Joachim Löw hat beim 1: 1 der deutschen Nationalmannschaft im zweiten Gruppenspiel beim Confed Cup gegen Chile keinen Spielerwechsel vorgenommen – und das zum ersten Mal in seiner elfjährigen Amtszeit. Nach dem Spiel erklärte er die ungewöhnliche Maßnahme.
Löw wollte seine junge Mannschaft einer besonderen Prüfung zu unterziehen. « Weil die Mannschaft so gut gearbeitet hat und ich von den Spielern eine gewisse Widerstandsfähigkeit und Härte erwartet habe, auch im läuferischen Bereich gegen sich selbst, lange Wege zu gehen und viel zu investieren », begründete Löw seinen Schritt.
Außerdem habe er « nicht das Gefühl gehabt, dass jemand stark abgebaut hat, die Organisation hat gestimmt, in der zweiten Halbzeit hatte Chile keine Chance ». Nach Angaben der ARD-Sportschau hatte am 6. September 1995 zuletzt ein Bundestrainer gänzlich auf Joker verzichtet. Berti Vogts entschied sich damals im EM-Qualifikationsspiel gegen Georgien in Nürnberg (4: 1) dafür, seine Startelf bis zum Ende auf dem Platz zu belassen.
Der Bundestrainer war mit dem Spiel seiner Mannschaft trotz eines wackeligen Starts rundum zufrieden.