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Echo für Kollegah und Farid Bang: Campinos Abrechnung mit den Skandalrappern

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Der Kopf der Toten Hosen nahm bei der Echo-Preisverleihung Stellung gegen die Rapper Kollegah und Farid Bang. Die waren trotz antisemitischer Texte eingeladen worden. Kollegah entgegnete, der Punkrocker spiele sich auf.
Die Rapper Kollegah und Farid Bang haben in den vergangenen Jahren des Öfteren bewiesen, dass sie nicht die hellsten Steine beim Juwelier sind. Die Echo-Verleihung am Donnerstag zeigte, dass die beiden sich treu bleiben. Sie waren mit ihrem gemeinsamen Album « Jung, brutal, gut aussehend 3 » nominiert und durften bei der ohnehin kaum zu ertragenden Gala in Berlin auftreten.
Das hatte im Vorfeld bei vielen Beobachtern für Irritationen gesorgt, denn die Deluxe-Ausgabe der Platte enthält ein Lied mit diesem Vers: « Mein Körper definierter als von Auschwitz-Insassen. » Das ist ekelhaft, und um das zu erkennen, muss man nicht Geschichte studiert haben. In einem Interview mit dem TV-Sender Vox, das der Übertragung der Ehrungen vorausging, wurde Farid Bang auf die Zeile angesprochen. Es sei ihm schon bewusst gewesen, gab er zur Antwort, aber seine Absicht sei « niemals negativ » gewesen, sondern « höchstens fahrlässig ». Ach so.
Ohnehin baute Vox stark auf den Skandal . « Es wird spannend », hieß es in Einspielern, die Rapper zeigten. Man raunte ein bisschen, man kokettierte mit dem Verbotenen. Das war umso befremdlicher, da der Echo an Yom HaShoah vergeben wurde, dem nationalen israelischen Gedenktag für die Opfer des Holocaust. Dass Kollegah/Bang an diesem Datum im Fernsehen auftreten durften, nannte Peter Maffay im Vorfeld « makaber und beschämend ».
Der vom Bundesverband der Musikindustrie vergebene Echo, das muss man noch wissen, ist eine Branchenfeier, die öffentliches Interesse lediglich behauptet und in Wirklichkeit ziemlich egal ist. Die Preise werden nicht nach Qualität oder Originalität vergeben, sondern nach den Gesetzen der Marktwirtschaft. Die fünf erfolgreichsten Alben und Künstler des Vorjahres sind automatisch nominiert. Eine Jury wählt unter diesen Kandidaten den Sieger aus, der in den allermeisten Fällen bei Universal, Warner oder Sony erscheint und fast immer Helene Fischer heißt.

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