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Trump, Kim und der Gipfel: Was bringt das Spitzentreffen in Hanoi?

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Erst eine schwammige Erklärung, nun der Durchbruch? Fragen und Antworten dazu, was vom zweiten Gipfel zwischen US-Präsident Donald Trump und Nordkoreas Machthaber Kim Jong-un zu erwarten ist.
Hanoi – US-Präsident Donald Trump und der nordkoreanische Machthaber Kim Jong-un kommen an diesem Mittwoch in der vietnamesischen Hauptstadt Hanoi zu ihrem zweiten Gipfel zusammen. Vor acht Monaten hatten sich Trump und Kim in Singapur getroffen – die Zusammenkunft war die erste zwischen einem US-Präsidenten und einem nordkoreanischen Machthaber. Was wurde seitdem erreicht – und was sind die Ziele beim nächsten Gipfel? Fragen und Antworten dazu:
In einer gemeinsamen Erklärung nach dem Gipfel vom 12. Juni vergangenen Jahres sagte Trump Nordkorea nicht näher definierte „Sicherheitsgarantien“ zu. Kim betonte im Gegenzug sein „entschlossenes und unbeirrbares Bekenntnis zur vollständigen Denuklearisierung der koreanischen Halbinsel“. Ein Zeitplan wurde ebenso wenig festgelegt wie Details zu einer atomaren Abrüstung.
Offizielles Ziel der USA ist die „endgültige und vollständig überprüfte Denuklearisierung Nordkoreas“. Der US-Sondergesandte für Nordkorea, Stephen Biegun, räumte allerdings kürzlich in einer Ansprache in der Universität Stanford ein, dass es bisher keine mit Nordkorea vereinbarte Definition dafür gebe. Biegun führte aber näher aus, was „Denuklearisierung“ aus US-Sicht heißt: „Das bedeutet die Beseitigung aller Massenvernichtungswaffen, ihrer Trägermittel und der Mittel, um sie herzustellen.“ Mit Trägermitteln sind Raketen gemeint, die mit Atomsprengköpfen bestückt werden können.
Nein. Trump hat deutlich gemacht, dass er keine Eile geboten sieht, solange Nordkorea weiterhin von Atomwaffen- und Raketentests absieht. Beim bisher letzten Atomwaffentest hatte Nordkorea im September 2017 nach eigenen Angaben eine Wasserstoffbombe gezündet. Im November 2017 hatte Nordkorea zuletzt eine Rakete getestet. Pjöngjang hatte danach mitgeteilt, mit dieser Rakete sei Nordkorea nun in der Lage, das gesamte Festland der USA mit Atomsprengköpfen anzugreifen. Trump führt den Teststopp auf seine Annäherungspolitik zurück.
Kim will Sicherheitsgarantien der USA. Trump hatte den Nordkoreanern im August 2017 gedroht: „Ihnen wird mit Feuer und Zorn begegnet werden, wie es die Welt niemals zuvor gesehen hat.“ Im Monat darauf hatte er gesagt, sollten die USA gezwungen werden, sich oder ihre Verbündeten zu verteidigen, „dann werden wir keine andere Wahl haben, als Nordkorea vollständig zu zerstören“. Kim will außerdem eine Aufhebung der harten UN- und US-Sanktionen gegen sein Land und ein Ende der internationalen Isolation erreichen.
Biegun sagt, Trump erwarte von dem zweitägigen Treffen „bedeutenden und überprüfbaren Fortschritt bei der Denuklearisierung“. Auf der Arbeitsebene sollte vor dem Gipfel ein Fahrplan für Verhandlungen und „ein gemeinsames Verständnis der gewünschten Ergebnisse“ erarbeitet werden.

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