Unionsfraktionschef Volker Kauder will mehr als bisher um Wähler der AfD kämpfen. Deren Anhänger dürfe man nicht über einen Kamm scheren.
Unionsfraktionschef Volker Kauder (CDU) hat die Union aufgefordert, stärker als bisher auf AfD-Wähler zuzugehen. „Die Union muss auch die Bereitschaft haben, Wählern zuzuhören, die bei den jüngsten Wahlen AfD gewählt haben. Wir müssen mit ihnen reden“, sagte Kauder der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. „Ohne Gesprächsbereitschaft werden wir niemanden aus diesem Kreis erreichen.“ Man werde aber weiterhin scharf kritisieren, wenn AfD-Politiker Stellungnahmen in der Nähe des Nazi-Jargons abgäben oder Aussagen einen rechtsradikalen Inhalt hätten.
Die Union dürfe nicht alle AfD-Wähler über einen Kamm scheren, forderte Kauder. Die AfD habe inhaltlich vielfach nichts anzubieten. „Aber dieser Hinweis allein reicht nicht.“ Zwar sei es mitunter sehr schwierig, mit AfD-Wählern zu reden, weil ein Teil nur noch auf sich schaue, sich abgekapselt habe und nicht bereit zu Diskussionen sei. „Aber das ist nicht bei allen AfD-Wählern der Fall.“
Die Union müsse versuchen, ihre Position gegenüber den AfD-Wählern deutlich zu machen, schlug Kauder vor. „Wir müssen gerade denen, die reden wollen, deutlicher vermitteln: Ja, wir hören Euch zu.“ In der Kommunikation der Bundestagsfraktion versuche man dies bereits seit geraumer Zeit.