Die Vorbereitungen für Helmut Kohls Trauerfeiern am 1. Juli sind in vollem Gange. Nun meldet sich erneut der Sohn des Altkanzlers zu Wort. Er ist mit vielem nicht einverstanden und wünscht sich einen Staatsakt am Brandenburger Tor.
« Ich finde die bisherige Entwicklung unwürdig, für meinen Vater, für Deutschland und für Europa », sagte Walter Kohl in einem Interview mit der « Zeit ». An der geplanten Beisetzung in Speyer werde er nicht teilnehmen. Zur Begründung sagte der Kohl-Sohn, es sei eine falsche Entscheidung, dass sein Vater nicht im Familiengrab beerdigt werde. Walter Kohl würde sich außerdem einen Staatsakt am Brandenburger Tor wünschen.
Helmut Kohl war am 16. Juni im Alter von 87 Jahren in seinem Haus in Ludwigshafen-Oggersheim gestorben und anschließend dort aufgebahrt worden. Am Donnerstag hatten Helfer einen Sarg aus dem Haus getragen. Dabei soll es aber nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur darum gegangen sein, Abläufe zu klären für die spätere Abholung des Sarges mit Kohls Leichnam vor den Trauerfeierlichkeiten am 1. Juli.
Kohls Leichnam soll sich nach dpa-Informationen noch immer im Haus in Oggersheim befinden. Vertraute der Familie hatten am Wochenende nach Kohls Tod erklärt, der Leichnam werde voraussichtlich bis zu den Trauerfeierlichkeiten dort bleiben. Nach dpa-Informationen ist das nach jetzigem Stand weiter so vorgesehen.
Zeremonie auf EU-Ebene
Zur Würdigung von Kohls politischer Arbeit ist am 1. Juli ein europäischer Trauerakt im EU-Parlament in Straßburg geplant.