Die Empörung über die Echo-Preisverleihung an zwei Rapper ist fast verraucht, da wird der Musikpreis abgeschafft. Der Skandal hat uns erinnert: Kunst darf zügellos, pervers oder pornografisch sein. Aber darf sie alles?
K unst dient nicht der Erbauung in der Gartenlaube. Sie ist nicht nur dem Guten und Wahren und Schönen verpflichtet. Sie darf auch lügen, sie kann zügellos, pervers, widerwärtig und pornografisch sein, sie darf das Hässliche, das Böse, das Abgründige der Welt zum Thema machen.
Kunst soll an die Schmerzgrenze gehen – und noch weit darüber hinaus.