Die Kanzlerin hat die türkische Regierung für ihr Vorgehen im Fall Akhanlı scharf kritisiert. Sie zeigte sich erleichtert, dass der Schriftsteller wieder in Freiheit sei.
Bundeskanzlerin Angela Merkel hat die von der Türkei veranlasste Festnahme des Kölner Schriftstellers Doğan Akhanlı kritisiert. « Ich sage dazu, dass das aus meiner Sicht nicht geht », sagte die CDU-Chefin während einer RTL-Sendung. « Ich bin sehr froh, dass Spanien ihn jetzt erstmal wieder freigelassen hat. » Merkel sagte, sie stehe in der Angelegenheit mit der spanischen Regierung in Kontakt.
Spanische Behörden hatten mit der Verhaftung auf einen Dringlichkeitsvermerk bei der internationalen Polizeibehörde Interpol reagiert. Die Türkei hatte diesen Vermerk veranlasst. Das kritisierte Merkel nun: Man dürfe die internationalen Organisationen wie Interpol nicht für so etwas missbrauchen.
In der Townhall-Sendung von RTL sprach sich die Kanzlerin auch gegen Fahrverboten für Dieselfahrzeuge aus: « Unser Ansatz ist, Fahrverbote zu vermeiden. » Die Diesel-Fahrzeuge seien wegen ihres niedrigeren Treibstoffverbrauchs nötig, um die Klimaschutzvorgaben einzuhalten.
Die Manipulationen von Abgasmessungen bei Diesel-Fahrzeugen nannte Merkel « eine unzulässige Ausnützung von Lücken » bei den Abgastests. Jetzt müsse man das Vertrauen der Verbraucher wiederherstellen. Merkel verwies dafür auf geplante Tests unter realen Straßenbedingungen. Zu Top-Zahlungen an Automobilmanager trotz der Manipulationen sagte Merkel, dies sei « sicher so nicht gerecht ».
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Deutschland — in German Doğan Akhanlı: Merkel wirft Türkei Missbrauch von Interpol vor