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CDU: Merkels Angebot

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Mit personellen Neuerungen will die Kanzlerin Vertrauen in der CDU zurückgewinnen. Die Zeiten, in denen Merkel störungsfrei durchregieren konnte, dürften vorbei sein.
Angela Merkel gab sich am Sonntagabend alle Mühe, ihre überraschende Wahl für die neue Bildungsministerin gut zu begründen. Also lobte sie den Lebenslauf von Anja Karliczek, einer bisher recht unbekannten Bundestagsabgeordneten. Die gelernte Bankkauffrau habe einen Hotelbetrieb geführt und trotz ihrer drei Kinder noch Betriebswirtschaft studiert, sagte Merkel. Das zeuge von « klarem Wollen ».
In Wahrheit dürfte Karliczek für Merkel aber vor allem zwei wesentliche Kriterien bedienen: Sie ist eine Frau und mit 46 Jahren für CDU-Verhältnisse noch vergleichsweise jung. Im Wahlkampf hatte die Kanzlerin versprochen, die Hälfte der von ihr zu vergebenden Ministerposten mit Frauen zu besetzen. Dieses Versprechen hat sie, bezieht man die Staatsminister im Kanzleramt mit ein, nun sogar übererfüllt. Die Kanzlerin musste sich diesmal überhaupt besondere Mühe geben, die Ansprüche ihrer Partei zu erfüllen. Das mögliche neue Kabinett, dessen CDU-Mitglieder sie heute benannte, dient schließlich auch dazu, die eigene Partei hinter sich zu bringen.
In den vergangenen Wochen hatten viele in ihrer Partei gefordert, Merkel müsse in ihrer voraussichtlich letzten Amtsperiode jüngeren und « neuen » Politikern eine Chance geben. Diesen Wunsch bedient Merkel mit Karliczek zweifellos.
Seit 2013 sitzt Karliczek im Bundestag, öffentlich aufgefallen ist sie
bisher nicht.

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