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US-Handelspolitik: Das geht nicht mehr lange gut

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Mit seiner bizarren Handelspolitik verunsichert US-Präsident Donald Trump die Welt. Macht er so weiter, könnte bald ein gefährlicher Punkt erreicht sein.
Der eine Handelskonflikt ist noch
nicht einmal gelöst, da entfacht Donald Trump schon den nächsten. Noch immer versucht
die EU verzweifelt, von den geplanten Importzöllen auf Stahl und Aluminium
verschont zu bleiben, da droht der US-Präsident bereits mit Zöllen auf
importierte Autos. Das mag man als Stärke Trumps auslegen. Aber diese
aggressive Wirtschaftspolitik des Präsidenten könnte am Ende vor
allem für die USA nicht gut ausgehen.
Man kann leicht den Überblick
verlieren über alle handelspolitischen Streitereien, die Trump in jüngster Zeit angezettelt hat. Ob seine Kritik an Chinas Handelsmacht, die geplanten Iran-Sanktionen, der Streit um Zölle
auf importierten Stahl und Aluminium, die festgefahrenen Verhandlungen über die
nordamerikanische Handelszone Nafta, der vehemente Boykott der
EU-Russland-Pipeline Nord Stream 2 – es ist aberwitzig.
Doch hinter diesem Chaos verbirgt sich
eine gewisse Logik. Trump verquickt Konflikte, die auf den ersten Blick kaum
etwas miteinander zu tun haben, zum Beispiel den Ausstieg aus dem Iran-Deal
mit einer gezielten Schwächung der europäischen Wirtschaft. So schafft er sich
immer mehr Verhandlungsoptionen. Je mehr Konflikte miteinander verwoben sind,
desto mehr Möglichkeiten ergeben sich für Deals. Am Ende entsteht der Eindruck,
dass Trump die volle Kontrolle hat. Er lässt Europa im Unklaren, wenn es um Zölle
auf Autos oder Stahl geht. Willkürlich gewährt er Aufschub – oder eben nicht.
Die einstigen Verbündeten werden brüskiert und können nur hilflos abwarten, wie
die nächste Kehrtwende aussieht. Dieses Vorgehen nennt sich dann  » America first « . Es ist wirtschaftspolitischer Nationalismus.
Ab einem bestimmten Punkt aber sind
all diese Probleme so sehr miteinander verknäult, dass das Chaos reale Folgen
haben wird – für die USA und wahrscheinlich auch für den Rest der Welt.

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