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„Ich dachte, ich rufe sie einfach morgen zurück“

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Miami – Nach der Hochhaus-Katastrophe geht die verzweifelte Suche nach Überlebenden weiter. BILD sprach mit den Angehörigen
Miami – Nach der Hochhaus-Katastrophe dauert die verzweifelte Suche nach Überlebenden an.150 Personen werden weiterhin vermisst. Sie sind verschollen in der riesigen Trümmerhalde des 12-stöckigen Wohnhauses. Hunderte Retter durchkämmen den Schuttberg. Doch auf ein Wunder warteten die verzweifelten Angehörigen der Verschollenen bisher vergeblich: Seit der Rettung eines 12-Jährigen in den Stunden nach dem Kollaps konnten nur mehr Tote geborgen werden. Erst am Montag (Ortszeit) war die Zahl der Todesopfer auf elf angestiegen. Rund um die Ruine spielen sich Szenen ab, die an die Tage nach der Terror-Attacke des 11. September in New York erinnern. An einem Zaun wurden Fotos der Opfer angebracht: Zu sehen sind Geschwister, ganze Familien, junge Leute aus Südamerika, Kinder. Die Zettel sind markiert mit der Aufschrift: „Missing“ (Vermisst). Hinzugefügt sind Telefonnummern der Angehörigen – für den Fall, dass sie am Leben sind und sie jemand sieht. BILD sprach mit einigen Angehörigen, die Hoffnung auf ein Wunder nicht aufgeben wollen: Die 80-jährige Magaly Delgado hatte nie gestört, dass sie in Apartment 911 lebt, Amerikas Notrufnummer und das Datum der Terrorattacken des 11. September. Ihre Tochter Ramsey steht vor dem hastig eingerichteten Familien-Informationszentrum und zeigt das Foto der Frau. Sie hofft noch auf ein Wunder, doch scheint gleichzeitig Frieden geschlossen zu haben. „Sie ist in Gottes Armen, und sie hat sicher nichts gespürt“, sagt die Tochter. Tragisch: Sie hätte Mittwochabend – weniger als vier Stunden vor dem Einsturz einen Anruf von ihrer Mutter erhalten: „Ich war in einer Konferenz und konnte nicht abheben“, sagt sie: „Ich dachte, ich rufe sie einfach morgen zurück…“ Sofia ist sechs Jahre alt, ein süßes blondes Mädchen, sehr intelligent und musikalisch.

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