abends: „In Deutschland würden sich alle fürchterlich hüten zu sagen: Ich bin extrem“, doziert Professor Schwan. „In Frankreich ist ‘extrem’ nicht so weit weg von ‘radikal’, und man muss deswegen auch keineswegs rechtsextrem sein.

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