Der schlimmste Waldbrand seit Jahrzehnten fegt über Portugal hinweg. Erst langsam wird das ganze Ausmaß der Katastrophe klar.
Erst im Laufe des Sonntags wird das ganze Ausmaß der Katastrophe klar. Die Feuerwehrmänner, die sich am Morgen zu den von Flammen eingeschlossenen portugiesischen Ortschaften im Landesinneren durchkämpfen, stoßen auf ein Bild des Grauens. Auf den Zufahrtsstraßen finden sie ausgebrannte Autowracks mit verkohlten Leichen. Offenbar wollten die Menschen fliehen. Aber ihr Ansinnen wurde durch Flammenwalzen gestoppt, die sich durch das Waldgelände fressen.
Weinende und verletzte Menschen schleppen sich den Helfern entgegen. Eine Frau mittleren Alters sitzt auf einer in Rauch gehüllten Landstraße, den Kopf in die Hände gestützt. Sie ruft nach ihrer Familie, die im hinter ihr liegenden Dorf zurückgeblieben ist. Sie weiß nicht, was aus ihrem Haus und ihren Angehörigen geworden ist. „Die Gewalt des Feuers war sehr groß“, berichtet Valdemar Alves, Bürgermeister des 2000-Seelen-Ortes Pedrógão Grande. „Für viele Menschen gab es keine Zeit zu entkommen.“
Der Wind sei sehr heftig gewesen, habe immer wieder gewechselt und die Flammenwände gleichzeitig in mehrere Richtungen getrieben. Einige Ortsteile seien „von den Flammen völlig eingekesselt“ worden, erklärt Alves. Der Zusammenbruch des Telefonnetzes habe es erschwert, die Menschen zu warnen. Fernando Lopes, Bürgermeister des Nachbarortes Castanheira de Pera, in dem 3000 Menschen leben, sagte: „Die Situation ist chaotisch. Viele Häuser sind verbrannt.“
Bis zum Sonntagnachmittag fanden die Helfer 62 Tote. Etliche Personen wurden noch vermisst. Die Zahl der Todesopfer könnte also noch steigen. Unter den Opfern befinden sich offenbar auch mehrere Feuerwehrleute. Mehr als 50 Personen sollen verletzt worden sein, mehrere befinden sich mit lebensgefährlichen Verletzungen im Krankenhaus.
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Deutschland — in German Mehr als 60 Tote in Portugal: Blitzschlag löst verheerenden Waldbrand aus