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Polizei, Parolen und Proteste – Köln im Ausnahmezustand

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Trotz der Sperrzone bejubeln Tausende den türkischen Präsidenten Erdogan. Zu sehen bekommen die meisten ihn bei der Moschee-Eröffnung in Köln nicht.
Immer wieder singen die Menschen in der Venloer Straße in Köln melodisch „Recep Tayyip Erdogan“, auch das ein oder andere „Allah u akbar“ wird gerufen. Es sind tausende Menschen, die einen Blick auf ihren Präsidenten erhaschen wollen. Sie tragen türkische Fahnen, Kappen, Schals und Ketten mit dem Bild oder Namen des türkischen Staatschefs und stehen keine 200 Meter von der Ditib-Zentralmoschee entfernt.
Die Männer und Frauen in den ersten Reihen erhoffen wenigstens einen Blick auf Erdogan zu erhaschen. Das Gebiet direkt um die rund 30 Millionen Euro teure Großmoschee mit einem Kuppelsaal für 1100 Gläubige und zwei 55 Meter hohen Minaretten war Sperrgebiet, in das nur geladene Gäste eingelassen wurden.
Funktionäre des Moscheeverbands sagen mehrfach mit einem Megafon durch, dass es ihnen leid tut, dass es kein großes Fest geben kann, mit dem von der Stadt erwirkten Verbot sind sie unzufrieden. Menschen in der Menge sind wiederum mit der Ditib unzufrieden. „Wenn die nicht dafür sorgen, dass wir den Präsidenten sehen können, dann sorgen wir eben selbst dafür“, sagt ein Mann in der Menschenmenge.
Dass die Stimmung an der Absperrung kippen könnte, spürt auch die Polizei. Sie hatte in der Domstadt 4000 Beamte aus mehreren Bundesländern und der Bundespolizei zu einem der größten Einsätze seit Jahren zusammengezogen. Auch Scharfschützen waren postiert. Einsatzkräfte ziehen Ketten auf, Mannschaftswagen werden auf der Straße quer gestellt, ein Wasserwerfer positioniert. Aus dem erhofften Blick auf Erdogan wird nichts.
Dass überhaupt so viele Erdogan-Anhänger in den Bereich um die Moschee kommen, wollte die Stadt Köln eigentlich verhindern. Bis zum Freitag hatte die Ditib kein Sicherheitskonzept für die Eröffnungsfeier rund um die Moschee vorgelegt. Das dann präsentierte Konzept war nicht ausreichend. Auch eine Nachbesserung des Moscheeverbands genügte den Anforderungen von Stadt und Polizei nicht.
In Nordrhein-Westfalen ist man seit dem Loveparade-Unglück 2010 sehr streng, wenn es um die Sicherheit bei Großveranstaltungen geht.

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