Drei Tote, viele zum Teil schwer Verletzte. Am ersten warmen Wochenende ist es mitten in Münster zu einem blutigen Zwischenfall gekommen. Ein Mann lenkte einen Kleinlaster in eine Menschengruppe. Die Universitätsstadt steht unter Schock.
Ein Frühlingssamstag in Münster: In den historischen Gassen der Altstadt sitzen die Menschen am Nachmittag draußen in der Sonne – es ist einer der ersten warmen Tage. Doch ein furchtbarer Zwischenfall erschüttert die Idylle: Ein Kleintransporter rast vor der Traditionsgaststätte « Kiepenkerl » in eine Menschengruppe. Es gibt Tote und Verletzte. Drei Menschen sterben laut NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU) – unter ihnen ist auch der mutmaßliche Täter.
Sechs der rund 30 Verletzten seien schwer verwundet, einige befänden sich noch in Lebensgefahr, heißt es aus Sicherheitskreisen. Der mutmaßliche Täter erschießt sich nach Polizeiangaben in dem Wagen. Nach Informationen unserer Redaktion und mehrerer anderer Medien handelt es sich um einen psychisch labilen Einzeltäter. Er ist den Informationen zufolge 48 Jahre alt und Deutscher. Hinweise auf Islamismus gibt es nach Angaben von Reul nicht. Die Einsatzkräfte untersuchen außerdem einen verdächtigen Gegenstand im Auto.
Mitarbeiter eines Restaurants, das ganz in der Nähe des Tatorts liegt, berichten später von einem lauten Geräusch: « Tschack tschack tschack », hätten sie gehört, dann sei alles ganz schnell gegangen und sie hätten das Restaurant verlassen müssen. Gesehen haben sie nichts. Augenzeugen berichten, dass der Wagen letztlich gegen einen Baum gefahren sei. Menschen hätten geschrien, Rettungskräfte und Polizisten seien innerhalb weniger Minuten am Ort gewesen. Wegen einer Demonstration von Kurden in der Stadt waren viele Polizisten sowieso in der Innenstadt unterwegs.
Überall in der Stadt sind Polizisten unterwegs
Die Polizei sperrt die Gegend weiträumig ab. Rot-weißes Flatterband spannt sich über die Straße, in der Einsatzfahrzeuge der Feuerwehr stehen.