Großbritannien hat dem Oxforder Corona-Impfstoff die Genehmigung erteilt. Das Vakzin des Herstellers AstraZeneca hat zwei bedeutende Vorteile.
Erneut kommt aus Großbritannien eine gute Nachricht im Kampf gegen Sars-CoV-2. Am Mittwoch erteilte die nationale Arzneimittelbehörde MHRA dem an der Universität Oxford entwickelten Impfstoff als weltweit erster Aufseher die Zulassung. Von kommendem Montag an sollen wöchentlich bis zu eine Million Bürger ihre erste Dosis erhalten. „Wir haben keine Abkürzungen genommen“, teilte MHRA-Chefin June Raine in London mit, die Prüfung ihrer Behörde sei robust wie immer verlaufen. Das Oxforder Institut ist nach dem englischen Landarzt Edward Jenner (1749-1823), dem Pionier der Pockenschutzimpfung, benannt. Dort entwickelten Wissenschaftler unter Leitung von Professorin Sarah Gilbert in Zusammenarbeit mit der anglo-schwedischen Firma AstraZeneca CHAdOx1. Der Wirkstoff basiert auf einem unter Schimpansen verbreiteten Adenovirus. Dieser regt die Produktion von Proteinen an, die jenen auf der Oberfläche des Coronavirus gleichen. Das dadurch angeregte Immunsystem produziert dann sowohl T-Zellen wie Antikörper; erstere bekämpfen das Virus, letztere minimieren das Ansteckungsrisiko. Die Immunität trete nach drei Wochen ein, hies es auf der MHRA-Pressekonferenz. Eine zweite Dosis solle binnen zwölf Wochen verabreicht werden. Die britische Aufsichtsbehörde wie ihre Pendants anderswo haben lang bestehende bürokratische Hürden aus dem Weg geräumt. Die drei Phasen der Impfstoff-Forschung, berichtete Gilbert im Juli der BBC, würden „normalerweise fünf Jahre dauern – wir wollen das in vier Monaten schaffen“.