Der Präsident des EU-Parlaments will die Mittelmeerroute für Flüchtlinge schließen. Er kritisiert das Dublin-Verfahren als « offenkundig ungerecht » – und fordert Milliarden.
Um die Mittelmeerroute für Flüchtlinge zu schließen, fordert EU-Parlamentspräsident Antonio Tajani Investitionen in Höhe von sechs Milliarden Euro. « Nach dem Vorbild der Vereinbarung mit der Türkei, durch die Balkanroute geschlossen werden konnte, muss die EU mindestens sechs Milliarden Euro investieren, um die Mittelmeerroute zu schließen », schreibt Tajani in einem Gastbeitrag für die Zeitung « Welt ». Außerdem müssten die Europäer mit Transitländern wie Marokko, Tunesien und Algerien enger zusammenarbeiten. Es sei eine « glaubwürdige europäische Strategie » notwendig.
Zugleich kritisierte der italienische Politiker die ungerechte Verteilung von Flüchtlingen innerhalb der EU: « Von den 650.000 Asylanträgen in 2017 wurden 416.000 in nur drei Ländern gestellt: Deutschland, Frankreich und Italien. » Diese « offenkundige Ungerechtigkeit » hänge mit der Dublin-Verordnung zusammen, an der sich immer häufiger « Streitigkeiten und Spannungen zwischen unseren Mitgliedstaaten entzünden ».
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Deutschland — in German Tajani: Flüchtlingsstreit könne EU den „Todesstoß“ versetzen