100 Tage vor seinem Flug zur ISS bereitet sich der deutsche Astronaut Gerst auf seine neue Rolle als Kommandant vor. Im Training macht er sich auch auf Katastrophen gefasst. Von Markus Sambale.
Rund 100 Tage vor seinem Flug zur ISS bereitet sich der deutsche Astronaut Gerst auf seine neue Rolle als Kommandant vor. Im Training macht er sich auch auf Katastrophen gefasst.
Es klingt wie ein Alptraum, so etwas in einem Raumschiff zu erleben. « Heute hatten wir zwölf verschiedene Dinge, die kaputt gegangen sind », sagt Alexander Gerst. Doch der Astronaut hat trotzdem gute Laune. Seine Augen leuchten zufrieden und entspannt – wie meistens. Der 41-Jährige mit der markanten Glatze, der sich auf Twitter kurz Astro-Alex nennt, erzählt von den Katastrophenmomenten, die er gerade eben in der engen Sojus-Kapsel durchgemacht hat.
« Wir hatten zum Beispiel einen Triebwerksausfall, wir hatten kleinere Sachen, etwa ein Funkgerät, das kaputt gegangen ist. Und wir hatten ein Leck in einem der Treibstofftanks – das ist natürlich eine der schlimmeren Sachen. »
Schlimme Sachen erleben, um auf jeden Notfall vorbereitet zu sein – das ist die Idee beim Training im Kosmonauten-Zentrum im Sternenstädtchen in der Nähe von Moskau. Schon vor Jahrzehnten hat die Sowjetunion hier ihre Raumfahrer ausgebildet. Auch Juri Gagarin, der erste Mensch im All, hat hier trainiert.