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French Open: Zverev angeschlagen ausgeschieden

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Endstation Viertelfinale: Der Hamburger Tennisprofi Alexander Zverev ist bei den French Open in Paris am Österreicher Dominic Thiem gescheitert.
Tennisprofi Alexander Zverev ist im Viertelfinale der French Open ausgeschieden. Der Hamburger war bei der glatten Dreisatzniederlage (4:6,2:6,1:6) gegen den Österreicher Dominic Thiem auch deshalb chancenlos, weil er sich lange mit Problemen am linken Oberschenkel herumplagte. Damit verpasste es der Weltranglisten-Dritte, als erster deutscher Spieler seit Michael Stich vor 22 Jahren das Halbfinale der French Open zu erreichen. Nach zuvor drei kräftezehrenden Fünfsatzsiegen in Serie musste Zverev den bisherigen Belastungen im Turnier offenbar Tribut zollen. « Ich wusste, dass ich nicht mehr gewinnen kann. Ich konnte mich kaum bewegen, konnte kaum aufschlagen. Aber ich wollte nicht in meinem ersten Viertelfinale bei einem Grand Slam aufgeben. Auch wenn ich definitiv darüber nachgedacht habe », sagte Zverev. Thiem dagegen steht zum dritten Mal nacheinander unter den letzten Vier in Paris, der 24-Jährige trifft in der Vorschlussrunde am Donnerstag entweder auf den italienischen Außenseiter Marco Cecchinato, der sich in vier Sätzen gegen den früheren Paris-Sieger Novak Djokovic aus Serbien durchsetzte.
Zverev hatte sich gegen Thiem bereits im dritten Spiel des Matches erstmals an den Oberschenkel gefasst. Beim Stand von 1:4 im zweiten Durchgang, unmittelbar nachdem er zum bereits dritten Mal seinen Aufschlag abgegeben hatte, nahm sich der Hamburger eine medizinische Auszeit. Er ließ sich den linken Oberschenkel verbinden und spielte weiter. Nach dem Verlust des zweiten Durchgangs verschwand er zur erneuten Behandlung in die Kabine. Wieder kehrte Zverev zurück, konnte jedoch nur noch selten punkten und nur noch einen Spielgewinn feiern. Nach 1:50 Stunden musste er im siebten Duell mit Thiem die fünfte Niederlage hinnehmen. Bereits 2016 hatte er bei seinem French-Open-Debüt in Runde drei gegen den Österreicher verloren. Insgesamt kann der 21-Jährige auf eine erfolgreiche Sandplatzsaison zurückblicken. Vor Paris hatte Zverev die Turniere in München und Madrid gewonnen und in Rom das Finale erreicht.
Aus deutscher Sicht ist damit Angelique Kerber (Kiel/Nr. 12) die letzte Hoffnungsträgerin in Paris. Die 30-Jährige trifft im Viertelfinale am Mittwoch auf die Weltranglisten-Erste Simona Halep.
Alexander « Sascha » Zverev ist der Hoffnungsträger im deutschen Tennis. Seine sportlichen Ziele formuliert der schlaksige Hamburger ganz klar: « Mein Traum ist es, irgendwann einmal ein Grand-Slam-Turnier zu gewinnen. »
Gute Gene hat er jedenfalls geerbt: Zverev wird 1997 in Hamburg in eine tennisbegeisterte Familie geboren: Sein Vater Alexander senior (l.) und Mutter Irina (r.) haben selbst Tennis gespielt. Sein zehn Jahre älterer Bruder Mischa (2.v.l.) ist ebenfalls Tennis-Profi.
Im Jahr 2013 schafft Zverev den Durchbruch: Er gewinnt die ITF-Turniere in Beaulieu-sur-Mer und in Mailand (Foto).
Dann tritt er im Junioren-Wettbewerb der French Open in Paris an. Obwohl Sand nicht gerade sein Lieblingsbelag ist, zieht er überraschend ins Endspiel ein.
Dem Chilenen Christian Garrin (r.) kann er dort nicht Paroli bieten. Zverev verliert sein erstes Grand-Slam-Endspiel mit 4:6,1:6, klettert danach aber bis auf Platz zwei der Junioren-Weltrangliste.
Eine große Stunde schlägt für Zverev im Juli beim Turnier am Hamburger Rothenbaum. Turnierdirektor Michael Stich gibt dem Talent eine Wildcard.
Zverev ist überglücklich, dass er 2013 in seiner Heimatstadt sein Debüt auf der ATP-Tour feiern darf. Die Erstrundenniederlage gegen den Spanier Roberto Bautista Agut ist einkalkuliert und schnell abgehakt.
Der Aufsteiger – inzwischen 1,95 Meter groß – ist auch bei den Medien ein gefragter Gesprächspartner. Der 16-Jährige beantwortet Fragen erstaunlich abgeklärt.

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