Bei einer Terrorattacke in der Wiener Innenstadt sind vier Passanten getötet worden, ein Attentäter wurde erschossen. Die Ermittlungen laufen.
Bei einer Terrorattacke in der Wiener Innenstadt sind vier Passanten getötet worden, ein Attentäter wurde erschossen. Die Ermittlungen laufen. Nach dem Terrorangriff in Wien zeigen die österreichischen Sicherheitskräfte Präsenz. Die neusten Entwicklungen Was ist passiert? Am Montagabend (2.11.) gegen 20 Uhr begann ein junger Mann in der Wiener Innenstadt wahllos auf Passanten zu schiessen. Vier Passanten sowie der Attentäter wurden getötet,22 Menschen mit zum Teil schweren Verletzungen in Spitäler eingewiesen. Laut Darstellung der Polizei gab es sechs verschiedene Tatorte. An dem Angriff seien mehrere Täter mit Sturmgewehren beteiligt gewesen. Über den Verbleib möglicher anderer Angreifer ist bisher nichts bekannt. Die ersten Schüsse fielen nahe der Hauptsynagoge in einem Wiener Ausgehviertel, wenige Stunden vor Beginn des teilweisen Lockdown in Österreich. Die Lokale im 1. Bezirk, der Gegend um die Hauptsynagoge Seitenstettengasse, der Bauernmarkt, Fleischmarkt, Morzinplatz, der Salzgries und der Graben waren gut besucht. Laut Polizei wurden die ersten Schüsse in der Seitenstettengasse abgegeben. Dort befindet sich auch die Synagoge. In einem Tweet der Wiener Polizei hiess es, unter den Schwerverletzten sei auch ein Polizist, der die Synagoge bewacht habe. Was wissen wir über den Täter und das Motiv? Der von der Polizei erschossene Angreifer war den Behörden bekannt. Der 20-jährige Österreicher hatte nordmazedonische Wurzeln und war wegen der Mitgliedschaft in einer terroristischer Vereinigung vorbestraft. Laut Angaben des Innenministeriums wollte er in der Vergangenheit nach Syrien ausreisen, um sich dort der Terrormiliz IS anzuschliessen. Er wurde daran gehindert und stattdessen im April 2019 wegen Mitgliederschaft in einer terroristischen Vereinigung zu 22 Monaten Haft verurteilt. Letzten Dezember wurde er «vorzeitig bedingt entlassen», da er als junger Erwachsener galt und damit unter die Privilegien des Jugendgerichtsgesetzes fiel. Sein damaliger Anwalt sagte, der junge Mann stamme aus einer völlig normalen Familie. Doch er sei an die falschen Freunde geraten und habe sich darauf radikalisiert. Seinem Betreuer im Deradikalisierungsprogramm Derad fiel er vor der Tat wegen seiner extremen Gläubigkeit auf. Noch vor der Tat postete der Attentäter auf Facebook ein Bild mit den Tatwaffen. Dazu zählen eine Kalaschnikow mit verkürztem Lauf, ein Sturmgewehr, eine Faustfeuerwaffe und eine Machete. Während des Attentats trug er zudem eine Sprengstoffgürtel-Attrappe. Der slowakischen Polizei fiel er zudem vor den Anschlägen bei einem versuchten Munitionskauf auf. Unklar ist, ob der getötete Schütze Komplizen hatte. Derzeit gebe es noch keine Hinweise auf einen zweiten Täter, sagte Innenminister Nehammer am Dienstagnachmittag (3.11.). Die Ermittlungen seien aber in vollem Gange. Klar ist, dass bereits in den frühen Morgenstunden nach dem Anschlag 18 Hausdurchsuchungen durchgeführt wurden. Dabei nahm die Polizei 14 Personen vorläufig fest. Sie alle stammen aus dem Umfeld des Täters.