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Warum die SPD-Spitze Sigmar Gabriel nicht mehr will

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Bis zuletzt hat Sigmar Gabriel um sein Amt gekämpft. Der neuen Bundesregierung wird er trotzdem nicht angehören. Weil er ein Störfaktor für Andrea Nahles und Olaf Scholz wäre.
Das war’s: Sigmar Gabriel, lange Jahre Vorsitzender der SPD und als Außenminister beliebtester Sozialdemokrat in der Bundesregierung, muss die große politische Bühne verlassen. So wollen es die designierte SPD-Chefin Andrea Nahles und der kommissarische Parteivorsitzende Olaf Scholz. Beide hätten ihn „heute darüber unterrichtet, dass ich der nächsten Bundesregierung nicht mehr angehören werde “, teilte Gabriel am Donnerstagvormittag mit. Er sei zwar nach wie vor direkt gewählter Abgeordneter des Deutschen Bundestages, „aber nun endet die Zeit, in der ich politische Führungsaufgaben für die SPD wahrgenommen habe“.
Bis zuletzt hatte Gabriel um sein Amt in der Regierung gekämpft, das er erst Anfang vergangenen Jahres übernommen und das ihm ungeahnte Beliebtheitswerte eingetragen hatte. Im Januar 2017 hatte er Martin Schulz als SPD-Kanzlerkandidat vorgeschlagen und zugunsten des langjährigen Europapolitikers auf den Parteivorsitz verzichtet – nach sieben Jahren an der Spitze der Sozialdemokratie. Damals hatten viele aufgeatmet. Doch in den vergangenen Wochen gewann der ebenso umstrittene und streitbare Instinktpolitiker aus Goslar an der Parteibasis wieder deutlich mehr Sympathien. Aus dem Landesverband Nordrhein-Westfalen gab es bis zuletzt Versuche, die SPD-Führung umzustimmen, um den populären Minister im Amt zu halten.

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