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Unzufrieden, überlastet? Diese Leipziger Pfleger schwärmen: „Ich liebe meinen Job“

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Eine aktuelle Barmer-Studie weist vor allem in Sachsen eine hohe Belastung für Pflegepersonal in den sächsischen Seniorenheimen aus, Unzufriedenheit und Zahl der Krankschreibungen steigen. In Leipziger Einrichtungen haben dagegen viele keine Lust, ein miesepetriges Bild zu zeichnen – und schwärmen von ihrem Job.
Die sächsischen Pflegekräfte sind im bundesweiten Vergleich überdurchschnittlich stark belastet. Laut Pflegereport 2020 der Barmer Krankenkasse liegt das Personal in Pflegeheimen in Sachsen bei den krankheitsbedingten Fehlzeiten mit durchschnittlich 30 Ausfalltagen an erster Stelle aller Berufsgruppen. Überlastung erst recht in Corona-Zeiten und oft dürftige Bezahlung kommen hinzu. Dennoch: Die Statements von Pflegepersonal in Leipzig zeichnen ein erstaunlich anderes Bild. Wir stellen sieben Menschen vor, die in Pflegeheimen arbeiten – und ihren Job glühend lieben. * Oft reicht ein kurzer Scherz von David Prager, um seine Schützlinge im Gohliser Alloheim zum Strahlen zu bringen. „Gute Laune zu verbreiten, ist hier wichtiger denn je“, sagt der 43-Jährige, „denn für viele Bewohner sind die derzeitigen Bedingungen sehr schwer.“ Pro Person ein Besuch in der Woche für 30 Minuten, das ist aktuell Vorschrift. „Mich berührt es sehr zu sehen, wie die Bewohner darunter leiden.“ Vor 15 Jahren begann Prager im Alloheim seine Ausbildung. Atmosphärisch hat ihm dieses Haus, ein historischer Backstein-Bau mit grünem Innenhof, Laubengang und Dachterrassen, schon immer gefallen. Seit sechs Jahren ist der examinierte Altenpfleger hier Wohnbereichsleiter. Klar, die Vergütung in der Branche könnte höher sein, „aber hier wird man ordentlich bezahlt“. Das gilt auch für Hilfskräfte, wie Kollegin Constanze Lange bestätigt. Als ausgebildete Fachkraft hatte sie Jahre zuvor eine Auszeit von dem Beruf genommen. „Dienstzeiten und Stimmung in der damaligen Einrichtung waren schlecht, ich wollte mir das nicht mehr antun.“ Nach einem Praktikum im Heim an der Virchowstraße kehrte der Spaß zurück. Seit Dezember 2019 arbeitet sie in der Pflegehilfe, seit diesem Jahr ist die alleinerziehende Mutter zweier Kinder auf 30-Stunden-Basis fest angestellt.

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