Der Krieg und die beginnende Regenzeit erschweren im Jemen den Kampf gegen die Cholera-Epidemie. Wer keinen Zugang zu sauberem Wasser hat, ist oft dem Tode geweiht, denn auch Medikamente fehlen. Mitarbeiter von Hilfsorganisationen geraten an ihre Grenzen. Von Jürgen Stryjak.
Der Krieg und die beginnende Regenzeit erschweren im Jemen den Kampf gegen die Cholera-Epidemie. Wer keinen Zugang zu sauberem Wasser hat, ist oft dem Tode geweiht, denn auch Medikamente fehlen. Mitarbeiter von Hilfsorganisationen geraten an ihre Grenzen.
In der Hauptstadt Sanaa stehen in etlichen Vierteln Tankwagen mit Trinkwasser, die von Hilfsorganisationen bereitgestellt wurden. Alte Männer, Kinder und Frauen füllen das Wasser in mitgebrachte Plastikflaschen und Kanister. Sauberes Wasser kann während einer Cholera-Epidemie das Überleben sichern. Aber besonders außerhalb der Städte gibt es oft keines. Viele Wasserquellen sind bereits verseucht. Die Menschen haben oft nur noch die Wahl zwischen Cholera oder Tod durch Verdursten.
Und wenn sie sich infiziert haben, finden sie keine Hilfe. Viele Krankenhäuser mussten inzwischen geschlossen werden. « Es fehlt das Geld, um Klinikmitarbeiter zu bezahlen », erzählt Roberto Scaini von der Organisation Ärzte ohne Grenzen im nordjemenitischen Ort Haydan. « Überall fehlen Medikamente. Viele Einrichtungen des Gesundheitswesens wurden bei Luftangriffen zerstört. »
Helfer aus dem Ausland arbeiten auf Hochtouren – wie die Deutsche Larissa Alles. « De facto ist es eine dramatische Lage, die sich von Tag zu Tag rapide verschlechtert. Es erschreckt uns, wie massiv dieser Ausbruch ist und vor allem wie schnell er sich verbreitet.