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G20-Gipfel: Auf Gut und Böse kommt es nicht an

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Wladimir Putin zeigt sich vor dem G20-Gipfel versöhnlich, Trump greift Russland frontal an. Gut und Böse zählen nicht mehr. Ein Kommentar.
Wer glaubte, bei den diversen Vortreffen zum G-20-Gipfel würde sich die Weltlage schon irgendwie sortieren, der hat sich geirrt. Was sich abzeichnet, ist vielleicht aber das: Die Trennung zwischen den Guten und den Bösen auf der internationalen Bühne ist für das Verständnis der Gipfeldynamik weniger hilfreich als die Unterscheidung zwischen den Kooperationsbereiten und denen, die es nicht sind.
Dass der Charakter zentraler Achsen im Gefüge der G 20 weiterhin unklar ist, namentlich der russisch-amerikanischen, dafür sorgte nicht zuletzt nur Stunden vor dem Gipfelauftakt wieder einmal das enfant terrible der Weltpolitik, Donald Trump. Bei einer Rede in Warschau bekräftigte er zwar sein Bekenntnis zur Nato und bekundete überlaut seinen Willen, an der Seite Polens und der osteuropäischen Länder zu stehen. So recht freuen dürfte sich darüber in der Europäischen Union allerdings niemand. Trump hielt eine martialische, bluttriefende Rede, vollgestopft mit Kampf- und Überlebensmetaphorik und zahlreichen Erinnerungen an die Frontstellungen des Zweiten Weltkriegs. Das war einerseits dem Ort geschuldet – Trump sprach an einem Denkmal der polnischen Widerstandsbewegung – derart drastisch hätte das Bild von der Welt aber nicht ausfallen müssen.

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