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Corona-News – Hotels sollen für Gäste mit Impfung oder Test öffnen dürfen

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Hotels sollen rasch dürfen, wenn Gäste geimpft oder negativ getestet worden sind. Darauf drängt der schleswig-holsteinische Ministerpräsident Daniel Günther. Mehr Infos im Newsblog.
Hotels sollen rasch dürfen, wenn Gäste geimpft oder negativ getestet worden sind. Darauf drängt der schleswig-holsteinische Ministerpräsident Daniel Günther. Mehr Infos im Newsblog. Weltweit haben sich laut Johns-Hopkins-Universität mehr als 150,1 Millionen Menschen mit dem Coronavirus infiziert, mehr als 3,1 Millionen Erkrankte sind gestorben. In Deutschland sind mehr als 3,3 Millionen Menschen positiv getestet worden, wie das Robert Koch-Institut mitteilt. Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion liegt bei 82.850 (Stand: 30. April). Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) pocht auf rasche Hotelöffnungen für Menschen mit Corona-Impfung oder negativem Testergebnis. « Wir haben uns schon bei der Ministerpräsidentenkonferenz am 22. März dafür eingesetzt, Beherbergungsbetriebe zu öffnen. Die sind kein Treiber von Pandemie », sagte Günther dem « Tagesspiegel » (Sonntagsausgabe). « Und je schneller wir dann auch Öffnungsschritte machen können, desto besser. » Günther sprach sich dafür aus, dass Familien künftig mit einer Mischung aus Impfnachweis der Eltern und Testnachweis älterer Kinder zum Beispiel Urlaub in Hotels an der Nordsee machen könnten. « Diejenigen, die noch nicht geimpft ist, müssen dann einen Test machen. Der Schutz der Anderen wird durch unterschiedliche Instrumente erreicht. » Erste Modellprojekte in Schleswig-Holstein für die Rückkehr des Tourismus verlaufen nach Angaben Günthers vielversprechend. « Wir haben jetzt erst einmal die Schlei-Region und Eckernförde für touristische Projekte geöffnet mit hunderten Ferienwohnungen, Hotels und Campingplätzen », sagte er. Die Gäste würden alle mehrfach getestet. « Unter den über 10.000 Tests in beiden Regionen hatten wir zwei Hände voll Positive. Die Mehrheit davon waren Einheimische und nicht Touristen. » Das Saarland hat am Freitag in einer außerordentlichen Ministerratssitzung Erleichterungen für vollständig geimpfte und von einer Corona-Infektion genesene Menschen beschlossen. Diese würden künftig getesteten Menschen gleichgestellt, teilte die Staatskanzlei am Abend mit. Für sie entfalle ab Montag die Testpflicht zum Beispiel für einen Friseurbesuch oder einen Einkauf in bestimmten Geschäften. Zudem entfalle eine Quarantänepflicht nach einem Aufenthalt in einem Risikogebiet, wenn es sich nicht um ein Gebiet mit einer Virusvariante handelt. « Wir nehmen in einem ersten Schritt bestimmte Einschränkungen für Geimpfte und Genesene zurück », sagte Ministerpräsident Tobias Hans (CDU). Menschen, von denen nachweislich kein hohes Ansteckungsrisiko mehr ausgehe, werde so durch den Wegfall der Testpflicht der Alltag erleichtert. Die Erleichterungen für Geimpfte beginnen 14 Tage nach der zweiten Impfung. Als genesen gilt, wer eine Infektion durchgemacht hat, wenn die zugrundeliegende PCR-Testung mindestens 28 Tage und nicht länger als sechs Monate zurückliegt. Die Bundesregierung will nach einer Ankündigung von Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) kommende Woche einen Vorschlag machen, so dass eine Verordnung am 28. Mai vom Bundesrat beschlossen werden könnte. Einige Bundesländer wie Rheinland-Pfalz, Hessen und Bayern gehen ihre eigenen Wege und haben Verordnungen bereits entsprechend angepasst. Die wegen der Coronavirus-Pandemie in den USA verhängte Maskenpflicht in Flugzeugen, Zügen und anderen öffentlichen Verkehrsmitteln wird bis zum 13. September verlängert. Die Transportsicherheitsbehörde TSA teilte am Freitag mit, trotz rasant fortschreitender Impfungen in den USA blieben Masken ein wichtiges Instrument im Kampf gegen die Pandemie. Die TSA setze damit Richtlinien der Gesundheitsbehörde CDC um, wonach vollständig geimpfte Personen zwar innerhalb der USA wieder sicher reisen könnten, dabei aber weiterhin Vorsichtsmaßnahmen beachten müssten. Die Maskenpflicht gilt auch an Verkehrsknotenpunkten wie Flughäfen, Bahnhöfen oder Häfen. Verstöße können mit 250 Dollar (208 Euro) Strafe geahndet werden, im Wiederholungsfall drohen Bußgelder bis zu 1500 Dollar. Ausgenommen von der Maskenpflicht sind Kinder unter zwei Jahren sowie Menschen mit gewissen Einschränkungen. Aus rechtlichen Gründen werden die nächtlichen Ausgangsbeschränkungen aber erst am Samstag aufgehoben. « Es wäre schön, wenn dies so bleibt. Natürlich können die Infektionszahlen täglich auf- und absteigen. Wir alle können aber dazu beitragen, Infektionen zu verhindern, indem wir uns an die geltenden Kontakt- und Abstandsregeln halten und regelmäßig die zahlreichen Testangebote nutzen. », sagte Rostocks Oberbürgermeister Claus Ruhe Madsen (parteilos) laut NDR in einer Mitteilung der Stadt. Vollständig gegen Covid-19 geimpfte Deutsche und viele andere Menschen aus EU- und Schengen-Ländern dürfen ab Samstag wieder nach Dänemark einreisen. Fertiggeimpfte müssen sich danach weder auf das Coronavirus testen lassen noch in Quarantäne, wie das dänische Außenministerium am Freitag mitteilte. Bei der Einreise müssen sie anders als andere Reisende auch keine negativen Corona-Tests oder anerkennungswürdige Einreisegründe, wie etwa den Besuch von Partnern, vorweisen können. Dass fertig geimpfte Dänen und Ausländer – auch Touristen – aus dem EU- und Schengen-Raum die dänischen Grenzen ab dem 1. Mai wieder test- und quarantänefrei überqueren dürfen, war so bereits in einer Vereinbarung zwischen Regierung und den meisten Parlamentsparteien zur schrittweisen Lockerung der Reisebeschränkungen von Mitte April vorgesehen. Die offizielle Bestätigung, dass diese Maßnahmen wie geplant zum 1. Mai gültig werden, war bislang aber ausgeblieben. Bedingung für die Einreise nach Dänemark ist, dass das jeweilige Land der Reisenden zumindest als « orangener » Staat gilt, die Corona-Lage in dem Land also nicht zu schlimm ist und dort auch keine als besorgniserregend eingestuften Virus-Varianten grassieren. Deutschland gilt in Dänemark derzeit wie die meisten anderen Staaten des EU- und Schengenraums als « orange ». Zudem muss es sich bei dem Corona-Impfstoff um ein in der EU zugelassenes Präparat handeln. Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin Manuela Schwesig hat ihre erste Corona-Impfung erhalten. « Kleiner Piks mit großer Wirkung! Heute habe ich Impfung mit Biontech bei Hausärztin erhalten », teilte sie am Freitag auf Twitter mit. Dazu zeigte ein Bild wie der SPD-Politikerin am Oberarm eine Spritze gesetzt wird. Erst am Donnerstag hatte Schwesig am Ende einer im Internet übertragenen Pressekonferenz angekündigt, sich von ihrer Hausärztin gegen das Coronavirus impfen zu lassen, sobald ein Termin vereinbart sei. Sie gehöre wegen ihrer überstandenen Krebserkrankung zur zweiten Prioritätsgruppe, die schon seit mehreren Wochen im Land geimpft werde. Die Ministerpräsidentin hatte ihre Brustkrebserkrankung im September 2019 öffentlich gemacht. Im Mai 2020 sagte sie, dass sie wieder gesund ist. Auch Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) hat seine erste Impfung gegen Covid-19 erhalten. Der 62-Jährige ließ sich am Freitagnachmittag im Impfzentrum der Stadt und der Region Hannover auf dem Messegelände den Impfstoff von Astrazeneca spritzen. Nach der Impfung zeigte sich der Ministerpräsident guter Dinge. Impfzentren seien eine « Oase der guten Laune », sagte Weil nach seiner Impfung vor Journalisten. Alle seien angesichts der schützenden Impfungen froh gestimmt. Mit Blick auf den Astrazeneca-Impfstoff sagte der Politiker, dass für ihn entscheidend sei, dass es ein guter Impfstoff sei. Mediziner hätten das immer wieder bestätigt. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hat darauf aufmerksam gemacht, das verstärkte Corona-Impfungen in besonders betroffenen Gebieten möglich sind. Dort könne verstärkt geimpft und auch von Priorisierungen abgewichen werden, sagte Spahn am Freitag beim Besuch eines Impfzentrums in Hamburg. Das habe schon an vielen Stellen stattgefunden und sei « unbedingt sinnvoll ». Städte und Intensivmediziner forderten mehr Corona-Impfungen für sozial Benachteiligte. Brasiliens Gesundheitsminister hat inmitten der verheerenden Corona-Lage im Land die Bemühungen bei der landesweiten Impfkampagne hervorgehoben. « Brasilien hat 41 Millionen Dosen Covid-19-Impfstoff verabreicht. Aber es liegt noch ein weiter Weg vor uns, um jeden Tag 2,4 Millionen Menschen zu impfen », sagte Marcelo Queiroga bei einer Pressekonferenz der Weltgesundheitsorganisation (WHO) am Freitag. Er forderte andere Länder dazu auf, vorrätige Impfdosen abzugeben, damit Brasilien seine Impfkampagne ausweiten und die Ausbreitung neuer Varianten verhindern könne. Brasilien ist eins der am stärksten von der Pandemie betroffenen Länder weltweit. Am Donnerstag überschritt das größte und bevölkerungsreichste Land in Lateinamerika die Marke von 400.000 nachgewiesenen Todesfällen im Zusammenhang mit Covid-19. Erst vor gut einem Monat hatte Brasilien die Marke von 300.000 Corona-Toten überschritten. Zuletzt waren die Zahlen der Infizierten und Verstorbenen leicht zurückgegangen. WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus warnte jedoch davor, nachlässig zu werden. Der brasilianische Präsident Jair Bolsonaro hat das Coronavirus von Anfang an verharmlost, Schutzmaßnahmen und Einschränkungen lehnt er – aus wirtschaftlichen Gründen – weiterhin ab. Mittlerweile zieht der Rechtspopulist Bolsonaro auch den Sinn von Impfungen in Zweifel. Ein parlamentarischer Untersuchungsausschuss, der auch Gesundheitsminister Queiroga vorgeladen hat, soll Handlungen und Unterlassungen des Präsidenten in der Pandemie beleuchten. Bolsonaro wird unter anderem vorgeworfen, mögliche Lieferungen von Corona-Impfstoffen ausgeschlagen und verschleppt zu haben. Auch in Frankreich gibt es nun erstmals eine Corona-« Notbremse » wie in Deutschland. Präsident Emmanuel Macron hat sie mit seinem Fahrplan für Lockerungen ab Mai vorgestellt. Allerdings hängt die französische « Notbremse » so hoch, dass Experten massive Zweifel an ihrer Wirksamkeit haben. Nach den Worten Macrons wird die Bremse gezogen, wenn in einer Großstadt oder einem Département « der Inzidenzwert erneut auf 400 Infektionen pro 100.000 Einwohner steigt » – wie derzeit in Paris. In Deutschland greift die Bundes-Notbremse ab einer Sieben-Tage-Inzidenz von 100. Voraussetzung in Frankreich ist aber zudem « ein sehr brutaler Anstieg » der Neuinfektionen und « eine drohende Überfüllung der Intensivstationen », wie Macron Regionalzeitungen sagte. Dann werde « die Regierung in Abstimmung mit Präfekten und Lokalverantwortlichen die Öffnungen stoppen ». Der deutsche Impfstoffhersteller Biontech und sein US-Partner Pfizer haben nach eigenen Angaben bei der europäischen Zulassungsbehörde EMA die Zulassung ihres Corona-Vakzins für Kinder und Jugendliche im Alter von 12 bis 15 Jahren beantragt. Dabei gehe es um die Anpassung und Erweiterung der bestehenden Zulassung auf diese Altersgruppe, teilten die Unternehmen am Freitag mit. Sobald die EMA die Änderung genehmige, werde die angepasste bedingte Zulassung in allen 27 Mitgliedsstaaten der EU gültig sein. Für die Prüfung braucht die EMA in der Regel wenige Wochen. Biontech und Pfizer hatten kürzlich mitgeteilt, dass eine klinische Studie in der Altersgruppe von 12 bis 15 Jahren in den USA eine Wirksamkeit von 100 Prozent gezeigt habe. Die Impfung sei gut vertragen worden. Die Nebenwirkungen hätten jenen in der Altersgruppe von 16 bis 25 Jahren entsprochen, erklärten die Unternehmen. Parallel dazu läuft die klinische Studie von Biontech und Pfizer zur Wirkung und Sicherheit ihres Corona-Impfstoffs bei Kindern zwischen sechs Monaten bis einschließlich elf Jahren weiter. Biontech geht nach eigenen Angaben davon aus, dass belastbare Daten daraus bis September verfügbar sein werden. Der Tübinger Oberbürgermeister Boris Palmer (Grüne) hat eine nationale deutsche Notfallzulassung für den Corona-Impfstoff des in seiner Stadt ansässigen Pharmaunternehmens Curevac gefordert. « Die Scheinsicherheit von bürokratischer Prüfung wird über die reale Sicherheit eines Impfstoffes gestellt », sagte Palmer der « Augsburger Allgemeinen » vom Freitag. « Curevac hat auf Vorrat Impfstoff produziert – jetzt könnten diese Dosen Leben retten. » « Was fehlt, ist die Endkontrolle in Brüssel, um ihn endlich verwenden zu können – da wäre eine Notfallzulassung genau richtig », fügte der Grünen-Politiker an. Der Impfstoff von Curevac habe in den Studien « hervorragende Daten » geliefert. Der von Curevac entwickelte Impfstoff basiert auf dem sogenannten mRNA-Ansatz. Dies hat er mit den schon zugelassenen Vakzinen der Firmen Biontech/Pfizer und Moderna gemeinsam, die beide als sehr wirksam und sicher gelten. Das Tübinger Unternehmen geht nach eigenen Angaben davon aus, im Mai oder Juni eine Zulassung der Europäischen Arzneimittelbehörde EMA zu erhalten. In diesem Jahr plant es demnach mit einer Produktion von 300 Millionen Dosen. Am Mittwoch stellte Deutschland einen neuen Rekord bei den Corona-Impfungen auf. Erstmalig wurde an einem Tag ein Prozent der Bevölkerung geimpft. Zudem wurden zum ersten Mal 1,1 Millionen Dosen an einem Tag verabreicht. Am Donnerstag setzt sich der Erfolg der Impfkampagne fort: Laut Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) erhielten 916.000 Bürger eine Impfung – der zweithöchste Wert seit Beginn der Impfungen. Somit seien nun 22,4 Millionen Deutsche mindestens einmal geimpft, das entspricht 26,9 Prozent der Gesamtbevölkerung.6,4 Millionen Bürger seien bereits komplett geschützt, schreibt Spahn auf Twitter. Die Zahl der Corona-Toten hat in Brasilien die Schwelle von 400.000 überschritten. Mit 3.001 neuen Todesfällen binnen 24 Stunden stieg die Gesamtzahl der Toten seit Pandemie-Beginn am Donnerstag (Ortszeit) auf 401.186, wie aus Daten des brasilianischen Gesundheitsministeriums hervorgeht. Nur die USA haben noch mehr Opfer zu beklagen. Brasilien ist eines der am schwersten von der Corona-Pandemie betroffenen Länder weltweit. Im Verhältnis zur Bevölkerungszahl hat das bevölkerungsreichste Land Südamerikas die höchste Todesrate in ganz Amerika: Sie liegt in dem 212-Millionen-Einwohner-Land bei 189 Todesfällen pro 100.000 Einwohnern. In Brasilien waren die Infektionszahlen zu Jahresbeginn dramatisch angestiegen. In vielen Regionen waren die Krankenhäuser völlig überlastet. Mittlerweile ist der Höhepunkt der neuen Infektionswelle aber offenbar überschritten, die Infektionszahlen haben sich stabilisiert. Die Zahl der täglichen Todesfälle ist aber weiterhin sehr hoch. Nur in Indien ist die Todesrate derzeit noch höher. Die Flut der Beschwerden gegen die bundeseinheitliche Notbremse zur Eindämmung der Corona-Pandemie reißt einem Bericht zufolge nicht ab. Beim Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe seien bis Donnerstagnachmittag 202 Verfahren eingereicht worden, berichteten die Zeitungen der Funke Mediengruppe unter Berufung auf einen Gerichtssprecher. Damit habe sich die Zahl seit Dienstag fast verdoppelt. Die Verfassungsbeschwerden und Anträge auf Erlass einer einstweiligen Anordnung richten sich dem Bericht zufolge überwiegend gegen die Ausgangsbeschränkungen und die Kontaktbeschränkungen, teilweise aber auch gegen sämtliche Regelungen des neuen Infektionsschutzgesetzes. Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble hat das Vorpreschen einzelner Bundesländer bei Lockerungen für Geimpfte vor einer bundeseinheitlichen Regelung kritisiert. « Jetzt haben wir schon wieder den Zustand, dass sich eine Reihe von Ländern nicht an die Absprachen hält », sagte der CDU-Politiker der « Augsburger Allgemeinen ». Uneinheitliche Lösungen kurz nach dem Beschluss für eine bundeseinheitliche Corona-Notbremse würden die Bürger irritieren, « ein zu großes Maß an Unterschiedlichkeit kann Vertrauen zerstören », betonte Schäuble. « Wie sollen die Bürger, die durch Corona allmählich ja auch müde und durch immer neue Informationen überflutet werden, das noch verstehen? », fragte der Bundestagspräsident. Schäuble sagte, er würde es begrüßen, wenn die Verordnung zum Infektionsschutzgesetz rasch und nicht erst Ende Mai verabschiedet würde. « Die Menschen sind sonst verunsichert, obwohl sie auch sehen, dass es mit dem Impfen viel schneller voran geht als noch vor einigen Wochen erwartet », unterstrich der CDU-Politiker. Frankreich hat erste Fälle der neuen Coronavirus-Variante B.1.617 registriert, die derzeit in Indien besonders präsent ist. Wie das französische Gesundheitsministerium in einer Erklärung mitteilte, handle es sich um drei mit der Variante infizierte Personen, die zuvor nach Indien gereist waren. Im Zuge der seit Wochen sinkenden Infektionszahlen geht im früheren Corona-Hotspot Portugal der Ausnahmezustand nach knapp fünfeinhalb Monaten am Samstag zu Ende. Das bedeute allerdings nicht, dass die Gefahr vorüber sei, warnte Ministerpräsident António Costa am Donnerstagabend in Lissabon. Zur Aufrechterhaltung einiger Einschränkungen zur Eindämmung der Pandemie werde man deshalb eine niedrigere Notstandsstufe in Kraft setzen. Ab Samstag wird es weitere Lockerungen geben: Restaurants, Cafés und Bars sowie Kinos, Theater und andere Kultur- und Freizeitstätten dürfen nun auch an den Wochenenden bis 22:30 Uhr offen bleiben. Bisher galt an den Wochenenden in ganz Portugal eine Sperrstunde um 13 Uhr. Neben weiteren Lockerungen dürfen Einkaufszentren künftig werktags bis 21 und an den Wochenenden bis 19 Uhr offen bleiben. Zudem wird am Samstag die Landgrenze zu Spanien wieder geöffnet. Von den Lockerungen sind nur acht der insgesamt 278 Bezirke des Landes ausgeschlossen, in denen die Lage noch nicht so gut ist wie im Rest des Landes. Betroffen ist vor allem die Urlaubsregion Algarve. Noch im Januar hatte Portugal bezogen auf die Bevölkerungszahl zeitweilig die höchsten Infektionszahlen weltweit. Die Kliniken standen kurz vor dem Kollaps. Doch ein strenger Lockdown trug Früchte: Nach Zahlen der EU-Agentur ECDC steckten sich zuletzt binnen 14 Tagen nur 66 Menschen je 100.000 Einwohner mit dem Virus Sars-CoV-2 an. Damit gehört Portugal zusammen mit Island (44) und Finnland (66) zu den drei besten unter den 30 erfassten Ländern. In Deutschland betrug diese 14-Tage-Inzidenz 346. Im Januar hatte dieser Wert in Portugal noch bei deutlich über 1600 gelegen. Die Gewerkschaft für Erziehung und Wissenschaft (GEW) sieht Hoffnungen über mögliche Impfungen von Kindern im Sommer mit Skepsis. GEW-Chefin Marlis Tepe sagte den Zeitungen der Funke Mediengruppe, beim Tempo, das bisher allein für Schutzmaßnahmen an Schulen vorgelegt worden sei, falle es schwer, « sich vorzustellen, dass ab Juni Kinder und Jugendliche in so großem Stil geimpft sein könnten, um noch vor den Sommerferien größtenteils von Fern- und Wechselunterricht wieder auf Präsenzunterricht umzustellen ». Es sei der Wunsch, dass es möglich sei, Kindern und Jugendlichen bald ein Impfangebot zu machen, machte Tepe klar. In welchem Zeitraum dies alles jedoch klappe, sei « noch viel Kaffeesatzleserei ». Zudem müssten die Voraussetzungen dafür geschaffen werden. « Aktuell hapert es noch gehörig am Gesundheitsschutz für Lehrende, Kinder und Jugendliche sowie deren Eltern », sagte Tepe. So hätten bis heute die meisten Lehrkräfte noch keine Anti-Covid-Spritze erhalten, selbst jene nicht, die einer Risikogruppe angehörten. Ein 27-Jähriger Berliner soll mit gefälschten Impfpässen gehandelt haben. Zudem wurden in seiner Wohnung Drogen, Falschgeld und eine Schreckschusswaffe gefunden. Nachdem er zivilen Polizeibeamten die Pässe zum Verkauf angeboten habe, hätten sie ihn im Stadtteil Lichterfelde festgenommen, teilte die Polizei am Donnerstag mit. In einem Messengerdienst soll der Tatverdächtige internationale Impfbescheinigungen und auch Impfstoffe zum Kauf angeboten haben. Der Mann habe am Dienstagnachmittag zehn Impfbücher bei sich getragen. Bei einer Durchsuchung seiner Wohnung wurden weitere 46 Impfbücher und 33 Impfaufkleber gefunden. Außerdem hätten die Einsatzkräfte knapp ein Kilogramm Amphetamine,20 Gramm Kokain, knapp eineinhalb Liter anabole Steroide, zehntausend Euro mutmaßlichen Handelserlös, eine Schreckschusswaffe und mehrere tausend Euro Falschgeld beschlagnahmt. Auf Nachfrage konnte ein Polizeisprecher nicht sagen, ob sich in den Impfausweisen gefälschte Bestätigungen für Corona-Impfungen befanden. Zuletzt waren in anderen Bundesländern Blanko-Impfbücher mit solchen Einträgen aufgetaucht. Die Staatsanwaltschaft und das Landeskriminalamt Berlin haben die Ermittlungen aufgenommen. Das Fälschen eines Dokuments ist eine Straftat. Frankreichs Präsident Emmanuel Macron will Geschäfte, Kultureinrichtungen und Außenbereiche von Restaurants Mittte Mai schrittweise wieder öffnen. Zum 19. Mai soll der Beginn der landesweiten abendlichen Ausgangssperre von derzeit 19 Uhr auf 21 Uhr nach hinten verlegt werden, kündigte Macron in einem Interview mit mehreren Regionalzeitungen an. Zum 9. Juni soll die Sperrstunde dann erst um 23 Uhr beginnen. Dann sollen auch Cafés, Restaurants und Fitnessstudios komplett wieder öffnen dürfen. Die Zeitung « Le Parisien » veröffentlichte am Donnerstag Ausschnitte des Gesprächs. Das gesamte Interview soll am Freitag erscheinen. Die Corona-Lage in Frankreich ist weiter angespannt, hat sich aber zuletzt leicht verbessert. Zuletzt wurden gut 300 Corona-Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner binnen einer Woche gezählt. Die Lage auf den Intensivstationen ist weiter extrem schwierig. Wegen Lieferengpässen bei den Impfstoffen kann es im Impfzentrum der sachsen-anhaltischen Landeshauptstadt Magdeburg künftig zeitweise kaum noch Erstimpfungen geben. « Die nächsten 14 Tage können wir, Stand heute, fast nur noch Zweitimpfungen machen », sagte Oberbürgermeister Lutz Trümper (SPD) am Donnerstag in Magdeburg. Alles müsse genau durchgerechnet werden, zumal in der kommenden Woche auch 1.680 Landtags-Wahlhelfer den ersten Piks gegen das Coronavirus erhalten sollen – ein einmaliger Sondertermin, hieß es. Bislang haben den Angaben zufolge etwa 58.000 Magdeburgerinnen und Magdeburger im Impfzentrum der Stadt die Erstimpfung und 16.140 die Zweitimpfung erhalten. Auf Hausärzte seien bisher zusätzlich etwa 10 000 erste Corona-Impfungen entfallen. Trümper stellte klar, dass im Impfzentrum nur Menschen geimpft werden, die in Magdeburg wohnen. In Europa sind laut Weltgesundheitsorganisation WHO mittlerweile mehr Menschen vollständig gegen Corona geimpft worden als insgesamt mit dem Virus nachweislich infiziert gewesen sind. Es sei 462 Tage her, dass die ersten Infektionen in der europäischen Region gemeldet worden seien, sagte der Regionaldirektor der WHO Europa, Hans Kluge, am Donnerstag. Seitdem sei das Virus bei 5,5 Prozent der gesamten europäischen Bevölkerung nachgewiesen worden, während sieben Prozent vollständig geimpft worden seien. Erstmals seit zwei Monaten sei die Zahl der Neuinfektionen vergangene Woche wieder bedeutend zurückgegangen. Die Infektionsraten blieben jedoch extrem hoch. Die WHO zählt zur Region Europa insgesamt mehr als 50 Länder, darunter neben der EU zum Beispiel auch die Türkei sowie Russland und die Ukraine. In diesen Ländern hat es insgesamt bisher rund 51,3 Millionen Infektionen gegeben, darunter knapp 1,37 Millionen in den vergangenen sieben Tagen. Laut Kluge sind bislang etwa 215 Millionen Impfdosen in der Region verabreicht worden. Schätzungsweise 16 Prozent der Bevölkerung haben zumindest eine Dosis erhalten. Trotz sinkender Zahlen neuer Infektionen, Krankenhausaufenthalte und Todesfälle bleibe die Bedrohung durch das Coronavirus jedoch bestehen, sagte Kluge auf seiner regelmäßigen Pressekonferenz, die er diesmal auf Russisch abhielt. « Das Virus trägt immer noch das Potenzial in sich, verheerende Auswirkungen zu haben. » New York will im Juli alle Corona-Beschränkungen wieder aufheben. « Unser Plan ist, New York vom 1. Juli an wieder voll zu öffnen », sagte Bürgermeister Bill de Blasio am Donnerstag dem TV-Sender MSNBC. « Wir sind bereit dafür, dass Läden wieder öffnen, Unternehmen wieder öffnen, Büros, Theaters, volle Kraft. » Weitere Details nannte der Bürgermeister zunächst nicht. Viel fehlt zu einer kompletten Öffnung der Millionenmetropole an der amerikanischen Ostküste schon jetzt nicht mehr: Bis auf Großveranstaltungen ist das Meiste erlaubt und geöffnet – wenn auch fast immer mit Abstands-, Hygiene- und Maskenvorschriften sowie teils eingeschränkten Kapazitäten. Einige kulturelle Einrichtungen wie die Metropolitan Oper haben allerdings angekündigt, erst zum Jahresende hin wieder zu öffnen. Die Theater des Broadway planen mit Herbst. New York war im vergangenen Frühjahr das Epizentrum der Pandemie in den USA. Inzwischen hat sich das Infektionsgeschehen jedoch stabilisiert. Die Zahl der Neuinfektionen sinkt. Die Impfkampagne kommt rasch voran. Italien hat seine Quarantäne-Regeln wegen der Corona-Pandemie für Einreisen aus anderen europäischen Ländern erneut verlängert. Wer aus Deutschland oder auch anderen EU-Staaten kommt, benötigt weiterhin einen negativen Corona-Test und muss dann fünf Tage in Quarantäne. Anschließend ist ein zweiter Corona-Test vorgeschrieben. Gesundheitsminister Roberto Speranza verlängerte diesen Beschluss am Donnerstag bis Mitte Mai. Eigentlich sollte die Quarantäne-Regel in Italien nur bis 30. April gelten. Sie stammt aus dem März und war bereits verlängert worden. Außerdem dehnte Rom die weitgehende Einreisesperre aus Indien und Bangladesch wegen der indischen Virus-Variante auf Sri Lanka aus. Italiener dürfen jedoch auch aus diesen Staaten weiter nach Hause kommen. Die Luftwaffe soll von Samstag an medizinische Hilfsgüter in das von der bislang schlimmsten Corona-Welle erfasste Indien fliegen. In der kommenden Woche werde zudem eine komplexe Anlage zur Herstellung von Sauerstoff mit zwei A400M-Transportflugzeugen in das Land gebracht, teilte das Verteidigungsministerium am Donnerstag mit. Für den Aufbau der Anlage und eine Einweisung seien dann vor Ort 16 Sanitätssoldaten vorgesehen. Geplant sei, im Auftrag des Bundesgesundheitsministeriums in einem ersten Flug am Samstag 120 Beatmungsgeräte nach Indien zu bringen. Dies hatte das Ministerium zuvor erklärt. Die Corona-Pandemie wütet in Indien weiter mit immer höheren Werten bei den täglichen Neuinfektionen. In den vergangenen 24 Stunden haben sich 379.000 Menschen mit dem Coronavirus infiziert, wie Zahlen des indischen Gesundheitsministeriums am Donnerstag zeigen – ein weltweiter Rekord.3.645 Menschen sind demnach im selben Zeitraum mit oder an der Krankheit gestorben. Die Corona-Impfungen mit den Wirkstoffen von Moderna und Biontech/Pfizer senken neuen Daten der US-Gesundheitsbehörde CDC zufolge das Risiko von Krankenhaus-Einweisungen für Ältere sehr deutlich. Zwei Wochen nach der zweiten Dosis läge das Risiko einer Krankenhauseinweisung wegen Covid-19 für Menschen ab 65 Jahren um 94 Prozent niedriger als für gleichaltrige, aber nicht geimpfte Menschen, teilte die CDC am Mittwoch mit. Ab zwei Wochen nach der ersten Dosis liege das Risiko schon um 64 Prozent niedriger. Die Daten stammen aus 24 Krankenhäusern in 14 US-Bundesstaaten. Einbezogen wurden 417 Menschen, darunter 187 Covid-19-Patienten und 230 Menschen zur Kontrolle. Wie erwartet habe die erste Impfung innerhalb der ersten zwei Wochen noch keinen Schutz gebracht. In den USA haben bereits mehr als 80 Prozent der Menschen ab 65 Jahren mindestens eine Dosis bekommen. Die meisten Impfungen sind mit dem Wirkstoff des US-Herstellers Pfizer und seines deutschen Partners Biontech sowie dem des US-Herstellers Moderna durchgeführt worden. Der Präsident des Berufsverbands der Kinder und Jugendärzte (BVKJ), Thomas Fischbach, hat eine Priorisierung von Eltern in der Impfkampagne gefordert. « Es wäre sehr sinnvoll, Eltern vor kinderlosen Erwachsenen im selben Alter zu impfen », sagte Fischbach den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Donnerstagsausgabe). Kinder unter 16 Lebensjahren könnten im Moment noch nicht geimpft werden. Aber auch sie müssten geschützt werden, damit sie wieder am gesellschaftlichen Leben teilhaben können. « Es geht dabei nicht nur um Schule und Kita, sondern auch um alles andere, was zum Leben eines Kindes oder Jugendlichen dazu gehört. All das geht im Moment, in dem man die Eltern prioritär impft. » Indien hat mit 3.645 Corona-Toten am Donnerstag einen neuen Höchstwert verzeichnet. Wie aus Zahlen des indischen Gesundheitsministeriums hervorgeht, liegt die Gesamtzahl der Toten in dem Land damit nun bei 204.832. Experten gehen allerdings von einer hohen Dunkelziffer aus. Mit fast 380.000 neuen Infektionsfällen binnen 24 Stunden wurde am Donnerstag zudem ein weiterer weltweiter Höchstwert erreicht. Indien hat sich in den vergangenen Tagen zum Epizentrum der Corona-Pandemie entwickelt. Allein seit Anfang April wurden mehr als sechs Millionen Infektionsfälle verzeichnet. Der dramatische Anstieg der Infektionszahlen ist vermutlich auch auf die neue Virusvariante B.1.617 zurückzuführen, die zuerst in Indien registriert wurde. Das ohnehin schlecht ausgestattete Gesundheitssystem des Landes ist bereits völlig überlastet. In zahlreichen Krankenhäusern sind Betten, medizinischer Sauerstoff und Medikamente knapp. Besonders dramatisch ist die Lage in der Hauptstadt Neu Delhi. Der Schweizer Arzneimittel-Auftragsfertiger Lonza baut die Produktionskapazität für den Covid-19-Impfstoff von Moderna aus. Im Schweizerischen Visp sollen drei zusätzliche Produktionslinien aufgebaut werden, wie Lonza am Donnerstag mitteilte. Das trage dazu bei, dass Moderna die weltweite Versorgung mit dem Impfstoff 2022 auf bis zu drei Milliarden Dosen hochschrauben könne, hieß es von der US-Biotechfirma. Die Lieferprognose für 2021 erhöhe Moderna auf 800 Millionen bis eine Milliarde Dosen. Am Lonza-Standort Visp werde die Produktionskapazität verdoppelt. Die drei neuen Produktionslinien sollen ihren Betrieb im früheren Verlauf von 2022 aufnehmen. Lonza betreibt bereits drei Produktionslinien in Visp und eine weitere im amerikanischen Portsmouth. Russland und China nutzen das Thema der Corona-Impfstoffe einer EU-Analyse zufolge in großem Stil für Desinformationen gegen die Europäische Union. Beide Staaten werben seit Monaten aggressiv auf der ganzen Welt für ihre staatlichen Impfstoffe, wie es in einem Bericht heißt, den der Auswärtige Dienst der EU (EAD) am Mittwoch veröffentlichte. Verbunden sei dies mit Desinformationen und Manipulationsversuchen, um das Vertrauen in westliche Vakzine, die EU-Institutionen sowie westliche und europäische Impfstrategien zu untergraben. Dazu nutzten beide Länder staatlich kontrollierte Medien und soziale Netzwerke. Zugleich werde versucht, mithilfe der Impfstoffe Einfluss etwa auf den Westbalkan zu nehmen. « ‘Impfstoff-Diplomatie’ hat die ‘Masken-Diplomatie’ vollständig ersetzt », heißt es in dem EU-Bericht. China preise seine Impfstoffe als globales öffentliches Gut an und betone eine stabile Versorgung mit den Präparaten, die zudem geeigneter für Entwicklungsländer und auch die Staaten des westlichen Balkans seien. Serbien nehme dabei eine wichtige Rolle ein. Auch der staatliche Direktinvestmentfonds RDIF Russlands sei in der Region aktiv. Dass die Corona-Fallzahlen in EU-Staaten stiegen, werde als Scheitern von Demokratien und offenen Gesellschaften dargestellt. Kremlnahe Medien griffen auch die Europäische Arzneimittelbehörde (Ema) an. Demnach sei die Behörde politisch voreingenommen und sie verzögere absichtlich die Bewertung des russischen Impfstoffs Sputnik V. Die EU hatte China und Russland bereits im vergangenen Frühjahr vorgeworfen, die Corona-Krise für Propaganda zu nutzen. Seitdem hat die zuständige EAD-Sondereinheit mehrere Berichte zum Thema Desinformationen in der Pandemie veröffentlicht. Dazu sammelt und analysiert sie öffentlich zugängliche Medienberichte und Aussagen. SPD-Kanzlerkandidat Olaf Scholz hat vor einer sozialen Spaltung beim Impfen gegen das Coronavirus gewarnt und die Priorisierung verteidigt. « Das Impfen darf nicht zu einer sozialen Frage werden », sagte er dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. « Nicht das Vorhandensein von Ärzten im Freundes- oder Bekanntenkreis darf über die Vergabe von Impfterminen entscheiden, sondern einzig und allein die Priorität. » Es sei gut, dass es eine verbindliche Reihenfolge beim Impfen gebe. « Solange der Impfstoff knapp ist, sollten wir sie auch beibehalten », sagte Scholz. « Mir ist es lieber, wir halten etwas länger an der Impfpriorisierung fest, als wenn wir einen Verteilungskampf um Impfstoff riskieren, bei dem sich am Ende die Wohlhabenderen mit ihren Netzwerken und Kontakten durchsetzen. » Kommunen und Länder sollten nach seinen Worten Strategien entwickeln, um Menschen in Brennpunkten schneller und niederschwellig zu impfen. « Niemand hat etwas davon, wenn die noblen Vororte durchgeimpft sind, aber die Pandemie in den sozialen Brennpunkten weiter grassiert. » Zum Thema mehr Freiheiten für vollständig Geimpfte sagte Scholz: « Wir sollten uns in dieser Frage nicht von vermeintlichen Gerechtigkeitsdebatten leiten lassen, sondern die Frage einzig und allein unter medizinischen Gesichtspunkten betrachten. » Die Frage sei, ob eine Ausgangssperre für Bürger, von denen keine Gefahr ausgehe, aus virologischer Sicht sinnvoll sei. « Ich glaube nicht. Und dann ist sie auch rechtlich nicht mehr begründbar. » Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) hält die Debatte über die Rückgabe von Rechten an Geimpfte für verfrüht. « Wenn alle ein Impfangebot bekommen haben, dann muss man über die Rechte von Geimpften reden », sagt er dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. « Dann sind Einschränkungen nicht mehr opportun. Da der Impfschutz 14 Tage nach der zweiten Impfung mindestens sechs Monate gilt, brauchen wir in dem Moment auch Klarheit darüber, ob ab dem 7. Monat wieder getestet oder neu geimpft wird. Vorher macht diese Debatte die Leute nur verrückt. » In Brandenburg haben 150 Arztpraxen insgesamt 15.000 Corona-Impftermine wieder absagen müssen, die sie kurz vorher mit Patienten vereinbart hatten. Das teilte der Hausärzteverband am Mittwoch mit. Die Praxen seien zuvor gebeten worden, kurzfristig Termine für 15.000 zusätzliche Dosen der Impfstoffe Biontech/Pfizer und Moderna zu organisieren – die Lieferungen seien aber am Dienstag wieder abgesagt worden. Nach Angaben des Innenministeriums, das für den Impflogistikstab zuständig ist, soll der Fehler bei der Kassenärztlichen Vereinigung Brandenburg (KVBB) gelegen haben. « Die Kassenärztliche Vereinigung hat einzelnen Hausarztpraxen kurzfristig Impfstoffkontingente zur Bestellung angeboten, die gar nicht zur Verfügung standen », erklärte Ministeriumssprecher Martin Burmeister auf Anfrage. « Die Auslieferung an die Ärzte konnte dementsprechend nicht erfolgen. » Dagegen erklärte die KVBB, sie sei am vergangenen Donnerstag vom Impflogistikstab beauftragt worden,20.000 zusätzliche Termine in den Impfzentren zu organisieren. Kurzfristig seien dort aber nur 5.000 zusätzliche Termine möglich gewesen. Daher habe die KVBB für die weiteren 15.000 Dosen die 150 Pilotpraxen gebeten, kurzfristig Termine auszumachen und den Impflogistikstab darüber informiert, hieß es in der Mitteilung. « Dem Plan hat niemand widersprochen. » Burmeister bestätigte, dass es 20.000 zusätzliche Impfdosen von Biontech/Pfizer und Moderna gegeben hat. Die KVBB habe damit aber nur zusätzliche Termine in den Impfzentren organisieren sollen. Da in den Zentren aber nur 5.000 solcher Termine angeboten werden konnten, seien die restlichen 15.000 Dosen für andere Impfmaßnahmen außerhalb der Arztpraxen eingeplant worden. Todesfälle nach Impfungen mit dem Astrazeneca-Vakzin haben die französische Justiz auf den Plan gerufen. Die Pariser Staatsanwaltschaft eröffnete nach Anzeigen von Hinterbliebenen vorläufige Ermittlungen wegen « fahrlässiger Tötung » in drei Fällen, wie die Ermittler am Mittwoch ankündigten. Unter den Toten sind demnach zwei Frauen im Alter von 26 und 38 Jahren, die kurz nach der Impfung Thrombosen erlitten. In Nantes in Westfrankreich starb eine 26-jährige Medizinstudentin, deren Leiche nun untersucht werden soll. In Toulouse im Südwesten des Landes starb eine 38-jährige Sozialarbeiterin an Blutgerinnseln im Hirn. Auch einen dritten Fall im Pariser Raum geht die Staatsanwaltschaft nach. Der Opferanwalt Etienne Boittin sprach von insgesamt rund 15 ungeklärten Todesfällen in Frankreich. Dabei handele es sich größtenteils um Menschen « unter 60 Jahren ». In Frankreich darf das Vakzin von Astrazeneca nach Berichten über seltene, aber schwerwiegende Fälle von Blutgerinnseln nur noch Menschen ab 55 Jahren verabreicht werden. In Deutschland liegt die Altersgrenze bei 60 Jahren. Die gerade beschlossene Bundesnotbremse soll einem Bericht des Redaktionsnetzwerks Deutschland (RND) zufolge für die Hochschulen entschärft werden. Hintergrund sind Proteste aus dem Hochschulbereich und aus den Ländern. Durch eine erneute Änderung des Infektionsschutzgesetzes sollen die Notbremse-Regeln nun entsprechend geändert werden, wie aus einer Gesetzesvorlage hervorgeht, die dem RND vorliegt. Die Wissenschaftsminister der Länder und die Hochschulrektorenkonferenz hatten Korrekturen gefordert. Der Grund: Hochschulen und Schulen werden in der Bundes-Notbremse in einem Atemzug genannt. Die Schul-Regeln, so die Kritik, ließen sich aber nicht einfach auf Hochschulen übertragen, etwa die Vorgabe, dass auf « Wechselunterricht » umgestellt werden muss, wenn die Sieben-Tage-Inzidenz an drei aufeinanderfolgenden Tagen den Schwellenwert von 100 überschreitet. Ab einer Inzidenz von 165 ist laut Notbremse zudem « Präsenzunterricht » verboten. Hier hatten Länder und Hochschulen kritisiert, dass eine Komplettschließung und Umstellung auf Distanzlehre in Studiengängen mit viel Praxisbezug und Laborarbeit kaum möglich ist, etwa im Medizinstudium oder auch im Sportstudium. Die Wissenschaftsminister hatten in einem Schreiben an Gesundheitsminister Jens Spahn und Bildungsministerin Anja Karliczek (beide CDU) auch klargestellt, dass sie bestimmte Praxisteile im Studium trotz Notbremse weiter aufrechterhalten wollen. Nun sind dem Entwurf zufolge Präzisierungen im Gesetz geplant: Aus der Vorschrift zur Umstellung auf Wechselunterricht ab einer Inzidenz von 100 werden die Hochschulen herausgenommen und für Praxisteile im Studium werden auch offiziell Ausnahmen ermöglicht, auch wenn die Inzidenz die 165er-Marke überschreitet. In der Schweiz sollen ab Juli womöglich wieder Open-Air-Feste mit bis zu 3000 Besuchern stattfinden können. Ab September könnten sogar Ereignisse mit bis zu 10 000 Besuchern stattfinden – wenn es die epidemiologische Lage erlaubt. Das teilte die Regierung in Bern am Mittwoch mit, um Veranstaltern schon heute einen Planungshorizont zu geben. Teilnehmen dürften daran aber nur Personen, die geimpft, genesen oder negativ getestet seien. Dafür gebe es bis zum Sommer ein fälschungssicheres Covid-Zertifikat. Sollte die Anzahl der Infektionen entgegen den Erwartungen steigen und die Veranstaltungen müssten kurzfristig abgesagt werden, sollen Veranstalter unter bestimmten Bedingungen entschädigt werden. Sie blieben nach den Vorstellungen der Regierung in Bern aber auf 30 000 Franken (rund 27 000 Euro) sowie 20 Prozent des verbleibenden Betrags sitzen. Auch die Kantone müssten in die Tasche greifen, deshalb werden die Vorschläge noch zur Diskussion gestellt. Die endgültige Entscheidung fällt Ende Mai. Die Regierung will Kantonen schon im Juni eine kleine Anzahl von Pilotprojekten mit 300 bis 600 Personen erlauben. Vollständig Geimpfte sind in Sachsen-Anhalt nach der aktuell gültigen Corona-Eindämmungsverordnung von der Testpflicht auf das Coronavirus befreit. Das stellte Gesundheitsministerin Petra Grimm-Benne (SPD) am Mittwoch in Magdeburg mit Blick auf die Debatte um mehr Freiheiten für Geimpfte klar. Mit einem Nachweis über einen vollständigen Impfschutz sei es bereits jetzt möglich, etwa zum Friseur oder in ein Geschäft zu gehen, ohne einen negativen Test nachweisen zu müssen. Dies gelte überall dort, wo eine Testpflicht angeordnet sei. Die Regelung gelte auch für Menschen, die im Beruf einer regelmäßigen Testpflicht unterliegen. Dazu gehören Erzieherinnen, Lehrer, Pflegekräfte sowie Mitarbeiterinnen in Altenpflegeheimen. Die Befreiung von der Testpflicht gilt laut Grimm-Benne auch für vollständig geimpfte Besucher in Pflegeeinrichtungen. Ein vollständiger Impfschutz liegt nach Ablauf von 14 Tagen nach der letzten Impfung vor, die für ein vollständiges Impfschema erforderlich ist. Das Pharmaunternehmen Biontech will Berichte über Fälle von Herzmuskelentzündungen aus Israel nach der Impfung mit seinem Covid-19-Impfstoff prüfen. Biontech habe diese Informationen aus Israel gesehen und um weitere Details dazu gebeten, sagte Biontech-Chef Ugur Sahin am Mittwoch bei einer Veranstaltung des Vereins der Ausländischen Presse in Deutschland. « Wir haben bis jetzt keinen Hinweis auf gehäufte Fälle dieser Herzmuskelentzündungen », erklärte Sahin. Daten aus den USA oder Deutschland hätten bisher kein ungewöhnliches Auftreten gezeigt. Am Wochenende war bekannt geworden, dass das israelische Gesundheitsministerium Fälle von Herzmuskelentzündung in Verbindung mit dem Covid-19-Impfstoff von Biontech und seinem Partner Pfizer untersucht. Der Impfstoff von Biontech und Pfizer dürfte nach erster Einschätzung der Unternehmen auch gegen die in Indien grassierende Corona-Mutation wirken. Biontech-Chef Ugur Sahin sagte am Mittwoch vor Journalisten in Berlin, die entsprechenden Tests liefen noch. Er sei aber « zuversichtlich », dass der von seinem Unternehmen gemeinsam mit dem Pharmakonzern Pfizer entwickelte Wirkstoff auch gegen die in Indien aufgetretene Variante wirke. Die indische Mutation zeichne sich durch Veränderungen aus, die bereits aus anderen Corona-Variationen bekannt seien, erläuterte Sahin. Gegen diese wirke der Impfstoff. Insgesamt hätten Biontech und Pfizer inzwischen schon mehr als 30 Corona-Varianten getestet, sagte der Firmengründer. Bei fast allen funktioniere er genau so gut wie bei der Ursprungsform. Auch in den Fällen, in denen die Immunantwort schwächer ausfalle, sei sie ausreichend. Das Mainzer Pharmaunternehmen Biontech und sein US-Partner Pfizer entwickelten einen von bislang vier in der EU zugelassenen Impfstoffen gegen Corona. Er basiert auf der mRNA-Technologie, gilt als sehr wirksam und sicher und wird in vielen Ländern eingesetzt. In der deutschen Impfkampagne spielt er eine zentrale Rolle. Auch Bundesfamilienministerin Franziska Giffey sprach sich für mobile Impfteams in sozial benachteiligten Stadtteilen der Großstädte aus. « Wenn zusätzlich mit mobilen Teams gearbeitet werden kann, würde ich das absolut befürworten. Zunächst einmal ist Aufklärungsarbeit wichtig », sagte die SPD-Politikerin am Mittwoch im ARD-« Morgenmagazin ». Giffey sagte, bei vielen Menschen gebe es Vorbehalte, große Ängste und Unsicherheiten. « Und dann wird doch vielleicht die Entscheidung getroffen: Ich lasse mich jetzt impfen, aber ich weiß gar nicht, wie das geht. » Deshalb müsse man um Vertrauen werben und « hingehen, ansprechen in der Sprache, über die Sender, die gehört und gesehen werden », sagte Giffey. Mit den Teams könne man dort schließlich alle Menschen erreichen. Bundesjustizministerin Christine Lambrecht (SPD) will schnellstmöglich eine Verordnung zu Lockerungen für vollständig Geimpfte auf den Weg bringen. « Gründlichkeit bei dieser Arbeit bedeutet nicht, dass wir langsam arbeiten », sagte Lambrecht im ARD-« Morgenmagazin » am Mittwoch. Sie wolle schnellstmöglich eine entsprechende Verordnung vorlegen, die anschließend von Bundestag und Bundesrat beraten werde. « Wir werden dann hoffentlich schnell zu einem Ergebnis kommen », sagte Lambrecht weiter. Es sei nun wichtig, möglichst schnell ein Signal an alle Geimpfte zu senden. « Wir müssen aufzeigen, dass rechtsstaatliche Grundsätze in Normalzeiten gelten, aber auch in Pandemiezeiten », sagte Lambrecht. Wenn von Menschen keine Infektionsgefahr mehr ausgehe, falle auch die Begründung für die Einschränkung von Grundrechten weg, argumentierte die Justizministerin. Die Initiativen einzelner Bundesländer, vollständig Geimpfte mit tagesaktuell negativ Getesteten gleichzustellen, begrüßte Lambrecht ausdrücklich. « Ich bin froh, dass diese Diskussion geführt wird », sagte sie. « Was in den Ländern geschieht, geht in die richtige Richtung ». Im Prozess der EU gegen Astrazeneca um Lieferungen von Corona-Impfstoffen streitet der schwedisch-britisch Pharmakonzern die Verpflichtung ab, aus allen Produktionsstätten Vakzine für die Staatenunion bereitzustellen. Zuvor hatte der Anwalt der EU zum Auftakt des Gerichtsverfahrens erklärt, man verlange Lieferungen aus allen im Vertrag mit Astrazeneca aufgelisteten Werken, auch jenen in Großbritannien. Astrazeneca hat mehrmals die ursprünglich der EU zugesagten Liefermengen verringert. Der Vorsitzende des Deutschen Hausärzteverbands, Ulrich Weigeldt, fordert deutlich mehr Corona-Impfstoffe für die Arztpraxen, damit diese zügig ihre Patienten impfen können. Er hielt der Politik in der « Passauer Neuen Presse » eine Bevorzugung der Impfzentren vor – die aber sei nicht nachvollziehbar. « Es geht doch nicht um die Auslastung von Impfzentren, sondern um ein rasches Impfen möglichst vieler Menschen. Und die wollen mehrheitlich zu ihren Hausärzten. » Das bestehende gute Netz solcher Ärzte und auch der Fachärzte sorge dafür, dass der Impf-Turbo zünde. « Deshalb muss mehr Impfstoff in die Praxen », sagte er. Weigeldt kritisierte zudem, die Priorisierung, also die Reihenfolge bei den Impfungen, werde im politischen Raum noch nicht richtig verstanden. « Da kann es nicht um Schema F gehen. Vielmehr brauchen die Ärzte Ermessensspielräume, um zunächst all diejenigen zu impfen, die ein Risiko tragen. » Er sei zwar nicht dafür, die Priorisierung schon komplett aufzugeben. « Aber die Hausärzte müssen die Möglichkeit haben, damit vernünftig und pragmatisch umzugehen und nicht stur nach Regel. Eine gewisse Flexibilität ist notwendig. » Kanzlerin Angela Merkel (CDU) hatte am Montag nach Beratungen mit den Ministerpräsidenten der Bundesländer erklärt, dass Corona-Impfungen spätestens ab Juni für alle in Deutschland möglich sein sollen – also ohne die bisherige Priorisierung nach Alters- und Berufsgruppen sowie Vorerkrankungen. Indien meldet mit 360.960 Corona-Neuinfektionen erneut einen weltweiten Höchstwert und überschreitet die Schwelle von 200.000 Todesfällen.3293 weitere Menschen starben in Verbindung mit dem Virus und damit so viele wie nie zuvor, wie das Gesundheitsministerium mitteilt. Damit stieg die Zahl der Todesfälle in dem südasiatischen Land auf 201.187. Bei den bestätigten Ansteckungen verzeichnet Indien nun schon den siebten Tag in Folge mehr als 300.000 neue Fälle binnen 24 Stunden und weist mit fast 18 Millionen nachgewiesenen Fällen weltweit die zweitmeisten Infektionen nach den USA auf. China steht in den nächsten Tagen eine gewaltige Reisewelle bevor. Laut Behördenschätzung dürften über die anstehenden Feiertage vom 1. bis zum 5. Mai rund 250 Millionen Reisende in der Volksrepublik unterwegs sein. Wie das Verkehrsbüro des Ministeriums für Öffentliche Sicherheit mitteilte, hätten Buchungen für Hotels und Flugreisen das Niveau von 2019, also bevor die Corona-Pandemie ausgebrochen war, « deutlich überschritten ». Die Rede war von einem regelrechten « Boom » bei Inlandsreisen. Chinas Regierung hatte nach dem Ausbruch der Corona-Pandemie strikte Maßnahmen beschlossen. Ein rigoroser Lockdown und scharfe Einreisekontrollen führten dazu, dass – von kleineren lokalen Ausbrüchen abgesehen – bereits seit gut einem Jahr nur noch sehr wenige Corona-Fälle auftreten. Seitdem befindet sich die Wirtschaft auf Erholungskurs. Auch der Tourismus im Inland nimmt wieder Fahrt auf. SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach hat davor gewarnt, sich in der Corona-Pandemie zu sehr auf die Herdenimmunität zu verlassen. « Angenommen die Herdenimmunität läge bei 70 Prozent. Der Laie denkt dann häufig, wenn sich 70 Prozent impfen lassen, kann sich der Rest nicht mehr infizieren. Das ist aber falsch », sagte Lauterbach der « Welt » (Online Dienstag/Print Mittwoch). « Die Pandemie wird Einzelne nicht verschonen, man wird entweder krank oder geimpft », sagte Lauterbach. Eine Aufhebung der Maßnahmen sei nur bei einer hohen Durchimpfung der Bevölkerung möglich. « Wenn allen Menschen ein Impfangebot gemacht wurde, heißt das noch nicht, dass die Bars so offen sein können wie vor der Pandemie », meinte er. « Ich rechne damit, dass Menschen Impfpässe oder Antigen-Tests zeigen werden müssen, zumindest in Lokalitäten, wo das Risiko sehr hoch ist. » Angesichts der rasant wachsenden Zahl von Geimpften in den USA werden die Corona-Vorgaben für das öffentliche Leben weiter gelockert. Die Gesundheitsbehörde CDC veröffentlichte am Dienstag neue Empfehlungen, wonach voll geimpfte Personen bei vielen Aktivitäten im Freien nicht mehr unbedingt eine Maske tragen müssen. Spazieren gehen, Radfahren, Treffen in kleineren Gruppen oder Restaurantbesuche im Freien etwa seien für komplett Geimpfte auch ohne Gesichtsmaske sicher. Bei größeren Menschenansammlungen im Freien werde das Tragen einer Maske aber auch für Geimpfte weiter empfohlen. Die CDC-Chefin Rochelle Walensky sagte zur Begründung für die neuen Vorgaben, das Virus werde überwiegend in geschlossenen Räumen übertragen. Die Behörde hatte mit dem Fortschreiten der Impfkampagne in den USA bereits zuvor schrittweise ihre Empfehlungen für die Beschränkung sozialer Kontakte und Reisen gelockert. In den USA sind laut CDC bereits rund 29 Prozent der Gesamtbevölkerung voll geimpft. Unter den Erwachsenen ab 18 Jahren sind es 37 Prozent, unter den Älteren ab 65 Jahren sind es mehr als 67 Prozent. Mehrere Bundesländer wollen vollständig Geimpften künftig die gleichen Freiheiten einräumen wie negativ Getesteten. Das kündigte unter anderem Hessens Ministerpräsident Volker Bouffier (CDU) an. Das Land habe in der vergangenen Woche seine Verordnungen nach Empfehlungen des Robert Koch-Instituts angepasst. Auch Bayern und Thüringen hatten am Dienstag ähnliche Schritte angekündigt: Privilegien wie der Zugang zu derzeit geschlossenen Einrichtungen, wie Schwimmbädern, sind aber nicht vorgesehen. Dem RKI zufolge ist das Risiko einer Übertragung durch Personen, die vollständig geimpft wurden und sich mit dem Coronavirus infizieren geringer als bei Vorliegen eines negativen Antigen-Schnelltests bei symptomlosen infizierten Personen. Die Möglichkeit für die Sonder-Regelungen sind im Infektionsschutzgesetz des Bundes ausdrücklich vorgesehen. In Paragraf 77 des Infektionsschutzgesetzes (IfSG) heißt es, dass die Länder bis zum Erlass einer Rechtsverordnung Ausnahmen in Eigenregie umsetzen dürfen. Eine bundesweit einheitliche Regelung wird wohl erst Ende Mai beschlossen. Die hessische Verordnung soll nun für alle Bereiche gelten, in denen bislang Tests erforderlich waren. Die Regel greift demnach 14 Tage nach der vollständigen Impfung. « Es braucht dann keinen Test mehr. » Dies gelte etwa für den Friseurbesuch, beim Einkaufen und bei Quarantäneregeln. Nach dem Impfgipfel von Bund und Ländern hat der Vizechef der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV), Stephan Hofmeister, dessen Ergebnisse scharf kritisiert. « Wir sind deutlich verwundert und reiben uns ein bisschen die Augen, wenn jetzt von einem « Hoffnungsgipfel » gesprochen wird. Ich würde fast eher sagen, « ein Phrasengipfel und ein Gipfel der Gemeinplätze », sagte Hofmeister im Interview mit der Bayern-2-« Radiowelt ». Bund und Länder hatten bei dem Gipfel am Montag entschieden, die Impfpriorisierung spätestens im Juni aufheben zu wollen. Das käme vielen Bürgern vermutlich noch zu lang vor, sagte Hofmeister. « Sobald also genug Impfstoff da ist – und das ist ja jetzt Woche für Woche mehr der Fall – muss geimpft werden, wer geimpft werden kann. » Hofmeister kritisierte zudem, dass es nach dem Gipfel noch keine Entscheidung gebe, wann Corona-Einschränkungen für Geimpfte und Genesene aufgehoben werden könnten. « Wenn ein sicherer Impfschutz da ist – und die Zahlen zeigen inzwischen, dass geimpfte Menschen ein sehr geringes Übertragungsrisiko haben – dann gibt es in dem Sinne der Angemessenheit keine Einschränkung für die Grundrechte mehr. » Eine Ausnahme sei aber beispielsweise das Tragen von Schutzmasken. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat den Muslimen für die Einhaltung der Corona-Regeln im Ramadan gedankt. « Wir sind dankbar, dass die Menschen muslimischen Glaubens sich an die geltenden Hygienebestimmungen halten », sagte Steinmeier am Dienstag in seinem Bonner Amtssitz, der Villa Hammerschmidt. Im Gespräch mit Vertreterinnen des Sozialdiensts muslimischer Frauen wies Steinmeier darauf hin, dass die Einhaltung des Fastenmonats unter Corona-Bedingungen eine besondere Herausforderung darstelle. Dazu komme, dass das große Gemeinschaftserlebnis, auf das man sich normalerweise freue, das Fest des Fastenbrechens oder Zuckerfest, auch dieses Jahr nicht im gewohnt großen Kreis stattfinden könne. « Das fehlt Ihnen », bedauerte Steinmeier. « Ich sage es schweren Herzens, dass ich darum bitten muss, Enttäuschung und Verzicht auch in diesem Fastenmonat noch zu berücksichtigen. » Sein Dank richte sich in gleicher Weise auch an die anderen Religionsgemeinschaften, die alle auf ihre Weise mit den Einschränkungen umgehen müssten. Der Schweizer Pharmakonzern Novartis könnte die Produktion des Covid-19-Impfstoffs für den deutschen Arzneimittelhersteller Curevac über das bislang vereinbarte Ausmaß hinaus steigern. Das Unternehmen beherrsche den Herstellungsprozess immer besser und sei in der Lage, sehr große Mengen zu produzieren, sagte Novartis-Chef Vasant Narasimhan am Dienstag. « Wir sind zuversichtlich, dass wir zusätzliche Impfstoffdosen aus unserer österreichischen Anlage in Kundl liefern könnten, wenn dies erforderlich wäre. » Geplant ist, dass Novartis dieses Jahr in dem Werk in der Tiroler Ortschaft bis zu 50 Millionen Impfdosen herstellt,2022 sollen es dann bis zu 200 Millionen sein. Curevac ist in Deutschland noch nicht zugelassen. Die Vereinigten Staaten wollen bis zu 60 Millionen Dosen des Corona-Impfstoffs des Herstellers Astrazeneca an andere Länder abgeben. Rund 10 Millionen Dosen könnten « in den kommenden Wochen » nach einer Prüfung durch die Lebens- und Arzneimittelbehörde (FDA) exportiert werden, weitere 50 Millionen Dosen seien noch in verschiedenen Stadien der Herstellung, sagte die Sprecherin von US-Präsident Joe Biden, Jen Psaki, am Montag. Diese könnten im Mai oder Juni fertiggestellt werden, sagte Psaki im Weißen Haus. Psaki machte zunächst keine Angaben zu möglichen Empfängerstaaten für den Impfstoff. Es blieb auch noch unklar, ob es sich dabei um Spenden, Verkäufe oder Leihgaben handeln würde. Im März hatten die USA angekündigt, insgesamt rund vier Millionen Astrazeneca-Dosen an Mexiko und Kanada zu verleihen. Der Impfstoff des Herstellers ist in den USA noch nicht zugelassen. Dort sind bislang nur die Impfstoffe von Moderna, Biontech/Pfizer und Johnson & Johnson im Einsatz. Die US-Regierung hat sich genügend Impfstoffe gesichert, um die gesamte Bevölkerung von rund 330 Millionen Menschen auch ohne das Produkt von Astrazeneca zu versorgen. Städte und Gemeinden in Deutschland kritisieren nach dem Impfgipfel die Vertagung der Entscheidung zum Umgang mit Geimpften. « Dass bei der Konferenz der Ministerpräsidentinnen und Ministerpräsidenten mit der Bundeskanzlerin noch keine abschließende Verständigung über die Aufhebung der Grundrechtseinschränkungen für vollständig geimpfte Bürgerinnen und Bürger getroffen wurde, ist bedauerlich », sagt der Hauptgeschäftsführer des Städte- und Gemeindebunds, Gerd Landsberg, der Zeitung « Rheinische Post ». Es handele sich dabei nicht um die Einräumung von Sonderrechten oder Privilegien, sondern um die Aufhebung nicht mehr gerechtfertigter Grundrechtseingriffe. Grünen-Fraktionschefin Katrin Göring-Eckardt zeigt sich enttäuscht über die Beschlüsse der Regierungschefs von Bund und Ländern. Der Impfgipfel habe viele Fragen offengelassen und hinke der Realität hinterher, sagt sie den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Dienstagausgaben) laut Vorabbericht. Damit die Impfkampagne in den kommenden Wochen bei besserer Impfstoffverfügbarkeit mehr Tempo aufnehmen könne, hätte es heute klare Absprachen und Vorbereitungen für die baldige Einbeziehung der über 10.000 Betriebsärzte geben müssen. Zudem müsse zügig geprüft werden, ob bei bestimmten Impfstoffen die Zulassung für Kinder und Jugendliche erweitert werden könne « oder wie Kinder anders schneller einen Impfschutz erhalten können ». Die Berliner Polizei will die große Mai-Demonstration, die traditionell am 1. Mai um 18 Uhr stattfindet, in diesem Jahr laut einem Zeitungsbericht laufen lassen. Man werde aber auf die Einhaltung der Infektionsschutzregeln achten, berichtet die Zeitung « Welt » unter Berufung auf Informationen aus Sicherheitskreisen. Das betreffe das Tragen von Masken und das Einhalten von Abständen. Sei das nicht der Fall, sei man gezwungen, die Demonstration aufzulösen. Angesichts hoher Corona-Fallzahlen hat der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan einen mehr als zweiwöchigen Lockdown angekündigt. Vom 29. April bis 17. Mai müssen alle Betriebe schließen, die keine Ausnahmegenehmigung haben, wie Erdogan am Montag in Ankara sagte. Die Ausnahmen würden noch vom Innenministerium bekanntgegeben. Reisen zwischen Städten seien nur mit Genehmigung möglich. Die Türkei hatte wegen stark steigender Fallzahlen die Corona-Restriktionen bereits zu Beginn des Fastenmonats Mitte April weiter verschärft. So mussten etwa Cafés und Restaurants schließen und auf Lieferservice umstellen. Zudem bestehen nächtliche Ausgangssperren. Die Fallzahlen sind vor allem in der Millionenmetropole Istanbul extrem hoch. Das Gesundheitsministerium teilte am Montag mit, die Sieben-Tage-Inzidenz liege dort bei rund 850 Fällen pro 100.000 Einwohner. Auch die westtürkische Provinz Canakkale ist stark betroffen. Am Sonntag lag die Zahl der täglichen Neuinfektionen bei rund 38.600 Fällen und damit niedriger als die Tage zuvor. An einem Tag starben 347 Menschen im Zusammenhang mit Covid-19. Das Land hat rund 84 Millionen Einwohner. Bayerns Ministerpräsident Markus Söder fordert mehr Geschwindigkeit und Flexibilität bei den Corona-Schutzimpfungen in Deutschland. « Wo wir freier impfen, sind wir sehr effizient », sagte der CSU-Chef nach Angaben von Teilnehmern am Montag beim Impfgipfel von Bund und Ländern. In der aktuellen Phase der Pandemie seien zwei Punkte wichtig: « Wie können wir die Geschwindigkeit beim Impfen erhöhen? » und « Wie können wir Grundrechte zurückgeben? » Söder betonte den Angaben zufolge, er befürworte, dass Menschen mit einem vollständigen Impfschutz auch weniger Corona-Auflagen erfüllen müssten: « Wer zweimal geimpft ist, sollte auch mehr Freiheiten bekommen. » Als Beispiele für Erfolge gegen die Pandemie nannte Söder die sogenannten Riegel- und Ringimpfungen. Bislang können die Länder von der grundsätzlich verbindlichen Impfreihenfolge nur abweichen, um eine dynamische Ausbreitung des Coronavirus aus hochbelasteten Grenzregionen (Ringimpfung) oder aus Hochinzidenzgebieten (Riegelimpfung) zu verhindern. Bund und Länder wollen sich heute auf das weitere Vorgehen in der Impfkampagne einigen. Kanzlerin Merkel soll nach Informationen der « Bild »-Zeitung in einem Gespräch mit dem CDU-Präsidium gesagt haben: « Das wird ein Anklagegipfel, wenn ich mir die Wortbeiträge der A-Seite anschaue. » Offenbar wird vor allem aus den SPD-geführten Ländern Gegenwind in Bezug auf die geplanten Gipfelbeschlüsse erwartet. Merkel erklärte außerdem, dass für Getestete nicht das gelten könne, was für vollständig Geimpfte gilt. « Sicherheit der Impfung ist viel robuster als die Sicherheit der Tests », wird sie von der Zeitung zitiert. Aus Teilnehmerkreisen der anschließenden Onlineberatungen des größeren CDU-Bundesvorstands hieß es, CDU-Chef Armin Laschet habe zu Beginn über die erfreulichen Fortschritte beim Impfen gesprochen. Schon im Präsidium sei es größtenteils um die Bewältigung der Corona-Pandemie gegangen. Die « Bild »-Zeitung berichtete zudem, Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) habe im Präsidium gesagt, die Regeln mit Abstand und Masken müssten noch bleiben, bis eine Gruppenimmunität erreicht sei. Es sei zudem eine große Herausforderung, bei Migranten für eine Impfung zu werben. Auch die Migrationsbeauftragte der Bundesregierung, Annette Widmann-Mauz, habe über die Probleme gesprochen, Migranten beim Thema Corona zu erreichen. Dies funktioniere auf konventionellen Wegen nicht. Spahn habe wie die Kanzlerin davor gewarnt, die Priorisierung pauschal aufzuheben. Der US-Pharmakonzern Johnson & Johnson wird wohl weniger Impfstoff nach Deutschland liefern als zugesagt. In dieser Woche war eigentlich eine zweite Charge erwartet worden, diese werde nun gekürzt, berichtet der « Spiegel » unter Berufung auf das Gesundheitsministerium. Die zweite Lieferung « wird nicht den ursprünglich prognostizierten Umfang haben », wird das Gesundheitsministerium zitiert. Den Angaben zufolge waren 440.000 Dosen des Corona-Vakzins erwartet worden. Wie viele Dosen nun tatsächlich in Deutschland ankommen sollen, habe das Ministerium nicht bekannt gegeben. Die Bundesregierung will Erleichterungen für Geimpfte nach eigenen Angaben schon bald auf den Weg bringen. Einen genauen Zeitplan für die Verabschiedung einer entsprechenden Verordnung im Kabinett gibt es aber laut Regierungssprecher Steffen Seibert noch nicht. Seibert sagte am Montag in Berlin: « Wir streben an, zügig einen Verordnungsentwurf zu bearbeiten. » Dessen Ausgestaltung hänge vom Ergebnis der Ministerpräsidentenkonferenz ab. Vor dem Impfgipfel von Bund und Ländern fordert die Drogenbeauftragte der Bundesregierung, Daniela Ludwig (CSU), eine bevorzugte Immunisierung von Drogenabhängigen. « Menschen mit Suchterkrankungen haben ein deutlich geschwächtes Immunsystem und sind daher besonders gefährdet für einen schweren Covid-19-Verlauf », sagte sie den Zeitungen des Redaktionsnetzwerks Deutschlands vom Montag zur Begründung. Süchtige litten oftmals an chronischen Erkrankungen wie Asthma, Leberzirrhose oder Depressionen, führte Ludwig aus. « Natürlich müssen diese vulnerablen Gruppen in einer Pandemie besonderen Schutz erhalten. Es macht also absolut Sinn, wenn diese Personengruppen prioritär gegen Covid-19 geimpft werden. » Eine rasche Impfung diene nicht nur dem Schutz der Betroffenen selbst, sondern dem Schutz aller, fügte Ludwig hinzu. Jeder Geimpfte sei schließlich ein weiterer Fortschritt in Richtung Herdenimmunität. « Neid oder Missgunst sind hier also absolut nicht angebracht », betonte die Drogenbeauftragte. In Deutschland sind inzwischen mehr als 25 Millionen Impfdosen verabreicht worden. Wie das Robert Koch-Institut (RKI) am Montag mitteilte, überschritt die Zahl über das Wochenende diese Marke und lag bei 25,45 Millionen. Die Spitzen von Bund und Bundesländern beraten ab dem Nachmittag über den Stand der Corona-Impfungen. Laut aktuellen RKI-Zahlen erhielten bundesweit bis Montag knapp 19,5 Millionen Menschen mindestens eine Impfung. Das entsprach einem Bevölkerungsanteil von 23,4 Prozent. Knapp sechs Millionen waren inzwischen bereits zweimal geimpft, das waren 7,2 Prozent der Bevölkerung. Am Samstag und am Sonntag wurden in Deutschland demnach insgesamt weitere 610.000 Corona-Impfungen verabreicht. Das israelische Gesundheitsministerium untersucht Fälle von Herzmuskelentzündungen in Verbindung mit dem Covid-19-Impfstoff von Biontech/Pfizer. Eine vorläufige Studie habe « Dutzende von Fällen » von Myokarditis bei mehr als fünf Millionen Geimpften gezeigt, hauptsächlich nach der zweiten Dosis, sagte der israelische Koordinator für die Pandemiebekämpfung, Nachman Ash, am Sonntag. Es sei unklar, ob die Anzahl der Personen mit Entzündung des Herzmuskelgewebes ungewöhnlich hoch sei und ob dies in Zusammenhang mit dem Vakzin stehe. Ein Nachweis zwischen Erkrankung und Impfstoff sei schwierig, weil Myokarditis oft ohne Komplikationen ablaufe und durch eine Vielzahl von Viren verursacht werden könne. Auch sei eine ähnliche Anzahl von Fällen in den vergangenen Jahren gemeldet worden. Auf Nachfrage der Nachrichtenagentur Reuters erklärte Pfizer, das Unternehmen sei « sich der israelischen Beobachtungen der Erkrankung bewusst, die überwiegend bei jungen Männern aufgetreten sei, die den Impfstoff von Pfizer/Biontech erhielten ». Unerwünschte Nebenwirkungen würden regelmäßig und gründlich überprüft, und das Unternehmen habe keine höhere Myokarditis-Rate beobachtet, als in der Allgemeinbevölkerung zu erwarten wäre. « Es gibt derzeit keine Hinweise darauf, dass Myokarditis ein Risiko im Zusammenhang mit der Anwendung des Covid-19-Impfstoffs von Pfizer/Biontech darstellt. » Indien meldet mit 352.991 Corona-Neuinfektionen den fünften Tag in Folge einen weltweiten Höchstwert. Zudem steigt die Zahl der Todesfälle in Verbindung mit dem Virus binnen 24 Stunden um von 2.812 auf insgesamt 195.123 – so stark wie noch nie in dem südasiatischen Land, wie das Gesundheitsministerium in Neu-Delhi mitteilt. Mit mehr als 17 Millionen bestätigten Infektionen weist Indien weltweit die zweitmeisten Ansteckungen nach den USA auf. In Indien mit seinen rund 1,35 Milliarden Einwohnern nimmt die zweite Corona-Welle immer größere Ausmaße an. Viele Kliniken sind überlastet und der Sauerstoff zur Behandlung von Covid-19-Patienten wird knapp. Mehrere Länder haben Indien Hilfe angeboten. Die Ärztegewerkschaft Marburger Bund hat die Bundesregierung aufgefordert, angesichts steigender Impfstoffmengen ihre Impfstrategie anzupassen. Es gebe die Sorge, dass beim Eintreffen größerer Impfstoffmengen Ende Mai, Anfang Juni diese nicht effizient verimpft werden können, sagte die Vorsitzende Susanne Johna der « Augsburger Allgemeinen » (Montag). « Wir brauchen deshalb schnell eine Impfwerbekampagne. Da gibt es im Moment leider keine Bewegung », kritisierte sie. Ein paar Plakate mit der Aufschrift « Deutschland krempelt die Ärmel hoch » reichten da nicht aus. « Wir müssen die verschiedenen Zielgruppen genau identifizieren und auf sie zugeschnittene Werbung für das Impfen machen », sagte Johna. Sie nannte etwa Migrantinnen und Migranten mit schlechten Deutschkenntnissen, die 6,2 Millionen Analphabeten in Deutschland oder junge Frauen, die unberechtigte Angst hätten, dass sie nach einer Impfung nicht mehr schwanger werden könnten. Kurz vor dem Impfgipfel von Bund und Ländern hat sich Berlins Wirtschaftschaftssenatorin Ramona Pop gegen die Anschaffung des russischen Impfstoffs Sputnik V ausgesprochen. « Der Impfgipfel muss den Startschuss dafür geben, dass in den kommenden Wochen deutlich mehr Menschen gegen das Corona-Virus geimpft werden können », teilte die Grünen-Politikerin am Sonntagabend mit. « Hier braucht es schnelle Maßnahmen und keine Phantomdebatten wie die Beschaffung von Sputnik-Impfstoff. » Bei den Berliner Grünen gibt es grundsätzliche Bedenken gegen Sputnik V, unter anderem vor dem Hintergrund des Konflikts mit Russland wegen des in einem Straflager inhaftierten Kremlkritikers Alexej Nawalny. Bei einer kontroversen Diskussion am vergangenen Dienstag hat sich der Senat zu dem Thema noch nicht « abschließend positioniert ». Pop unterbreitete einen anderen Vorschlag: « Ich plädiere für eine Notzulassung des CureVac-Impfstoffes, um kurzfristig einen weiteren mRNA-Impfstoff mit hoher Wirksamkeit und geringen Nebenwirkungen einsetzen zu können. » Am Montag kommen Bundeskanzlerin Angela Merkel und die Ministerpräsidenten der Länder für einen Impfgipfel zusammen. Bei der Videokonferenz soll im Mittelpunkt stehen, welche Corona-Beschränkungen für Geimpfte und Genesene wegfallen könnten. Anschließend ist eine Pressekonferenz geplant, an der auch Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller (SPD) teilnimmt. Berlin hält den Vorsitz der Ministerpräsidentenkonferenz. Angesichts der dramatischen Zuspitzung der Corona-Pandemie in Indien haben die USA dem Land konkrete Hilfen in Aussicht gestellt. Neben spezifischen Rohmaterialien für die Herstellung des Impfstoffs von Astrazeneca, der in Indien unter dem Namen Covishield produziert wird, werden die Vereinigten Staaten dem Land « sofort » Medikamente, Schnelltests, Beatmungsgeräte und Schutzausrüstung zur Verfügung stellen, wie das Weiße Haus am Sonntag nach einem Telefonat zwischen US-Sicherheitsberater Jake Sullivan und seinem indischen Amtskollegen Ajit Doval mitteilte. Auch bei der Versorgung mit Sauerstoff soll Indien unterstützt werden. Die Niederlande untersagen Passagierflüge von Indien ab Montag. Das Verbot solle bis zum 1. Mai gelten, teilt das Verkehrsministerium mit. Grund sei die neue Corona-Variante. Das Verbot beziehe sich nicht auf Frachtflüge oder Flugzeuge, die medizinisches Personal beförderten. Indien hatte zuvor den vierten Tag in Folge mit fast 350.000 Fällen eine neue weltweite Rekordmarke bei den Neuinfektionen innerhalb eines Tages gesetzt. Die Hansestadt Rostock gilt als Vorbild in der Corona-Krise. Sie etablierte früh eine Teststrategie, startete Modellprojekte und hatte vergleichsweise niedrige Inzidenzwerte. Nun droht allerdings auch Rostock die « Bundesnotbremse ». Die Sieben-Tage-Inzidenz ist am Sonntag knapp über die wichtige Schwelle von 100 auf 101,3 gestiegen. Vor zwei Wochen war die Inzidenz in der Hansestadt durch verzögerte Meldungen bereits einmal sprunghaft auf 135 angestiegen, danach aber schnell wieder auf 83 gesunken. Durch den Anstieg in Rostock liegt der Inzidenzwert in keinem Kreis oder keiner kreisfreien Stadt in Mecklenburg-Vorpommern mehr unter 100. Landesweit haben sich zuletzt 139,3 Menschen pro 100.000 Einwohner binnen einer Woche nachweislich mit dem Coronavirus infiziert. Am höchsten lag der Wert demnach in Ludwigslust-Parchim mit 178, gefolgt von den Landkreisen Mecklenburgische Seenplatte und Vorpommern-Greifswald mit jeweils 168,9. In der neuen Woche soll es erstmals mehr als zwei Millionen Corona-Impfungen in den Arztpraxen geben. In der darauffolgenden Woche Anfang Mai sollen es bereits mehr als drei Millionen sein, wie es in einer Vorlage des Gesundheitsministeriums für den Impfgipfel von Bund und Ländern am Montag heißt, der am Sonntag bekannt wurde. Insgesamt haben die Hersteller für das zweite Quartal insgesamt 80 Millionen Impfdosen zugesagt. Davon entfallen 50 Millionen Dosen auf Biontech/Pfizer. Kalenderwochenbezogene Lieferpläne bis Ende Juni lägen bisher aber nur von Biontech und Moderna vor. Aufgrund einer Sicherheitslücke in einer Schnelltest-Software konnten Unbefugte erneut auf Testergebnisse und andere sensible Informationen zugreifen. Wie der « Tagesspiegel » berichtete, können etwa an zwei Berliner Testzentren die Daten von mehr als 6.000 Registrierungen seit Anfang April abgerufen werden, darunter sensible Angaben wie Adresse und Geburtsdatum. Angesichts der dramatischen Corona-Lage in Indien hat Deutschland Nothilfen für das Land angekündigt. « Deutschland steht Seite an Seite in Solidarität mit Indien. Wir bereiten so schnell wie möglich eine Unterstützungsmission vor », erklärte Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) am Sonntag in Berlin nach Angaben ihres Sprechers Steffen Seibert.

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