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Kommen weitere Maßnahmen?: Merkel: Manchmal gehen mir Corona-Entscheidungen zu langsam

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Über Stunden hatten Merkel und die Ministerpräsidenten Halbzeitbilanz des vierwöchigen Teil-Lockdowns gezogen. Herausgekommen sind: Appelle an die Bevölkerung. Reicht das, um der Pandemie Herr zu werden? Die Ungeduld wächst – selbst bei der Kanzlerin.
Kanzlerin Angela Merkel (CDU) hat eingeräumt, dass ihr die mit den Ministerpräsidenten getroffenen Entscheidungen zur Corona-Krise teils zu langsam getroffen werden. Das bedauere sie, auch weil es am Ende mehr Geld koste, sagte Merkel am Dienstag bei einer Konferenz der „Süddeutschen Zeitung“. „Wenn man früher agiert, kann man schneller auch wieder rausgehen aus den Beschränkungen“, erläuterte Merkel. Künftig müsse deshalb schneller gehandelt werden, sobald sich ein exponentielles Wachstum der Infektionszahlen ankündige – auch wenn die Intensivstationen noch nicht so stark belastet seien. „Ich werde weiter der ungeduldige Teil in dieser Sache sein“, versicherte die Kanzlerin. „Und ich freue mich über jede Unterstützung, die ich dabei bekomme.“ Merkel erklärte auch, warum sie in den vergangenen Wochen oft emotionaler aufgetreten und auf die Menschen zugegangen sei, als man sie sonst in der Öffentlichkeit kenne. Die Corona-Pandemie sei eine „Jahrhundertherausforderung für die ganze Welt und für jeden Einzelnen“, sagte sie. Das Virus führe die Menschen zu etwas unmenschlichem: dazu, Distanz zu halten. „Deshalb muss ich auch anders mit und zu den Menschen sprechen“, sagte Merkel. Für sie gehörten die Corona-Entscheidungen zu den schwierigsten ihrer Amtszeit. Die Maßnahmen seien eine „demokratische Zumutung“, sagte sie. Doch klar sei: „Wenn wir warten würden, bis die Intensivbetten voll belegt sind, wäre es zu spät.“ Obwohl es bei den Beratungen von Bundeskanzlerin Angela Merkel und den Ministerpräsidenten bei Appellen geblieben ist, war das Treffen laut Kanzleramtschef Helge Braun (CDU) „nicht ergebnislos“. Man habe das Anliegen, die persönlichen Kontakte auf ein Minimum zu reduzieren, sehr deutlich gemacht, sagte Braun im ZDF-„Morgenmagazin“.

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