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Impfstoffstreit: EU-Vertrag mit Astrazeneca soll öffentlich werden

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Seit Anfang Januar sollen in der  nordbrasilianischen Amazonasregion Roraima mindestens neun Kinder indigener Völker an Covid-19 gestorben sein. Vertreter der Yanomami und Yekuana überreichten den Behörden …
Seit Anfang Januar sollen in der nordbrasilianischen Amazonasregion Roraima mindestens neun Kinder indigener Völker an Covid-19 gestorben sein. Vertreter der Yanomami und Yekuana überreichten den Behörden am Donnerstag entsprechende Unterlagen. Demnach starben in der Gemeinde Waphuta vier Kinder im Zusammenhang mit einer Coronavirus-Infektion,25 weitere befanden sich in Lebensgefahr. Aus Kataroa wurden fünf tote Kinder gemeldet, die mutmaßlich an Covid-19 gelitten hatten. Die Kinder im Alter zwischen einem und fünf Jahren hatten den Angaben zufolge alle hohes Fieber und Atemprobleme gehabt. In Waphuta leben 816 Menschen, in Kataroa 412. Die Nichtregierungsorganisation Survival International hatte bereits zuvor von einem drohenden « Völkermord » an den Yanomami durch das Coronavirus gesprochen. Brasilien ist nach den USA das am schlimmsten von der Corona-Pandemie betroffene Land. Es verzeichnet mehr als 220.000 Tote und knapp neun Millionen Infektionen. Die indigene Bevölkerung ist aufgrund geringerer Abwehrkräfte besonders gefährdet: Rund 40.000 Indigene wurden nach Schätzungen der Dachorganisation der indigenen Völker Brasiliens bisher mit dem neuartigen Virus infiziert, fast 800 starben. Die dänische Regierung hat den Lockdown wegen der Corona-Pandemie bis Ende Februar verlängert. Damit bleiben die Schulen und die meisten Geschäfte noch bis zum 28. Februar geschlossen, wie Regierungschefin Mette Frederiksen am Donnerstag ankündigte. In den Grundschulen soll möglicherweise eher wieder Unterricht möglich sein, ein Datum nannte Frederiksen aber noch nicht. Bereits seit Mitte Dezember sind in Dänemark die Schulen sowie Restaurants, Bars und die meisten Geschäfte geschlossen. Die Infektionszahlen gingen daraufhin zurück. Am Donnerstag wurden in dem 5,8-Millionen-Einwohner-Land nur noch 668 Neuinfektionen verzeichnet – das waren sechs Mal weniger als Mitte Dezember. Die Regierung mahnt aber weiter zur Vorsicht, weil sich die hoch ansteckende Coronavirus-Variante aus Großbritannien zuletzt stark ausgebreitet hat. Die Virus-Variante B.1.1.7 wurde in der Woche vom 18. bis 26. Januar bei 13,5 Prozent aller positiven Tests festgestellt. Frederiksen sprach von einer « besorgniserregenden Entwicklung ». Wegen einer riesigen Schneeballschlacht müssen zwei junge Männer in Leeds jeweils 10.000 Pfund Strafe zahlen. Das sind umgerechnet mehr als 11 300 Euro. «Es macht uns keine Freude, solche heftigen Strafen an diese beiden jungen Männer zu verhängen», hieß es von der Polizei in West Yorkshire am Donnerstag. «Aber ihre Handlungen haben Hunderte dazu ermutigt, sich nahe beieinander aufzuhalten.» Das habe das Risiko, das sich das Coronavirus weiter verbreite, massiv erhöht. Mitte Januar hatten sich nach dem Aufruf der beiden Männer (20 und 23) Hunderte Menschen in einem Park zur Schneeballschlacht versammelt, Fotos und Videos davon verbreiteten sich über Social-Media-Kanäle. In England gilt zur Eindämmung der Pandemie derzeit ein harter Lockdown. Man darf nur eine Person außerhalb des eigenen Haushalts privat treffen – und das auch nur zum Sportmachen. Die Zahl der täglichen Todesfälle durch das Coronavirus in Portugal hat einen neuen Höchststand erreicht. Binnen 24 Stunden seien 303 Menschen nach einer Infektion mit dem neuartigen Erreger gestorben, teilten die Gesundheitsbehörden am Donnerstag mit. Damit zählt das Zehn-Millionen-Einwohner-Land seit Beginn der Pandemie mindestens 11.608 Corona-Tote. Kürzlich hatte die Regierung in dem EU-Mitgliedstaat von einem « gigantischen » Druck auf die Krankenhäuser durch den starken Anstieg der Fälle gesprochen. UN-Generalsekretär António Guterres hat nach einem Jahr der « Tragödien und Gefahren » einen « Neustart » der Welt für das 21. Jahrhundert gefordert. Mit der Computer-Metapher bezog sich Guterres auf die Corona-Pandemie und ihre globalen Folgen. « Im Jahr 2021 müssen wir einen Gang höher schalten und wieder auf Kurs kommen », sagte er in einer Rede vor der UN-Vollversammlung. Wir können vom ‘annus horribilis’ zum ‘annus possibilitatis’, dem Jahr der Chancen und der Hoffnung, übergehen », sagte Guterres. Dazu sei es notwendig, Themen wie die öffentliche Gesundheit oder den Umweltschutz neu zu denken. Er forderte in diesem Zusammenhang einen « inklusiveren Multilateralismus », an dem junge Menschen vollständig beteiligt werden müssten. « Es ist möglich, die Welt aufzubauen, die wir wollen », betonte der UN-Generalsekretär. Die Staatengemeinschaft müsse « vom Tod zur Gesundheit, von der Katastrophe zum Wiederaufbau, von der Verzweiflung zur Hoffnung, von der Stagnation zur Transformation » übergehen, fügte Guterres mit Blick auf die gesundheitlichen und wirtschaftlichen Folgen der Coronakrise hinzu. Die Europäische Union treibt die Einführung von Corona-Impfpässen voran. Wie die EU-Kommission am Donnerstag mitteilte, haben sich die EU-Staaten auf Empfehlungen geeinigt, welche Informationen solche Dokumente enthalten sollen. Ziel ist die Vergleichbarkeit und gegenseitige Anerkennung in den 27 Staaten. Impfnachweise sollen demnach sowohl in Papier- als auch in elektronischer Form möglich sein. Neben Basisinformationen etwa zu Personalien, dem verwendeten Impfstoff und der ausstellenden Behörden soll es eine Art elektronisches Siegel geben, etwa einen QR-Code oder eine Registrierung. Ziel sei, den Impfstatus einer Person rasch und eindeutig festzustellen, heißt es in den Richtlinien. Später könnten damit auch weitere Informationen verlinkt werden. Der Mitgründer des Aktionsbündnisses « Alarmstufe Rot » der Kultur- und Veranstaltungsbranche, Tom Koperek, hat die Corona-Politik der Bundesregierung scharf kritisiert. Die überwiegende Mehrheit der Kulturschaffenden habe seit drei Monaten noch keine Novemberhilfen von der Bundesregierung erhalten. « Wir sprechen bei uns intern nicht mehr von Novemberhilfe, sondern von Osterhilfe », da das Osterfest zeitlich mittlerweile näher liege als der 1. November, sagte Koperek dem « Mannheimer Morgen » (Freitag). Die Regierung habe es « fahrlässig versäumt », jene Branche aufzufangen, der sie durch den Lockdown die Existenzgrundlage entzogen habe. « Den Soloselbstständigen und Einzelunternehmern muss mit einer Betriebskostenpauschale geholfen werden, die mindestens 1500 Euro zusätzlich zur Grundsicherung beträgt oder 2.500 Euro pro Person ohne Grundsicherung », forderte Koperek. Das Mainzer Unternehmen Biontech hat auch die arzneimittelrechtliche Erlaubnis zur Herstellung von Corona-Impfstoff in seinem Werk im hessischen Marburg erhalten. Das teilte das Regierungspräsidium (RP) Darmstadt am Donnerstag mit. Vor zwei Wochen hatte Biontech bereits die Genehmigung zum Betrieb seiner Anlage für die Produktion des Mittels bekommen – in dem Fall war das RP Gießen zuständig. Nach Angaben eines Sprechers der Darmstädter Behörde steht noch ein weiterer formaler Schritt an: Um den in Marburg hergestellten Impfstoff in der Europäischen Union vermarkten zu können, sei noch eine Genehmigung der EU-Arzneimittelagentur EMA nötig. Die EU hat den Mitgliedstaaten wegen der Corona-Pandemie auch einen Einreisestopp für Japan empfohlen. Damit gibt es Ausnahmeregelungen nur noch für sechs Nicht-EU-Länder, wie der EU-Rat am Donnerstag mitteilte: Sie gelten für Reisende aus Australien, Neuseeland, Ruanda, Singapur, Südkorea und Thailand. China könnte hinzukommen, wenn es seinerseits die Einreise von EU-Bürgern erlaubt. Nach dem Bombenalarm in einem an der Herstellung von Corona-Impfstoffen beteiligten Werk in Wales hat die britische Polizei einen Verdächtigen festgenommen. Der 53-Jährige aus Chatham in der Grafschaft Kent soll ein verdächtiges Päckchen an die Produktionsstätte in Wrexham im Norden von Wales geschickt haben, erklärte die Polizei am Donnerstag. Wie das Pharmaunternehmen Wockhardt mitteilte, musste die Arbeit am Mittwoch vorübergehend unterbrochen und die Mitarbeiter in Sicherheit gebracht werden. Ein Team von Sprengstoff-Entschärfern wurde zur Unterstützung gerufen. Wockhardt ist an der Herstellung des Corona-Impfstoffs von Astrazeneca beteiligt. In dem Werk sind rund 400 Mitarbeiter beschäftigt. « Diese vorübergehende Unterbrechung der Produktion hat unseren Produktionsplan nicht beeinträchtigt », sagte eine Sprecherin des Konzerns. Sie dankte der Polizei und den Experten für den schnellen und erfolgreichen Einsatz. Die Europäische Arzneimittel-Agentur (EMA) hat die Richtlinien für die Anwendung des Corona-Impfstoffes der Hersteller Pfizer und Biontech verschärft. Danach muss die zweite Dosis innerhalb von drei Wochen gespritzt werden, wie aus dem am Donnerstag in Amsterdam veröffentlichten Beschluss hervorgeht. Zuvor hatten die Experten empfohlen, dass zwischen der ersten und zweiten Impfdosis mindestens 21 Tage » liegen sollten. Nun wird klar von drei Wochen gesprochen, und es wird davon abgeraten, die Zeitspanne zu verlängern. Nach der Entscheidung in Deutschland, den Astrazeneca-Impfstoff voraussichtlich nur unter 65-Jährigen zu spritzen, hat der Hersteller die Zuverlässigkeit seines Produkts auch bei Älteren betont. Die jüngsten klinischen Daten hätten gezeigt, dass der in Zusammenarbeit mit der Universität Oxford hergestellte Impfstoff auch bei über 65-Jährigen wirksam sei, sagte ein Sprecher des britisch-schwedischen Unternehmens am Donnerstag. Auch der britische Premierminister Boris Johnson sagte, die britischen Gesundheitsbehörden hätten den Impfstoff als « sehr gut und wirksam » bewertet. Er biete « einen hohen Schutzgrad », sagte Johnson vor Journalisten. Das in Großbritannien bereits zugelassene Vakzin wird dort in allen Altersgruppen verimpft. Im Impfstoffstreit soll der Vertrag der EU-Kommission mit dem Hersteller Astrazeneca rasch in redigierter Form veröffentlicht werden. Dem habe das Unternehmen grundsätzlich zugestimmt, bestätigten Kommissionskreise am Donnerstag der Deutschen Presse-Agentur in Brüssel. Es werde nun besprochen, welche Teile aus Gründen der Vertraulichkeit geschwärzt würden. Zuvor hatte die Frankfurter Allgemeine Zeitung » darüber berichtet. Die Zeitung berichtete auch, dass Astrazeneca-Chef Pascal Soriot einen Teil der angekündigten Lieferkürzung zurücknehmen wolle. Nach Angaben von EU-Politikern hatte die Firma vorige Woche erklärt, statt 80 Millionen Impfdosen im ersten Qurartal nur 31 Millionen an die EU zu liefern. Jetzt zitiert das Blatt einen EU-Vertreter mit den Worten: « Es ist nicht wahrscheinlich, dass wir am Ende doch noch auf 80 Millionen kommen.

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