Syriens Schutzmacht Russland solle sich auf Raketen gefasst machen, droht US-Präsident Trump auf Twitter. Das Weiße Haus teilt später mit, es gebe auch noch andere Optionen.
US-Präsident Donald Trump hat nach Angaben seines Amtes noch keinen Zeitplan für eine Reaktion auf den mutmaßlichen Giftgasangriff in Syrien. Der Präsident habe eine Reihe von Optionen und diese seien nicht nur militärische, sagte dessen Sprecherin Sarah Sanders am Mittwoch vor Journalisten. Trump wäge derzeit ab, wie er reagieren solle. « Es ist sicher eine Option, aber das heißt nicht, dass es die alleinige Option ist oder das einzige, was der Präsident tun könnte oder auch nicht », sagte Sanders.
Zuvor hatte der US-Präsident trotz Warnungen Russlands einen Raketenangriff auf Syrien als Vergeltung für den jüngsten mutmaßlichen Giftgaseinsatz dort angekündigt. Russland wolle zwar alle Raketen in Syrien abfangen, schrieb Trump auf Twitter. Moskau solle sich aber trotzdem auf US-Raketen modernster Bauart gefasst machen, fügte er hinzu: „Sie werden kommen, schön und neu und ‚klug‘.“ Syriens Regierung sprach von einer „unverantwortlichen Eskalation “ durch den US-Präsidenten. Auch Bundeskanzlerin Angela Merkel deutete erstmals an, dass auch sie die Regierung des syrischen Präsidenten Baschar al Assad für den Tod von bis zu 150 Menschen bei dem Giftgaseinsatz vom Wochenende verantwortlich macht.
Der britische Sender « BBC » berichtete am Abend, Premierministerin Theresa May stehe bereit, die britische Beteiligung an einer Militäraktion zu genehmigen. Eine vorherige Zustimmung des Unterhauses wolle sie in dem Fall nicht einholen. Oppositionsführer Jeremy Corbyn hat eine Einbeziehung des Parlaments gefordert.
Die USA arbeiten nach Darstellung von Verteidigungsminister James Mattis allerdings noch daran, Informationen zu dem mutmaßlichen Giftgasangriff in Syrien zu prüfen. Als Mattis am Mittwoch gefragt wurde, ob er genügend Beweise dafür gesehen habe, um die syrische Regierung für den Angriff zu beschuldigen, sagte er: „Wir sind noch dabei, die Geheimdienstinformationen auszuwerten, wir selbst und unsere Verbündeten. Wir arbeiten noch daran.“ Das Pentagon sei bereit, Trump militärische Optionen zur Verfügung zu stellen, erklärte er.
Vor dem Hintergrund des angedrohten Angriffs in Syrien hat der russische Staatschef Wladimir Putin an den « gesunden Menschenverstand » bei der Lösung internationaler Krisen appelliert. Die Lage auf der Welt werde immer « chaotischer » und gebe Anlass zur « Sorge », sagte Putin am Mittwoch in einer Rede vor ausländischen Diplomaten im Kreml. « Dennoch hoffen wir, dass der gesunde Menschenverstand letztlich die Oberhand behält. »
Angesichts der Spannungen warnte UN-Generalsekretär António Guterres die Mitglieder des Weltsicherheitsrates davor, die Lage außer Kontrolle geraten zu lassen.