Die Halbzeitwahlen in den USA in drei Wochen gelten auch als Stimmungstest für den US-Präsidenten. Wohl deshalb wirft sich Trump in den Wahlkampf wie kaum einer seiner Amtsvorgänger. Von Martin Ganslmeier.
Die Halbzeitwahlen in den USA in drei Wochen gelten auch als Stimmungstest für den US-Präsidenten. Wohl deshalb wirft sich Trump in den Wahlkampf wie kaum einer seiner Amtsvorgänger.
Bis vor einigen Wochen hofften die Demokraten auf eine « blaue Welle », also deutliche Zugewinne für ihre Partei im Kongress und in den Bundesstaaten. Beflügelt wurden sie durch eine « rosa Welle » wütender Wählerinnen, die US-Präsident Donald Trump einen Denkzettel verpassen wollen. Mehr als 250 Frauen bewerben sich diesmal für Sitze im Kongress, die meisten sind Demokratinnen.
Doch ausgerechnet die erbitterte Auseinandersetzung um die Berufung Brett Kavanaughs an den Obersten Gerichtshof hat Trump und den Republikanern im Wahlkampf-Endspurt Rückenwind beschert. Die Demokraten hätten mit ihren Vorwürfen sexueller Belästigung maßlos überzogen, sagt Trump bei jedem Wahlkampfauftritt. « Wie die den Mann behandelt haben, sowas habe ich noch nie erlebt », schimpft er. « Aber damit haben sie uns sehr geholfen: Wir Republikaner sind jetzt so motiviert wie nie zuvor! »
Trump glaubt, der Streit um Kavanaugh habe die republikanischen Wähler rechtzeitig wachgerüttelt. Tatsächlich stellen die Meinungsforscher seither eine größere Motivation bei konservativen Wählern fest, sich doch an der Wahl zu beteiligen.