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Vorfall in Münster: Polizei geht von Einzeltäter ohne politisches Motiv aus

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Ein vermutlich 48-jähriger Münsteraner ist mit einem Kleinbus in Passanten gefahren, zwei Menschen starben. Der Täter erschoss sich. Die wichtigsten Fragen und Antworten
Ein Mann ist am Samstagnachmittag nach offiziellen Angaben um 15.27 Uhr in der Innenstadt von Münster mit einem VW-Campingbus mit hoher Geschwindigkeit in eine Gruppe von Menschen gefahren. Die Tat ereignete sich am Denkmal Kiepenkerl, an dem sich zwei Restaurants befinden, der große und der kleine Kiepenkerl.
Drei Menschen sind gestorben, einer davon ist der mutmaßliche Täter. Er erschoss sich noch am Tatort im Fahrzeug. Mehr als 20 Menschen wurden verletzt, sechs davon schwer, sagte ein Sprecher der Münsteraner Polizei. Die Opfer sind offenbar vor allem Restaurantgäste, die auf dem Platz im Außenbereich der Restaurants saßen. Staatsanwaltschaft und Polizei Münster teilten in der Nacht mit, es handele sich bei den Toten um eine 51-jährige Frau aus dem Kreis Lüneburg und einen 65-Jährigen aus dem Kreis Borken.
Der Tatverdächtige ist laut Polizei männlich und deutscher Staatsbürger. In der Nacht sagte der Oberstaatsanwalt Martin Botzenhardt, dass es sich bei dem Fahrer vermutlich um einen 48-jährigen Mann handele, der schon länger in Münster wohne. Bislang lägen keine Hinweise auf einen möglichen Hintergrund für die Tat vor, es werde in alle Richtungen ermittelt. Beamte durchsuchten die vier Wohnungen des mutmaßlichen Täters, von denen sich zwei in Münster und zwei in Ostdeutschland befänden. Nach der Durchsuchung gab die Polizei bekannt, es gebe keine Hinweise auf ein politisches Tatmotiv. Der Polizeipräsident von Münster, Hajo Kuhlisch sagte, die Ermittler gingen nach derzeitigem Stand davon aus, « dass die Motive und Ursachen in dem Täter selber liegen ». Das sei ein vorläufiger Stand, betonte Kuhlisch.
In einer Wohnung hatten die Ermittler Feuerwerkskörper und ein unbrauchbar gemachtes
Maschinengewehr vom Typ AK 47 entdeckt, das die Polizei als « Dekowaffe » bezeichnete. Im Campingbus hatten die Beamten zuvor die Tatwaffe, eine Schreckschusswaffe
und rund ein Dutzend Feuerwerkskörper sichergestellt. Von außen waren in dem Fahrzeug zudem Drähte zu sehen, weshalb Fachleute den Wagen auf eine mögliche Bombe untersucht hatten. Gefunden wurde aber kein Sprengsatz. Laut dem NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU) sprach am späten Abend nichts für einen terroristischen Hintergrund. Am Sonntag sagte eine Polizeisprecherin, es gebe keine Hinweise, dass noch weitere Verdächtige an dem Verbrechen beteiligt waren – die Behörden gingen von der Tat eines Einzeltäters aus. Die Polizei war zunächst Zeugenaussagen nachgegangen, wonach noch zwei Menschen aus dem Auto gesprungen und geflüchtet sein sollten.
Der mutmaßliche Täter von Münster war der Polizei bereits wegen
kleinerer Delikte bekannt.

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