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Braunschweig steigt nach Debakel in Kiel ab

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Braunschweig muss den bitteren Gang in die Drittklassigkeit antreten. Die Eintracht kassierte am letzten Zweitliga-Spieltag eine 2:6-Pleite bei Holstein Kiel und rutschte auf Rang 17 ab.
Eintracht Braunschweig muss den bitteren Gang in die Dritte Liga antreten. Die Niedersachsen unterlagen am letzten Spieltag der zweiten Fußball-Bundesliga bei Holstein Kiel mit 2:6 (2:4) und rutschten auf den 17. Platz ab. Fürth zog durch ein 1:1 in Heidenheim am BTSV vorbei. Die « Löwen » zeigten einen Tag nach dem zehnjährigen Dienstjubiläum ihres Trainers Torsten Lieberknecht nur bis zur 2:1-Führung eine akzeptable Leistung. Im Anschluss klappten sie wie ein Kartenhaus in sich zusammen. Und das gegen Gastgeber, die mit Blick auf die Relegationsspiele gegen den VfL Wolfsburg viele Leistungsträger schonten. Herausragender Mann bei der KSV war der vierfache Torschütze Steven Lewerenz. « In dieser schwärzesten Stunde geht es darum, Haltung zu bewahren. Ich bin leer und in Gedanken bei meiner Mannschaft », sagte Lieberknecht in der Pressekonferenz. Zu seiner persönlichen Zukunft wollte er keine Aussage treffen.
Die Eintracht ging von Beginn an durch ein Wellenbad der Gefühle. Nach lediglich sechs Minuten schienen die Zeichen für sie auf Klassenerhalt zu stehen, als Jan Hochscheidt die Kieler Verteidiger Sebastian Heidinger und Johannes van den Bergh austänzelte und per Flachschuss ins lange Eck zum 1:0 traf. Lieberknecht ballte die Fäuste und schrie seine Freude heraus. Nichts, aber auch gar nichts deutete zu diesem Zeitpunkt und in den nächsten Minuten darauf hin, dass sich der Gast die Begegnung von der vermeintlichen B-Elf Holsteins aus den Händen nehmen lassen würde. Die KSV war ohne sieben angeschlagene oder mit vier Gelben Karten vorbelastete Stammkräfte angetreten. Dementsprechend groß waren ihre Probleme, eine Grundordnung zu finden und Struktur ins Spiel zu bekommen. Dass jedoch auch die Vertreter der fehlenden Marvin Ducksch, Dominick Drexler und Co. richtig fein kicken können, stellten sie bei ihrem ersten konstruktiven Angriff unter Beweis: Heidinger wurde auf dem rechten Flügel in Szene gesetzt, flankte präzise auf den kurzen Pfosten zu Aaron Seydel, der das 1:1 markierte (16.).
Von diesem Schock erholten sich die Braunschweiger noch schnell. Lediglich 180 Sekunden später lief Ken Reichel nach einem perfekten Pass in die Tiefe allein auf Kiels Keeper Kenneth Kronholm zu und überwand diesen zu erneuten « Löwen »-Führung. Wieder zauberte sich ein Lächeln in Lieberknechts Gesicht. Abermals verschwand es wieder schnell. Denn kurz darauf traf Lewerenz zum erneuten Ausgleich (22.). Die Gäste-Abwehr hatte sich zum wiederholten Male viel zu leicht aus den Angeln heben lassen. Hernach taumelte der BTSV bis zur Pause wie paralysiert über den Rasen, während sich die Hausherren in einen Rausch spielten. Erneut Lewerenz (30.) und Kapitän Rafael Czichos (33.) sorgten mit ihren Toren zum 4:2 dafür, dass die Eintracht zur Pause in der Blitztabelle auf Abstiegsplatz 17 stand.
Und es kam noch schlimmer für den deutschen Meister von 1967. Kurz nach dem Seitenwechsel erreichte die Braunschweiger die Kunde von der 1:0-Führung der SpVgg Greuther Fürth in Heidenheim. Das Punktekonto der Franken war somit auf 42 angewachsen, während die Eintracht weiter bei 39 Zählern stand. Alle anderen noch abstiegsbedrohten Teams hielten zu diesem Zeitpunkt die Null. Der BTSV konnte sich also nicht auf fremde Hilfe verlassen, sondern musste zwingend selbst für die Wende gegen Kiel sorgen.
Aber er vermochte es nicht ansatzweise, das Spiel in eine andere Richtung zu lenken. Ganz im Gegenteil: Die Niedersachsen zeigten weiter Auflösungserscheinungen und kassierten durch Lewerenz zwei weitere Gegentreffer (57., 60.). Lieberknecht quittierte den fußballerischen Offenbarungseid seines Teams mit einem süffisanten Lächeln.

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