Das ölreiche Kirkuk ist seit Jahren Streitpunkt zwischen irakischen Kurden und der Regierung in Bagdad. Nun rücken Truppen der Zentralregierung vor – das…
Irakische Truppen sind nach Angaben des Staatsfernsehens in von den kurdischen Peschmerga-Einheiten kontrollierte Gebiete der irakischen Provinz Kirkuk eingedrungen. Dies habe Ministerpräsident Haidar al-Abadi angeordnet.
Demnach wurden große Teile Kirkuks am Montagmorgen ohne Gefechte mit den Peschmerga-Truppen erobert. Dies wurde von kurdischer Seite bestritten.
Kämpfe seien zwischenzeitlich im Süden Kirkuks ausgebrochen, berichtete die kurdische Nachrichtenseite Rudaw unter Berufung auf einen Kommandeur der Peschmerga. Es habe Feuerwechsel auch mit schweren Waffen gegeben. Kurden-Präsident Massud Barsani gab seinen Einheiten Rudaw zufolge «grünes Licht», um angreifende irakische Truppen mit «aller Kraft» zu attackieren. Er habe die Kämpfer allerdings angewiesen, nicht mit Kampfhandlungen zu beginnen.
In mehreren Tweets verkündete Premierminister Al-Abadi, er wolle Sicherheit in Kirkuk zusammen mit den Bewohnern und den kurdischen Kräften herstellen. Priorität sei es, die Bürger zu schützen, die er aufrief, mit seinen Truppen zusammenzuarbeiten. Noch Stunden zuvor hatte der Irakische Sicherheitsrat den Kurden vorgeworfen, Kräfte mit Verbindungen zur verbotenen kurdischen Arbeiterpartei PKK nach Kirkuk zu bringen. Dies sei eine «Kriegserklärung».
Der Gouverneur Kirkuks, Nadschmiddin Karim, rief die Bürger der Region derweil dazu auf, sich zu bewaffnen und die Provinz zu verteidigen. Das Ziel der Offensive sind Rudaw zufolge eine Militärbasis, der Flughafen im Westen der Stadt sowie die Ölfelder, die von den Kurden kontrolliert werden.