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Proteste in Frankreich: Gelbwesten marschieren in Paris

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In Paris ist die Stimmung um die Champs-Elysées angespannt, berichtet unsere Korrespondentin Nina Belz. Die Polizei hat die Strassen in Richtung Elyséepalast und Place de la Concorde abgeriegelt.
Das Innenministerium veröffentlicht auf Twitter Bilder von brennenden Autos und Barrikaden der Demonstranten. Videos des Innenministeriums zeigen, wie Protestierende die Schaufenster von Geschäften einschlagen und Steine gegen Polizeikräfte werfen.
Wie ticken die «Gelbwesten»-Demonstranten? «NZZ am Sonntag»-Reporter Alain Zucker hat in Dijon mit der 65-jährigen Rentnerin Andrée Coupa gesprochen. Sie wünscht sich eine «Sechste Republik»: Präsident Macrons und alle Minister müssten zurücktreten, die Nationalversammlung aufgelöst werden. Und dann will sie eine Herrschaft des Volkes.
In Belgiens Hauptstadt Brüssel sind Protestierende der Gelbwesten mit der Polizei zusammengestossen. Rund 500 Demonstranten seien bis vor die EU-Gebäude der Stadt gezogen, die von der Polizei abgeriegelt worden seien, berichtete die Nachrichtenagentur Belga am Samstag. Einem kleinen Teil der Gruppe sei es gelungen, die Barrikade zu durchbrechen. Dabei seien Flaschen und ein Wegweiser auf Polizisten geworfen worden. Diese hätten mit Tränengas reagiert.
Zeitgleich besetzten mehrere hundert Gelbwesten einen wichtigen Verkehrsknotenpunkt im Brüsseler EU-Viertel. Die Polizei ging laut den Angaben mit Wasserwerfern gegen die Strassenbesetzer vor.
In Dijon läuft nun Alain Zucker, unser «NZZ am Sonntag»-Kollege mit den Demonstranten mit. Er schreibt: «Immer mehr Menschen schliessen sich dem Protestzug durch die Stadt an. Mehr als 1000 Gelbwesten sind mittlerweile auf der Strasse. Viele von ihnen tragen Atemmasken, um sich vor Tränengas zu schützen. Die Polizei ist noch zurückhaltend und beobachtet das Geschehen aus Distanz.»
Unsere Korrespondentin Nina Belz ist den ganzen Morgen mit den Demonstranten mitgelaufen. Im Video fasst sie die Lage zusammen:
Auch in Paris fordern die Demonstranten den Rücktritt Macrons:
In Dijon ist unser Kollege von der NZZ am Sonntag, Alain Zucker, mit den Demonstranten unterwegs:
«Die Demonstration besteht aus ein paar hundert Leuten, die mit einer eindeutigen Forderung durch die Stadt marschieren: Macron muss gehen, die Regierung, ja, die ganze Nationalversammlung gehört aufgelöst! Obwohl die Forderung radikal ist, wird alles unternommen, um die Demonstration friedlich zu gestalten. Immer wieder erschallt der Aufruf, sich nicht von der Polizei provozieren zu lassen und auf Gewalt zu verzichten.»
Die grosse Eskalation ist in Paris bis jetzt ausgeblieben. In einzelnen Quartieren ist es zu kleineren Zusammenstössen zwischen Demonstranten und Polizisten gekommen. Die Polizei geht kompromisslos vor und versucht grössere Ansammlungen von Gelbwesten mit Wasserwerfern und Tränengas aufzulösen und die Demonstranten zu zerstreuen. Diese rennen in Seitenstrassen, verteilen sich und sammeln sich dann später wieder.
In ganz Frankreich würden momentan 31’000 Personen demonstrieren, erklärte der Staatssekretär des Innenministeriums, Laurent Nunez, am Mittag.

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