Als Alarmzeichen sieht Justizministerin Barley den Rückzug Mesut Özils aus der Nationalelf, aus der CDU kommen kritische Stimmen. Warme Worte für den « Bruder Özil » findet der Sportminister – allerdings der türkische.
Als Alarmzeichen sieht Justizministerin Barley den Rückzug Mesut Özils aus der Nationalelf, aus der CDU kommen kritische Stimmen. Warme Worte für den « Bruder Özil » findet der Sportminister – allerdings der türkische.
Der Rückzug Mesuts Özils aus der Nationalelf ist von Politikern mit Bedauern, aber auch Unverständnis aufgenommen worden, seine harte Abrechnung mit dem Deutschen Fußball-Bund (DFB), Medien und einem ungenannten DFB-Sponsor sorgt für eine hitzige Debatte.
Justizministerin Katharina Barley zeigte sich besorgt über den Rücktritt. « Es ist ein Alarmzeichen, wenn sich ein großer, deutscher Fußballer wie Mesut Özil in seinem Land wegen Rassismus nicht mehr gewollt und vom DFB nicht repräsentiert fühlt », schrieb die SPD-Politikerin auf Twitter.
Die Migrationsbeauftragte der Bundesregierung, Annette Widmann-Mauz, will Özil nicht vollständig aus der Verantwortung entlassen. « Bei allem Verständnis für die familiären Wurzeln müssen sich Spieler der Fußballnationalmannschaft Kritik gefallen lassen, wenn Sie sich für Wahlkampfzwecke hergeben », twitterte die CDU-Politikerin. Sie betonte zugleich, dass diese Kritik nicht « in eine pauschale Abwertung » von Spielern mit Migrationshintergrund umschlagen dürfe.
Andere Unionspolitiker wandten sich deutlicher gegen Özil. « Niemand vernünftiges will, dass Mesut Özil seine Herkunft verleugnet. Aber zu behaupten, dass ein Foto mit Erdogan – mitten im türkischen Wahlkampf – ohne politische Absichten entstanden sei, ist naiv », so Paul Ziemiak, Vorsitzender der Jungen Union zu « Bild ».
Auch Baden-Württembergs Innenminister Thomas Strobl meldete sich via « Bild » zu Wort. Er wünsche sich « ein klares Bekenntnis zu unseren Werten », gerade gegenüber jemandem wie Recep Tayyip Erdogan, sagte der CDU-Mann mit Blick auf das umstrittene Treffen Özils mit dem türkischen Staatschef.