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Was hinter der Annäherung in Korea steckt

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Nach Jahrzehnten des Stillstands im Korea-Konflikt keimt Hoffnung auf. US-Präsident Trump mag dazu beigetragen haben – doch die wichtigeren Gründe liegen anderswo. Ein Kommentar.
Es ist, ohne Zweifel, ein historischer Moment. Der nordkoreanische Machthaber Kim Jong Un und der südkoreanische Präsident Moon Jae In überschritten gemeinsam die Demarkationslinie zwischen den beiden Ländern.
Noch ist es nur ein Moment, im besten Fall der Beginn von etwas. Fest steht aber: Nach Jahrzehnten des angstbeladenen Stillstands keimt Hoffnung auf. Damit verbindet sich die Frage: Warum jetzt? Wessen Verdienst ist das? Und wie kann der Moment genutzt werden?
Donald Trump machte sich zum Interpreten der Geschichte und verlieh den Lorbeer – zuerst an sich. Ganz Amerika und seine Bürger sollten stolz auf das sein, was passiert, twitterte er. Eine Stunde später schob Trump immerhin einen Dank an den chinesischen Präsidenten Xi Jinping hinterher, ohne dessen „great help“ es ein „viel längerer, schwierigerer Prozess gewesen wäre“.
Hat Trump recht? Hat der US-Präsident mit einer Mischung aus wortgewaltigen Drohungen, Unberechenbarkeit und Zuckerbrot ein Wunder vollbracht?
Nein, oder zumindest: nicht allein. Der historische Moment ist durch das glückliche Zusammenfallen mehrerer Entwicklungen entstanden. Da sind zunächst einmal die beiden koreanischen Staatsführer selbst. Kim Jong Un ist jung, seine Macht muss der quasi-religiöse Herrscher womöglich noch über Jahrzehnte sichern, daraus ergibt sich ein gewisses Interesse an außenpolitischer und wirtschaftlicher Stabilität.

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