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Putsch vorerst abgesagt: Boris Johnson attackiert Mays Brexit-Pläne

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Bei seiner Parteitagsrede greift Boris Johnson wie erwartet die Pläne von Theresa May für den EU-Ausstieg an.
Birmingham (dpa) – Der britische Ex-Außenminister Boris Johnson hat seinen Auftritt beim Parteitag der Konservativen für einen Angriff auf die Brexit-Pläne von Premierministerin Theresa May genutzt.
Der sogenannte Chequers-Deal sei ein « Betrug » und solle verworfen werden, forderte Johnson unter großem Beifall der etwa 1000 Zuhörer in Birmingham.
Einen Rücktritt der Regierungschefin forderte er aber nicht. Er rief stattdessen die Parteimitglieder auf, May dabei zu « unterstützen », von ihren Brexit-Plänen Abstand zu nehmen.
Seine Rede wurde im Vorfeld als Herausforderung an May gehandelt. Zuletzt hatte es wachsende Spekulationen gegeben, Johnson wolle selbst nach dem Amt des Regierungschefs greifen. Doch die Stimmung auf der Parteikonferenz schien sich nicht seinen Gunsten zu entwickeln. Selbst sein Vater spielte die Ambitionen des Ex-Außenministers herunter. « Ich glaube nicht, dass es um die Führung ging », sagte Stanley Johnson der Deutschen Presse-Agentur nach der Rede.
Johnson nutze seine Rede auch für einen Angriff auf die Labour-Opposition und warnte eindringlich vor einer möglichen Regierung unter Labour-Chef Jeremy Corbyn. Immer wieder fuhr er sich mit seiner Hand durch sein blondes Wuschelhaar – das Kennzeichen des 54-jährigen Politikers. Regierungschefin May will sich am Mittwoch zum Abschluss des Parteitags an die Delegierten und Mitglieder wenden.
Johnson war im Juli im Streit um den Chequers-Deal von seinem Posten als Außenminister zurückgetreten. Er hatte bereits zum Auftakt des Parteitags am Sonntag die Brexit-Pläne von May heftig kritisiert. In der « Sunday Times » nannte er die Vorhaben ein Ergebnis « geistiger Verwirrung ». Johnson und andere Brexit-Hardliner fordern einen klaren Bruch mit Brüssel.
May will eine Freihandelszone mit der Europäischen Union für Waren, aber nicht für Dienstleistungen wie Bankgeschäfte. Dafür soll sich Großbritannien eng an Produktstandards und andere Regeln des EU-Binnenmarkts halten.

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