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Russische Journalisten klagen über Einschüchterung

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Morddrohungen, Angst, Verunsicherung: Vor der Fußball-WM in Russland berichtet die Journalistenorganisation Reporter ohne Grenzen von massivem Druck.
Es ist der dritte Mord an einem Journalisten in der Ukraine in vier Jahren. Wenige Tage vor dem Beginn der Fußball-Weltmeisterschaft (14. Juni) in Russland wurde der regierungskritische russische Journalist und Kriegsreporter Arkadi Babtschenko in Kiew erschossen, wie am Dienstagabend bestätigt wurde. Der 41-Jährige hatte Russland Anfang 2017 verlassen, weil sich Drohungen gegen ihn und seine Familie häuften.
Ebenfalls am Dienstag hatte die Organisation Reporter ohne Grenzen in Berlin über die Arbeitsbedingungen von Journalisten in Russland aus Anlass des bevorstehenden Fußball-Turniers informiert. Es ist ein Klima der Angst und Verunsicherung, von dem die Russland-Expertin von Reporter ohne Grenzen, Ulrike Gruska, berichtete.
Zwar gebe es durchaus kritische Medien in Russland, wenn auch wenige. Doch sie dienten vor allem als Feigenblatt für einen äußerst restriktiven Umgang mit der Meinungs- und Pressefreiheit. Sobald kritischen Stimmen zu viel Aufmerksamkeit auf sich zögen, werde ihnen die Arbeitsgrundlage entzogen.
So erging es auch Igor Rudnikov. Als der Gründer einer unabhängigen Zeitung in Kaliningrad zu lautstark auf Aufklärung zweier gegen ihn gerichtete Mordversuche drängte – er hatte über Korruption und Veruntreuung von Staatsgeldern berichtet – kam er selbst in Untersuchungshaft, berichtete Olga Petrowa. Die Journalistin hat zwanzig Jahre für die Agentur Reuters gearbeitet, zuletzt als Fernsehchefin in Moskau. Sie hat über alle wichtigen politischen Ereignisse in dem Land berichtet, aber auch von den Olympischen Spielen in Sotschi und vom Confed Cup im vergangenen Jahr.

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