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Oxfam: Männer sind doppelt so reich wie Frauen

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Die Entwicklungsorganisation Oxfam legt neue Zahlen zur Ungleichheit in der Welt vor: Frauen haben demnach nur halb so viel Vermögen wie Männer. SPD und Grüne fordern die richtigen Schlüsse daraus.
Die soziale Ungleichheit in der Welt hat sich erneut verschärft, meldet die EntwicklungsorganisationOxfam in ihrem neuen Jahresbericht. Das Vermögen der Milliardäre ist demnach im vorigen Jahr weltweit um 12 Prozent gestiegen, während die ärmere Hälfte der Bevölkerung Einbußen von 11 Prozent erlitten hat.
Die besonders Leidtragenden sind dabei die Frauen: Weltweit besitzen sie nur die Hälfte des Vermögens, über das Männer verfügen. Auch in Deutschland herrscht eine Geschlechterkluft. Oxfam, aber auch SPD und Grünen fordern deshalb neue Gesetze.
Die Entwicklungsorganisation bezieht sich bei der Vermögensverteilung auf Daten der Schweizer Bank Credit Suisse und des Wirtschaftsmagazins Forbes. „Die wachsende soziale Ungleichheit ist die zentrale Herausforderung unserer Zeit“, sagt Jörn Kalinski, Leiter der Politikabteilung von OxfamDeutschland.
Männer haben weltweit im Schnitt 50 Prozent mehr Vermögen als Frauen. Kein Wunder also, dass auch die Superreichen Männer sind. „Unter den zehn reichsten Milliardären ist nur eine Frau“, sagt Ellen Ehmke, Oxfam-Expertin für Ungleichheit. Frauen bezögen im Schnitt um 23 Prozent niedrigere Gehälter, seien seltener in politischen und wirtschaftlichen Spitzenpositionen vertreten.
„Extreme Ungleichheit ist kein Naturgesetz, sondern eine Folge politischer Entscheidungen“, kritisiert Oxfam-Analyst Kalinski. Vielerorts benachteiligten Gesetze Frauen, über Ressourcen wie Land, Kredite oder Erbschaften zu verfügen. Auch im Arbeits- und Steuerrecht sei es nicht gut um die Frauen bestellt.
Innerhalb Europas sieht es bei der Geschlechtergerechtigkeit besonders schlecht in Deutschland aus: Betrachtet man das Einkommen, verdienen Frauen hierzulande im Schnitt 21,5 Prozent weniger als Männer. Nur in Estland und Tschechien ist die Einkommensverteilung zwischen Mann und Frau noch unterschiedlicher.
Im Kampf gegen die soziale Ungleichheit müsse auch in Deutschland noch viel getan werden, sagte deshalb die Grünen-Fraktionsvorsitzende Katrin Göring-Eckardt dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND): „Trotz großer Fortschritte bei der Gleichstellung sind Frauen auch hierzulande immer noch wirtschaftlich und politisch benachteiligt, schlechter sozial abgesichert, mit weniger Chancen und größeren Widerständen konfrontiert“, erklärte sie mit Blick auf den Oxfam-Bericht.

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