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Mit oder ohne May: Der Brexit bleibt Nonstop-Nonsens

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Politik beginnt mit der Betrachtung der Wirklichkeit. Genau dies aber wird in London seit zweieinhalb Jahren systematisch vermieden, kommentiert Matthias Koch. Vier politisch relevante Punkte, die zur Wirklichkeit gehören
Die britischen EU-Gegner steigern sich in ihr Brexit-Projekt hinein wie einst die Schildbürger in den berühmten Bau ihres Rathauses ohne Fenster. In London ist, wie einst in Schilda, ein kühn geplantes Konstrukt zu einem Ort fürchterlicher Finsternis geworden. Hier wie dort aber gesteht man sich den zentralen Fehler nicht ein – stattdessen beginnt lediglich eine hektische Suche nach provisorischer Abhilfe.
Einige konservative Abgeordnete suchen jetzt das Heil in neuem Personal. Sie meinen allen Ernstes, man könne einen besseren Deal mit der EU hinbekommen, wenn man erst mal die jetzige Premierministerin Theresa May politisch meuchelt – nach dem Motto: neues Spiel, neues Glück.
Der Rest Europas tippt sich an die Stirn. Das jetzt erreichte Stadium der Brexit-Debatte erinnert an die Phase, in der man in Schilda versucht hat, den Sonnenschein nachträglich ins dunkle Rathaus zu bringen, mit Eimern, Säcken und Schubkarren. Die Wahrheit ist: So geht es nicht.
In Schilda hieß es am Ende, man könne doch auch einfach das Dach abnehmen. Dumm nur, dass es dann reinregnet.
Auch im britischen Parlament und in der britischen Regierung wird derzeit nichts wirklich zu Ende gedacht. Für das, was sich dort abspielt, ist die Bezeichnung Politik schon zu hoch gegriffen: Zu besichtigen ist lediglich ein beklemmender Nonstop-Nonsens.
Politik beginnt mit der Betrachtung der Wirklichkeit. Genau dies aber wird in London seit zweieinhalb Jahren systematisch vermieden.

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