Ein Freund der Linken war Helmut Kohl nicht. Doch selbst diese Partei stimmt im Bundestag der Gründung einer Stiftung für den früheren Bundeskanzler zu. Ganz anders sieht es mit der Witwe Maike Kohl-Richter aus.
Ein Freund der Linken war Helmut Kohl nicht. Doch selbst diese Partei stimmt im Bundestag der Gründung einer Stiftung für den früheren Bundeskanzler zu. Ganz anders sieht es mit der Witwe Maike Kohl-Richter aus. Der Bundestag hat mit großer Mehrheit die Gründung einer Stiftung für den früheren Bundeskanzler Helmut Kohl beschlossen – gegen den erklärten Willen von dessen Witwe Maike Kohl-Richter. « In meiner Funktion als Erbin und Witwe Helmut Kohls habe ich dem Vorhaben nicht zugestimmt », schrieb sie am Donnerstag auf ihrer Internetseite. « Das Vorhaben widerspricht dem letzten Willen meines Mannes. » Unbeeindruckt davon stimmten am Abend CDU/CSU, SPD, Grüne, FDP und Linke für die Einrichtung, die ihr Vorbild in Stiftungen für die früheren Kanzler Willy Brandt und Helmut Schmidt (beide SPD) hat. Die AfD enthielt sich. Kohl war von 1982 bis 1998 Bundeskanzler und von 1973 bis 1998 CDU-Vorsitzender gewesen. Sein Name steht für das Wiedererlangen der deutschen Einheit und den Ausbau der europäischen Integration, aber auch für die 1999 aufgedeckte CDU-Spendenaffäre. « Helmut Kohl hat als junger Mensch Geschichte studiert », sagte CDU-Generalsekretär Paul Ziemiak in der Debatte. « Durch sein Wirken, durch sein Lebenswerk ist er selbst zur großen Geschichte unseres Landes und der Europäischen Union geworden.