Ein Erdbeben der Stärke 5,6 ist in Nordkorea gemessen worden. Das südkoreanische Militär vermutet dahinter einen Atomtest.
Nordkorea hat vermutlich erneut Atomwaffen getestet. Die chinesische Erdbebenwarte berichtete am Sonntag von einem Beben der Stärke 6,3 im Nordosten des abgeschotteten Landes in einer Tiefe von null Metern. Auslöser sei wohl eine Explosion in einer Mine gewesen. Die us-amerikanische Erdbebenwarte USGS verzeichnete eine Erschütterung der Stärke 5,2 in der Region. Auch die meteorologische Behörde des Nachbarlands Südkorea registrierte in demselben Gebiet erst ein Beben, kurze Zeit später ein zweites mit der Stärke 4,6. Die aufgezeichneten Werte entsprechen in etwa der Kraft einer mittleren Atombombe. Die Sprengkraft soll um ein vielfaches stärker gewesen sein als bei früheren Nukleartests. Südkoreanische Behörden sprachen von einer Entsprechung von 50 bis 60 Kilotonnen.
Es ist wahrscheinlich, dass Nordkorea einen Atomtest durchgeführt hat – damit den insgesamt sechsten seit 2006. Sowohl das südkoreanische Militär als auch das japanische Außenministerium gehen von « künstlich herbeigeführten » Beben aus. Epizentrum sei der Bezirk Kilju gewesen, unweit von Nordkoreas Atomtestgelände. Das erste wird als « eine mutmaßliche Explosion », das zweite als « Einsturz » oder « Kollaps » beschrieben.
Im Staatsfernsehen teilte Nordkorea mit, dass « erfolgreich » eine Wasserstoffbombe für Interkontinentalraketen gezündet worden sei. Der Test sei ein « absoluter Erfolg » gewesen.
Nur Stunden zuvor hatten Nordkoreas Staatsmedien gemeldet, das Land habe eine fortgeschrittene Wasserstoffbombe entwickelt. Wie die staatliche Nachrichtenagentur KCNA berichtete, handele es sich um eine thermonukleare Waffe, die eine Sprengkraft von hunderten Kilotonnen erreichen und in großer Höhe detoniert werden könne. Mit derartigen Waffen lassen sich weitaus stärkere atomare Explosionen erzeugen als mit einstufigen Atombomben.
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Deutschland — in German Nordkorea meldet im Staatsfernsehen Zündung von Wasserstoffbombe