Die Absage von Donald Trump an das Klimaschutzabkommen ist zentrales Kommentarthema der internationalen Medien. Der US-Präsident wird durchweg scharf kritisiert
DEUTSCHLAND « Frankfurter Allgemeine Zeitung »: « Der von Präsident Donald Trump am Donnerstagabend bekannt gegebene Rückzug der Vereinigten Staaten aus dem Pariser Klimaabkommen hat keine unmittelbaren Auswirkungen. Weder steigt dadurch das Volumen der Treibhausgase, das Amerika als zweitgrößter Emittent der Welt in die Luft bläst. Noch ist damit eine Kehrtwende in der Klimagesetzgebung verbunden. Besser wird es allerdings auch nicht. »
« Süddeutsche Zeitung »:
« Die beiden verbliebenen Stützen der Klima-Allianz (Europa und China, die Red.) lauern schon auf die zusätzlichen Milliarden, die sich ohne amerikanische Konkurrenz mit erneuerbaren Energien oder Technologien zur Energieeffizienz verdienen lassen werden. Eines sollte nur nicht vergessen werden: China ist und bleibt ein schwieriger Partner, aus vielerlei Gründen. Die Europäer wären deshalb gut beraten, Distanz zu wahren – und an den Tag zu denken, an dem die USA hoffentlich ins Reich der Vernunft zurückkehren. » USA « Washington Post »: « Mit seiner rückwärts gewandten Politik und seinen ermüdenden Eskapaden scheint Präsident Trump sein Bestes geben zu wollen, um zu schaffen, was unmöglich sein sollte: die US-Präsidentschaft unbedeutend für den Fortschritt der Welt zu machen. Der Klimawandel ist ein Beispiel. »
GROSSRITANNIEN « The Times »:
« Donald Trump hatte mit der Behauptung Wahlkampf betrieben, der Klimawandel sei eine Falschmeldung, die China fabriziert habe, um den USA einen Wettbewerbsnachteil aufzudrängen, indem Umweltgruppen ermutigt werden, unhaltbare Subventionen für saubere Energien zu fordern. (…) Man mag über das Ausmaß debattieren, in dem die globalen Durchschnittstemperaturen in unserem Zeitalter als Folge der von Menschen verursachten Schadstoffemissionen ansteigen. Doch die langfristigen Vorteile eines Wandels von fossilen Brennstoffen zu sauberer Energie für alle Volkswirtschaften sind eindeutig. » SCHWEIZ « Tages-Anzeiger »: « Vermutlich wird die klimafeindliche Politik Trumps durch die nachhaltige Strategie vieler (US-) Bundesstaaten aufgewogen. Das heißt: In den USA werden in den nächsten Jahren die Emissionen nicht sinken, sondern stabil bleiben. (…) Bedeutsamer ist aber, dass vor allem China und Indien, die neben den USA zu den größten CO2-Produzenten der Welt gehören, den eingeschlagenen Weg ins postfossile Zeitalter weiterhin beibehalten. » SPANIEN « La Vanguardia »: « Trump hat den Weg gewählt, der am wenigsten abrupt ist, um den internationalen Kampf gegen den Klimawandel zu verlassen. Tatsächlich sieht das Pariser Abkommen von 2015 vor, dass die Länder den unterschriebenen Pakt erst drei Jahre nach dem Inkrafttreten kündigen können. (…) Es ist Teil von Obamas Erbe, was jetzt diese Situation provoziert hat (…) . Trump hat die Tür zugeschlagen, aber sie lässt sich nicht ganz schließen. Für den Moment…. »
DÄNEMARK
« Jyllands-Posten »:
» Präsident Trump glaubt, dass er in der Lage sein wird, ein Klimaabkommen neu zu verhandeln, hinter dem 190 Länder stehen, was man im besten Fall als einen naiven Zugang zur globalen Diplomatie verstehen kann, im schlimmsten Fall aber als Ausdruck eines grundlegenden Mangels an Respekt für die Hunderttausenden, wenn nicht Millionen von Arbeitsstunden, die Politiker, Diplomaten, Wissenschaftler und andere in das Klimaschutzabkommen gesteckt haben, das in Paris erzielt wurde.
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Deutschland — in German Internationale Presse zu Trump: "Politisches Äquivalent zum ausgestreckten Mittelfinger"