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Karl Lauterbach: Indonesien droht massiver Corona-Ausbruch

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Indonesien steht vor einem verheerenden Ausbruch der Delta-Variante. Lauterbach zufolge werde der SinoVac  Impfstoff  nicht stark genug sein, um die Ausbreitung zu verhindern.
Indonesien steht vor einem verheerenden Ausbruch der Delta-Variante. Karl Lauterbach zufolge werde der chinesische Impfstoff SinoVac nicht stark genug sein, um die Ausbreitung zu verhindern. Alle Infos im Newsblog. Weltweit haben sich laut Johns-Hopkins-Universität mehr als 177,3 Millionen Menschen mit dem Coronavirus infiziert, rund 3,8 Millionen Erkrankte sind gestorben. In Deutschland sind etwa 3,7 Millionen Menschen positiv getestet worden, wie das Robert Koch-Institut (RKI) mitteilt. Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion liegt bei rund 90.270. (Stand: 18. Juni). Mehr zu den aktuellen Corona-Zahlen lesen Sie hier. Die Delta-Variante des Coronavirus könnte in armen Ländern der Welt schon bald zahlreiche Opfer fordern. Wie der Gesundheitsexperte Karl Lauterbach auf Twitter mitteilte, habe die Mutante inzwischen Indonesien erreicht. Dem Land drohe ein massiver Ausbruch, denn offenbar sei der verwendete chinesische Impfstoff SinoVac nicht stark genug, um einen Ausbruch der Delta-Variante zu verhindern. « Schlechte Nachricht, viele nutzten SinoVac », schreibt Lauterbach weiter. Wegen sinkender Corona-Infektionszahlen streicht die Bundesregierung am Sonntag Griechenland, fast ganz Frankreich, die Schweiz und Belgien von der Liste der Risikogebiete. Das teilte das Robert Koch-Institut am Freitag mit. Wer von dort auf dem Landweg nach Deutschland kommt, muss künftig keinerlei Einreisebeschränkungen wegen Corona mehr beachten. Die Bundesregierung erleichtert außerdem ab dem Wochenende Einreisen für weitere Bürger aus Nicht-EU-Ländern. Angesichts gesunkener Infektionszahlen würden Einreisen « zu allen zulässigen Aufenthaltszwecken einschließlich Tourismus » aus den USA, Taiwan, Hongkong, Macau, Albanien, Serbien, Nordmazedonien und dem Libanon ab Sonntag zugelassen, teilte das Bundesinnenministerium am Freitag mit. Damit werde die Liste der Drittstaaten, aus denen unbeschränkt nach Deutschland eingereist werden könne auf insgesamt 15 Länder erweitert. Auf der Liste standen bereits Australien, Israel, Japan, Neuseeland, Singapur, Südkorea und Thailand. Wer seinen Wohnsitz in einem dieser Staaten habe, dürfe auch ohne wichtigen Reisegrund und unabhängig von seinem Impfstatus einreisen, heißt es weiter. Personen aus anderen Drittstaaten dürfen laut Innenministerium nur nach Deutschland einreisen, « wenn sie eine wichtige Funktion ausüben », wenn ihre Reise « zwingend notwendig ist » oder wenn sie vollständig geimpft sind. Schülerinnen und Schüler in Niedersachsen müssen auf dem Pausenhof keine Masken mehr tragen. Die Maskenpflicht in den Außenbereichen der Schulen sei aufgehoben worden, teilte das Kultusministerium in Hannover am Freitag mit. Auf Fluren, in Treppenhäusern oder auf Toiletten müssten jedoch weiter Masken getragen werden, betonte Kultusminister Grant Hendrik Tonne. « Mit Blick auf die inzwischen landesweit niedrigen Corona-Inzidenzwerte können wir die Schutzmaßnahmen auch in den Schulen ein wenig lockern und so wieder ein Stück Normalität in die Schulen holen », sagte der SPD-Politiker. Zugleich appelliere er an die Schulen, nicht nachlässig zu werden. Der Schritt sei möglich, weil Maßnahmen wie die Pflicht zu regelmäßigen Corona-Selbsttests weiter gelten. SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach hat mit Blick auf den Einfluss der Sommermonate auf das Coronavirus dem Virologen Hendrik Streeck recht gegeben. « Für den Einfluss der Saisonalität auf das Infektionsgeschehen räume ich ein: Hendrik Streeck hatte voll recht », sagte er der « Bild ». Streeck hatte dem Portal web.de im Januar gesagt: « Wie wir das im vergangenen Frühjahr gesehen haben – gehen im März, spätestens April die Infektionszahlen nach unten. Das ist das typische Verhalten von Coronaviren, die sich über die Sommermonate hinweg nur noch auf einem niedrigen Level verbreiten. » Er gehe davon aus, dass es nur noch wenige Fälle geben werde. Lauterbach und der Bonner Virologe hatten im Verlauf der Pandemie mehrfach deutliche Differenzen. Streeck hatte oft für eine etwas weniger strenge Linie bei den Corona-Maßnahmen plädiert. Die Zahl der durch das Coronavirus verursachten Todesfälle hat laut einer Zählung der Nachrichtenagentur Reuters weltweit die Marke von vier Millionen überschritten. Wie eine Analyse durch Reuters zeigt, dauerte es über ein Jahr, bis die Zahl der Todesfälle die Zwei-Millionen-Marke erreichte, während die nächsten zwei Millionen in nur 166 Tagen verzeichnet wurden. Die fünf Länder mit den meisten Todesfällen – die USA, Brasilien, Indien, Russland und Mexiko – repräsentieren etwa 50 Prozent aller Coronavirus-Todesfälle auf der Welt, während Peru, Ungarn, Bosnien, die Tschechische Republik und Gibraltar unter der Berücksichtigung der Bevölkerungszahl die höchsten Sterberaten aufweisen. Der Rückschlag beim Markteinstieg eines Corona-Impfstoffs des Unternehmens Curevac wird nach Ansicht des SPD-Gesundheitsexperten Karl Lauterbach das Impfversprechen der Regierung, bis Ende des Sommers allen Erwachsenen ein Impfangebot zu machen, nicht gefährden. « Wir werden die Herdenimmunität Mitte September erreichen », sagte Lauterbach am Donnerstagabend in den ARD-« Tagesthemen ». Er verwies auf die stabilen Lieferungen anderer Hersteller und die niedrigen Reproduktionswerte für das Virus im Sommer. Mitte, spätestens Ende September dürften alle Erwachsenen, die dies wollen, vollständig geimpft sein. Das seien schätzungsweise 80 Prozent. Die Kinder fehlten allerdings. Lauterbach verwies darauf, dass das Curevac-Serum das « noble » Anliegen gehabt habe, ein preiswerter und sehr wirksamer Impfstoff zu sein. Er wäre damit gerade für ärmere Länder prädestiniert gewesen. « Das ist in der Tat eine Tragödie », bewertete der SPD-Politiker die negativen Nachrichten in Bezug auf den Curevac-Impfstoff. Der Vorsitzende des Weltärztebundes, Frank Ulrich Montgomery, befürchtet eine rasche Ausbreitung der als besonders infektiös geltenden Delta-Variante des Coronavirus und sieht Handlungsbedarf bei der Politik. Es sei zu erwarten, dass sich die Delta-Variante in Deutschland noch schneller ausbreite als die bisherigen Varianten, sagte Montgomery den Zeitungen der Funke Mediengruppe. « Das Tückische bei dieser Variante ist, dass Infizierte sehr schnell eine sehr hohe Viruslast im Rachen haben und damit andere anstecken können, bevor sie überhaupt merken, dass sie sich infiziert haben », sagte Montgomery. Solange noch nicht genügend Menschen geimpft seien, müssten vor allem die Ansteckungsrisiken im Alltag reduziert werden, mahnte der Ärztevertreter. « Im öffentlichen Nahverkehr, in Geschäften und anderen Innenräumen sollten deswegen unbedingt weiterhin FFP2-Masken getragen werden. » Die Länder sollten prüfen, ob die angekündigten Lockerungen nicht zu weit gingen. « Sie sollten außerdem die politische Größe haben, angekündigte Lockerungen wieder zurückzunehmen, wenn die Infektionszahlen durch die Delta-Variante wieder steigen sollten. So, wie es die britische Regierung jetzt getan hat », betonte der Mediziner. Das Gesundheitswesen in England will ab diesem Freitag allen Bürgern ab 18 Jahren eine Impfung anbieten. Die Regierung möchte damit ihr Ziel erreichen, dass alle Erwachsenen im kommenden Monat mindestens eine erste Dosis erhalten. « Weniger als 200 Tage nach dem Start des Programms allen Erwachsenen eine Impfung anzubieten, ist eine der größten kollektiven Errungenschaften unseres Landes », sagte Premierminister Boris Johnson und bezog sich dabei auf Schätzungen des Gesundheitswesens in England zu den Auswirkungen der Impfstoffeinführung. Die Gesundheitsbehörden in Wales, Schottland und Nordirland führen jeweils ihre eigenen Impfkampagnen durch. Die USA haben ihre Vorschriften für die Lieferung von medizinischen Gütern in Staaten wie den Iran, Venezuela und Syrien gelockert, die sie mit Sanktionen belegt haben. Das Finanzministerium erteilte mit Hinweis auf die Pandemie allgemeine Lizenzen etwa für Gesichtsmasken, Beatmungsmaschinen und Impfstoffe. Zwar habe es bereits Ausnahmen von den Sanktionen bei humanitären Gütern gegeben, sagt ein Ministeriumsvertreter Reuters. Allerdings habe bislang über jeden Fall einzeln entschieden werden müssen. Präsident Joe Biden ordnete nach seiner Amtsübernahme im Januar eine Prüfung der US-Sanktionen mit Blick auf die Pandemie an. Kanzleramtschef Helge Braun hat sich empört über die Betrugsfälle bei Corona-Hilfen geäußert. « Mich macht das fassungslos und traurig », sagte der CDU-Politiker dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. « Das begann ja schon am Anfang der Pandemie mit den extrem unbürokratischen und schnell geleisteten Soforthilfen für die Wirtschaft und in Not geratene Firmen. Schon da haben wir sehr schnell erlebt, dass mancherorts bis zu 20 Prozent der Summen zu Unrecht ausgezahlt wurden. » Die Konsequenz sei: « Deutschland muss wieder bürokratisch werden. Wir brauchen klare Nachweise, eine ordentliche Bemessungsgrundlage und ein vernünftiges Verwaltungsverfahren, und wir müssen jeden Einzelfall prüfen », sagte Braun. Das mache es allerdings jenen schwer, die schnelle Hilfe bräuchten. Und es werde für den Staat wieder aufwendig. « Aber das ist die Lehre aus dieser Pandemie: Es gibt wohl bei uns leider keinen gesellschaftlichen Konsens, dass man eine solche Notlage nicht ausnutzt. Es gibt immer wieder Leute, die es tun », sagte Braun. Der richtige Weg sei dann, schnell zu helfen – aber mit einer zügig nachgezogenen Kontrolle. Wissenschaftler gehen davon aus, dass die Corona-Impfstoffe auch bei der ansteckenderen Delta-Variante vor schweren Verläufen einer Covid-19-Erkrankung schützen. Am Montag hatte die britische Regierung erklärt, die geplante Aufhebung der letzten Corona-Beschränkungen um vier Wochen zu verschieben. In dieser Zeit könnten Millionen weitere Briten eine vollständige Impfung erhalten, begründete die Regierung die Verzögerung. Für Menschen aus Staaten außerhalb der Europäischen Union soll die Einreise nach Deutschland ab dem 25. Juni grundsätzlich wieder möglich sein, wenn sie vollständig gegen Covid-19 geimpft sind. Das soll nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur unabhängig davon sein, ob sie als Geschäftsreisende, Touristen, Studenten oder für einen Besuch kommen wollen. Aktuell dürfen Bürger aus sogenannten Drittstaaten nur in eng umrissenen Ausnahmefällen einreisen. Um Fälschung und Betrug zu vermeiden, legt die neue Regelung genau fest, wie der Impfnachweis aussehen muss. Neben der Bundespolizei sollen auch Fluggesellschaften diesen Nachweis prüfen. Außerdem werden nicht alle weltweit verfügbaren Impfstoffe anerkannt. Ausschlaggebend sind jene Substanzen, die das Paul-Ehrlich-Institut auf seiner Internetseite aufzählt. Derzeit sind das die Produkte von Biontech, Moderna, Astrazeneca und Janssen. Der Rückschlag der Tübinger Biopharmafirma Curevac bei der Entwicklung eines Corona-Impfstoffs bringt die Impfkampagne in Deutschland laut Bundesregierung nicht durcheinander. « Eine Auswirkung auf das Tempo unserer Impfkampagne hat diese Mitteilung nicht », sagte ein Sprecher des Bundesgesundheitsministeriums am Donnerstag in Berlin. Die Nachrichten über vorläufige Studienergebnisse könne das Ministerium nicht kommentieren. Curevac hatte mitgeteilt, dass sein Impfstoffkandidat in einer Zwischenanalyse nur eine vorläufige Wirksamkeit von 47 Prozent gegen eine Covid-19-Erkrankung erzielt habe. Damit habe er vorgegebene Kriterien nicht erfüllt. Die Corona-Impfungen nähern sich der Schwelle, dass jeder zweite Bundesbürger mindestens eine Spritze bekommen hat. Inzwischen erhielten 41,2 Millionen Menschen oder 49,6 Prozent der Gesamtbevölkerung nach Angaben des Bundesgesundheitsministeriums von Donnerstag eine erste Dosis. Vollständig mit der meist notwendigen zweiten Spritze geimpft sind demnach 23,9 Millionen Menschen, was 28,8 Prozent der Bevölkerung entspricht. Minister Jens Spahn (CDU) hob hervor, dass am Mittwoch knapp 1,3 Millionen Impfungen gemacht worden seien. Das sei der bisher dritthöchste Wert für einen Tag. Bei den Erstimpfungen haben den Angaben zufolge inzwischen 7 der 16 Bundesländer die Schwelle von 50 Prozent der Bevölkerung erreicht oder liegen darüber: An der Spitze liegt Bremen mit 55,6 Prozent gefolgt von Schleswig-Holstein (53,1), dem Saarland (53,0), Nordrhein-Westfalen (52,1), Mecklenburg-Vorpommern (50,9), Niedersachsen (50,6) und Berlin (50,0). Spahn sagte, bei einer wohl anzunehmenden Impfbereitschaft von etwa 75 Prozent der Erwachsenen seien bundesweit nun etwa vier von fünf Erwachsenen mindestens einmal geimpft. Allein mit den zugesagten Impfstofflieferungen von Biontech/Pfizer und Moderna sei es Stand heute möglich, bis Ende Juli/Anfang August allen Erwachsenen, die wollen, ein Angebot für eine erste Impfungen zu machen. In Indonesien haben sich den Behörden zufolge mehr als 350 Ärzte angesteckt, obwohl sie mit dem chinesischen Impfstoff Sinovac geimpft worden waren. Die meisten der Betroffenen hätten keine Symptome, Dutzende der Mediziner müssten allerdings im Krankenhaus behandelt werden, sagt ein Vertreter der Gesundheitsbehörden auf Java. Dort gibt es in einem Bezirk einen Corona-Ausbruch, der von der ansteckenderen Virusvariante Delta dominiert wird. In Österreich wird angesichts der niedrigen Infektionszahlen die Nachtgastronomie wieder geöffnet. Ab Juli dürfen Großevents ohne Einschränkungen wieder stattfinden sowie Bars, Clubs und Discos besucht werden, wie die Wiener Regierung am Donnerstag bekannt gab. « Alles, was Spaß macht am Abend und in der Nacht, kann wieder stattfinden. Es kann getanzt, gefeiert, geheiratet werden », sagte Kanzler Sebastian Kurz. Bars und Clubs waren in Österreich seit Mitte März 2020 geschlossen. Die Situation sei sehr viel besser, als man erwartet hätte, sagte der konservative Regierungschef. Österreich habe eine Sieben-Tage-Inzidenz von 15. Ende Juni sollen rund fünf Millionen Österreich erstgeimpft sein. Als Voraussetzung für den Besuch eines Clubs gilt wie im Restaurant oder beim Frisör die sogenannte 3-G-Regel. Nur wer genesen, getestet oder geimpft ist, bekommt Zutritt. Gelockert wird auch die Maskenpflicht. Im Handel, der Gastronomie, in öffentlichen Verkehrsmitteln sowie Kulturstätten fällt die FFP2-Maskenpflicht. Stattdessen genüge ein einfacher Mund-Nasen-Schutz. Nur in Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen müssen noch FFP2-Masken getragen werden. Ab 22. Juli sollen weitere Erleichterungen in Kraft treten. Die in Indien entdeckte Coronavirus-Variante Delta hat ihren Anteil an den SARS-CoV-2-Neuinfektionen in Deutschland binnen einer Woche deutlich gesteigert. Mit 6,2 Prozent zwischen 31. Mai und 6. Juni bleibe sie aber weiter relativ selten, heißt es im jüngsten Bericht des Robert Koch-Instituts (RKI) zu den als besorgniserregend eingestuften Mutanten. In der Woche zuvor (Kalenderwoche 21) hatte der Anteil der Delta-Variante an den untersuchten Proben bei 3,7 Prozent gelegen. Mit einem Anteil von gut 86 Prozent an den untersuchten Proben machte die Variante Alpha (B.1.1.7, entdeckt in Großbritannien) in der ersten Juniwoche bundesweit weiter den Großteil der Infektionen aus. Ihr Anteil sinkt allerdings langsam. Die weiteren besorgniserregenden Varianten Beta und Gamma spielen nach wie vor eine untergeordnete Rolle. Der Corona-Impfstoffkandidat CVnCoV von Curevac hat bei einer zweiten Zwischenanalyse die statistischen Ziele verfehlt. Das teilte das Tübinger Unternehmen in der Nacht auf Donnerstag in einer Pflichtmitteilung mit. Die als hoch ansteckend geltende Delta-Variante des Coronavirus breitet sich in Baden-Württemberg aus. Nach Angaben des Landesgesundheitsamtes in Stuttgart gab es in den vergangenen zwei Wochen einen leichten Anstieg der Delta-Variante. Aktuell habe sie einen Anteil an den besorgniserregenden Virusvarianten von 2,73 Prozent, teilte Gottfried Roller, Leiter des Landesgesundheitsamtes, am Mittwoch mit. « Das ist noch moderat, jedoch gehen wir derzeit davon aus, dass der Anteil noch steigen wird », fügte er auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur hinzu. Deshalb sei es auch weiterhin wichtig, sich an die geltenden Corona-Regeln zu halten. Reiserückkehrer aus einem Virusvariantengebiet müssen einer Gerichtsentscheidung zufolge auch dann 14 Tage in häusliche Quarantäne, wenn sie bereits einen vollständigen Corona-Impfschutz besitzen. Das hat das Verwaltungsgericht Düsseldorf am Mittwoch entschieden und damit einen Eilantrag eines Ehepaars aus Neuss abgelehnt. Die Reiserückkehrer aus Brasilien wollten abweichend von der Regelung in der Corona-Einreiseverordnung der Bundesregierung mit ihrem Eilantrag erreichen, dass sie sich nicht in Quarantäne begeben müssen. Frankreich lockert in dieser Woche weitere Corona-Maßnahmen. Das Tragen von Masken im Freien ist ab Donnerstag nur noch bei Menschenansammlungen verpflichtend, wie Premierminister Jean Castex am Mittwoch verkündete. Die nächtliche Ausgangssperre ab 23 Uhr entfällt demnach ab Sonntag. Eigentlich sollte die Regelung noch bis Ende des Monats gelten. Castex sagte, die Situation habe sich schneller als erwartet verbessert. In keinem Département auf dem Festland gebe es eine besorgniserregende Entwicklung. Auch in den Überseegebieten verbessere sich die Lage. Die Verkehrsminister der Länder haben sich dafür ausgesprochen, trotz der stark gesunkenen Corona-Inzidenzwerte die Maskenpflicht im Öffentlichen Personennahverkehr ( ÖPNV) beizubehalten. In einer Videokonferenz sprach sich die Ministerrunde am Mittwoch für eine bundeseinheitliche Regelung aus. « Das verbindliche Tragen einer medizinischen Maske ist ein wesentlicher Grund dafür, den ÖPNV bei Beachtung der Corona-Regeln nutzen zu können », sagte die Vorsitzende der Verkehrsministerkonferenz, die Bremer Senatorin Maike Schaefer ( Grüne). Die Länder seien übereinstimmend der Auffassung gewesen, dass für das Sicherheitsempfinden der Fahrgäste und deren Vertrauen in den ÖPNV sowie zum Schutz vor Infektionen weiterhin die Notwendigkeit zum Tragen medizinischer Masken bestehe. Die Übersterblichkeit in der Europäischen Union fällt inzwischen weniger deutlich aus als zu Beginn der Corona-Pandemie im vergangenen Jahr. Während im April vergangenen Jahres noch rund 25 Prozent mehr Menschen starben als in den Vorjahren im gleichen Zeitraum, ging die Übersterblichkeit in diesem April auf einen Wert von rund 21 Prozent zurück, wie Zahlen der europäischen Statistikbehörde Eurostat zeigen. Als Übersterblichkeit wird eine im Vergleich zu anderen Zeiträumen oder Erwartungswerten erhöhte Sterberate bezeichnet.

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