In Kalifornien wüten derzeit ungewöhnlich schwere Waldbrände. Im Norden zerstörten die Flammen die Stadt Paradise, im Süden ist die bei Prominenten beliebte Gegend von Malibu bedroht. Tausende Anwohner haben die Flucht ergriffen.
(dpa/afp) In Kalifornien sind Tausende von Menschen auf der Flucht vor Waldbränden. Die sich rasch ausbreitenden Flammen bedrohten in der Nacht zum Freitag mehrere Städte im Norden und Süden des Gliedstaates.
In Nordkalifornien haben die Behörden inzwischen neun Todesopfer durch das «Camp Fire» bestätigt. Ausserdem sind mehrere Feuerwehrleute verletzt worden. Über 6700 Wohnhäuser und Geschäfte seien in der Gegend 145 Kilometer nördlich von Sacramento zerstört worden, sagten Vertreter der Polizeibehörden bei einer Pressekonferenz am Freitagnachmittag (Ortszeit).
Fünf der Toten seien in ihren ausgebrannten Fahrzeugen aufgefunden worden, teilte das Sheriff-Büro von Butte County mit. Die Menschen hätten versucht, den Flammen zu entkommen. Wegen der schweren Brandverletzungen sei eine Identifikation noch nicht möglich. Der Sender NBC berichtete, dass die Opfer in der Stadt Paradise gefunden worden seien. Alle 27 000 Einwohner seien nach Ausbruch des Feuers aufgefordert worden, die Stadt umgehend zu verlassen. Die Waldbrände hätten die Stadt rasend schnell in ein Inferno verwandelt.
Vize-Gouverneur Gavin Newsom rief für den Bezirk Butte County den Notstand aus, um auf diese Weise schnell Hilfe zu mobilisieren. Das Feuer bewege sich sehr schnell von einem eher abgelegenen in besiedeltes Gebiet, sagte der zuständige Sheriff Kory Hones. Es sei noch immer «sehr aktiv».
In mehreren Kirchen und grossen Hallen fanden Anwohner laut amerikanischen Medien Zuflucht.