Mitten in der Nazi-Lieder-Affäre um den FPÖ-Mann Landbauer wählt Niederösterreich heute einen neuen Landtag. Die Rechtspopulisten sind im ÖVP-Stammland kaum bedeutend, doch sie könnten stark zulegen. Von Clemens Verenkotte.
Mitten im Nazi-Lieder-Skandal um einen FPÖ-Mann wählt Niederösterreich heute einen neuen Landtag. Die Rechtspopulisten sind im ÖVP-Stammland kaum bedeutend, doch sie könnten stark zulegen.
Heinz Christian Strache, österreichischer Vizekanzler und FPÖ-Chef, am vergangenen Donnerstag in St. Pölten, in der Landesparteizentrale. Aufmunterndes Schulterklopfen – denn die Affäre um die NS-Lieder der Burschenschaft des Spitzenkandidaten der FPÖ in Niederösterreich, Udo Landbauer, hat landesweit wie international für Aufsehen gesorgt.
Dazu erklärt Strache: « Udo Landbauer hat sich hier nichts zuschulden kommen lassen und im Gegenteil: Er steht für Aufklärung und ist vor allem auch jemand, der mit seinem Migrationshintergrund überhaupt nichts mit Rassismus und anderen widerlichen Einstellungen zu tun hat. »
Der 31-jährige Landbauer, dessen Mutter Iranerin ist, hatte bis zum Bekanntwerden der antisemitischen Liedertexte seiner Burschenschaft Germania die amtierende Regierungschefin von der konservativen ÖVP, Johanna Mikl-Leitner, oft als « Mama Mikl » diskreditiert – weil diese zu sehr auf das gesellschaftliche Miteinander setze.
Landbauer sagte die restlichen Wahlkampf-Auftritte ab, wollte nichts mehr zur Liederbuch-Affäre sagen, sondern nur noch zum Wahlsonntag: « Ich will einfach, dass unsere Landsleute sicher, gesünder und besser leben können, und darum bitte ich auch, um das Vertrauen der Wählerinnen und Wähler am 28.