Alexander Zverev schlägt in London Novak Djokovic und holt sich den ersten großen Titel seiner Karriere.
Um 19.35 Uhr Ortszeit in London machte sich Alexander Zverev flach. Er warf sich auf den Bauch, der Länge nach. Und weil er 1,98 Meter groß ist, wirkte er sehr lang, wie er so da lag. Dann drehte er sich auf den Rücken, als sei er Kafkas Käfer, der mit sich ringe und gerade eine Verwandlung durchlebe. Er schlug die Hände aufs Gesicht. In der Zwischenzeit, natürlich konnte das Zverev jetzt nicht sehen, schritt sein Gegner zu ihm herüber. Als Zverev die Augen öffnete, stand Novak Djokovic vor ihm – und gratulierte dem Sieger der ATP Finals.
Der 21-Jährige aus Hamburg, der seit Jahren nur eine Entwicklung kennt, nach oben, hat am Sonntagabend tatsächlich den symbolträchtigen Saisonabschluss der Profitour gewonnen, an dem nur die besten acht Spieler teilnehmen dürfen, die inoffizielle Tennis-WM. Er war kein Käfer. Er war nun ein Champion.
Mit 6:4,6:3 hatte sich Zverev überraschend klar gegen den Serben durchgesetzt. Überraschend deshalb, weil noch in der Gruppenphase Djokovic klar mit 6:4,6:1 gesiegt hatte.