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Coronavirus: USA verfehlen Impfziel: Nur 67 Prozent der Erwachsenen geimpft

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Das Coronavirus hält sich auch in Deutschland weiter. Immer mehr Menschen steckten sich mit der neuartigen Erkrankung an. Auch Todesopfer gibt es zu beklagen. | TAG24
Deutschland/Welt – In Deutschland ist die bundesweite Corona-Inzidenz im Sinkflug. Doch macht die Delta-Mutante alles wieder kaputt? Die aktuellen Entwicklungen zu Sars-CoV-2 gibt es hier im Ticker. Laut Johns-Hopkins-Universität sind seit Beginn der Pandemie rund 3,74 Millionen nachgewiesene Infektionen mit dem Erreger Sars-CoV-2 in Deutschland aufgetreten. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte allerdings deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden. 91.039 Menschen sind hierzulande mit oder an dem Virus verstorben. Die Zahl der Genesenen gab das RKI mit 3.628.400 an. Der Sieben-Tage-Inzidenzwert liegt laut Robert-Koch-Institut bundesweit bei 5,0 (Vortag: 4,9). Weltweit gibt es rund 183,7 Millionen bestätigte Fälle und inzwischen mehr als 3,97 Millionen Todesfälle (alle Daten Stand: 4. Juli,22 Uhr). +++ Ältere Informationen zur Corona-Situation findet Ihr im TAG24-Coronavirus-Newsarchiv +++ In Russland spitzt sich die Corona-Lage weiter zu. Die Behörden registrierten am Sonntag mehr 25.000 Neuinfektionen binnen 24 Stunden – so viele wie seit Anfang Januar nicht mehr. Im selben Zeitraum starben demnach 663 Menschen mit dem Virus. Zuvor waren fünf Tage in Folge Rekordwerte bei den Todeszahlen gemeldet worden. Trotz zahlreicher Anreize und einem großen Vorrat an Impfstoffen haben die USA ein von Präsident Joe Biden (78) gesetztes Impfziel verfehlt. Die Regierung wollte erreichen, dass 70 Prozent aller Erwachsenen bis zum Nationalfeiertag am 4. Juli mindestens eine Impfdosis erhalten. Bisher bekamen jedoch nur 67 Prozent, oder 173 Millionen Menschen, mindestens die erste Impfung, wie Daten der Gesundheitsbehörde CDC am Sonntagmorgen (Ortszeit) zeigten. Gut 58 Prozent aller Erwachsenen sind bereits vollständig geimpft. Die Berliner Produzentin Regina Ziegler (77) will einen Film über die Corona-Pandemie drehen. « Ich werde daraus eine Tragikomödie machen, nur so gehts », sagte sie der Deutschen Presse-Agentur am Sonntag auf dem Filmfest München. Trotz der ernsthaften und schwierigen Lage gebe es so viele Dinge, über die man schmunzeln könne. « Ich bin dafür, das Leben so anzupacken, wie es uns begegnet, mit den traurigen, aber auch mit den heiteren Seiten. » Ab dem Viertelfinale am Dienstag dürfen beim Tennis-Turnier in Wimbledon wieder alle Zuschauerplätze auf dem Centre Court und dem Platz Nummer eins genutzt werden. Dies teilten die Organisatoren am spielfreien Sonntag mit. In der ersten Woche des Grand-Slam-Turniers in London durften die Kapazitäten auf den beiden größten Plätzen zu 50 Prozent ausgeschöpft werden. Der Centre Court fasst 14 979 Besucher, der Platz Nummer eins 12 345 Fans. Erstmals seit dem Beginn der Corona-Pandemie sei bei einer Sportveranstaltung im Freien nun wieder die maximale Zuschauerzahl erlaubt, hieß es in der Mitteilung. Auf den Außenplätzen sollen allerdings noch Beschränkungen gelten. Unionskanzlerkandidat Armin Laschet (60, CDU) lehnt Bußgelder für Menschen, die Impftermine ohne Absage verstreichen lassen, ab. « Solidarität erzwingt man nicht durch Strafen », sagte er dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. Jeder, der einen Termin nicht wahrnehmen könne oder schon woanders eine Impfdosis erhalten habe, solle durch eine Nachricht an das Impfzentrum Platz für andere Impfwillige schaffen, forderte Laschet. « Das Impftempo bei uns ist weiter hoch, weltweit liegen wir sehr weit vorne. Damit das so bleibt, kann jeder seinen Beitrag leisten. » Laschet unterstützt zudem die Idee, in der Beurteilung der Corona-Lage wegen des Impffortschritts künftig über die Inzidenzzahlen hinauszuschauen. Diese seien aktuell der Maßstab. Aber viele Wissenschaftler wiesen darauf hin, dass angesichts der hohen Impfquote die entscheidenden Größenordnungen die Erkrankten seien und die Belastung des Gesundheitssystems, insbesondere der Intensivstationen. « Wie man das künftig angemessen gewichtet, ist noch nicht entschieden. Auch hier stehen wir im Bund-Länder-Kreis im engen Austausch. » Mit Blick auf eine mögliche vierte Welle sagte Laschet: « Ich möchte nicht spekulieren. Wir müssen uns auf wieder wachsende Infektionszahlen einstellen, aber es wird dann wohl anders sein, da so viele Menschen in Deutschland inzwischen geimpft sind. » Ministerpräsident Markus Söder (54, CSU) setzt im Kampf gegen die hoch ansteckende Delta-Variante des Coronavirus auf die Impfung von Schülern. « Die Stiko sollte dringend überlegen, wann sie das Impfen von Jugendlichen empfiehlt », schrieb er am Sonntag auf Twitter. Das würde den Schutz für alle erhöhen und einer Generation, die auf viel verzichten musste, wieder Freiheiten zurückgeben. Die Ständige Impfkommission (Stiko) hat bisher keine generelle Impfempfehlung für Kinder und Jugendliche ab zwölf Jahren ausgesprochen. Sie empfiehlt Impfungen nur für 12- bis 17-Jährige mit bestimmten Vorerkrankungen. Das Gremium begründete seine Empfehlung unter anderem damit, dass das Risiko einer schweren Covid-19-Erkrankung für diese Altersgruppe gering sei. Die Delta-Variante breitet sich auch in Bayern zunehmend aus. Die meisten registrierten Fälle gibt es in München. Erstmals seit Wochen ist die Sieben-Tage-Inzidenz bei den Corona-Neuinfektionen im Vergleich zum Vortag gestiegen. Sie lag bei 5,0 Ansteckungen binnen sieben Tagen pro 100.000 Einwohner und damit um 0,1 höher als tags zuvor (4,9; Vorwoche: 5,7), wie aus Zahlen des Robert Koch-Instituts (RKI) vom Sonntagmorgen hervorgeht, die den Stand des RKI-Dashboards von 05.23 Uhr wiedergeben. Demnach meldeten die Gesundheitsämter in Deutschland dem Institut binnen eines Tages 559 Corona-Neuinfektionen. Vor einer Woche hatte der Wert bei 538 Ansteckungen gelegen. Die höchste Sieben-Tage-Inzidenz während der dritten Corona-Welle hatte es am 26. April 2021 mit einem Wert von 169,3 gegeben. Danach war sie – von wenigen Ausreißern abgesehen – ziemlich stetig gesunken. Zuletzt war die Inzidenz am 1. und 2. Juni vorübergehend gestiegen. Trotz rapide steigender Corona-Zahlen hat die britische Regierung für England die weitgehende Aufhebung der Maskenpflicht angekündigt. Schutzmasken, die derzeit noch in Geschäften sowie Bussen und Bahnen verpflichtend sind, würden bald zur « persönlichen Entscheidung », erklärte Wohnungsbauminister Robert Jenrick am Sonntag im Sender Sky News. « Unterschiedliche Menschen werden bei Dingen wie Masken zu unterschiedlichen Entscheidungen kommen », so der Minister. Das Ende der Maskenpflicht ist Teil einer weitgehenden Aufhebung von Corona-Maßnahmen am 19. Juli, die Regierung in den kommenden Tagen bestätigen will. Dazu gehört die Aufhebung aller Kontaktbeschränkungen, aber auch die Wiedereröffnung von Clubs. Vertreter von SPD und Union haben sich Forderungen angeschlossen nach Strafzahlungen für Menschen, die Impftermine nicht wahrnehmen. « Es wäre richtig, wenn es eine Strafe gäbe für diejenigen, die nicht einmal ihren Termin absagen », sagte SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach (58, SPD) der « Bild am Sonntag ». « Denn diese Terminausfälle führen dazu, dass wir langsamer impfen, als wir könnten, und dass wir Impfstoff wegwerfen müssen. » Es handele sich dabei nicht um ein Kavaliersdelikt. Unions-Fraktionsvize Thorsten Frei (47, CDU) sagte, Impftermine verfallen zu lassen, sei nicht nur rücksichtslos, sondern ein Schlag ins Gesicht all derer, die derzeit noch auf den knappen Impfstoff warten. « Wer nur zu bequem ist, zum Hörer zu greifen oder mit wenigen Klicks einen Termin abzusagen, sollte für die angefallenen Ausfallkosten aufkommen müssen. » Aufgrund der gesunkenen Corona-Infektionszahlen wächst nach Angaben der Lufthansa die Nachfrage nach Dienstreisen – und auch die Deutsche Bahn rechnet mit mehr geschäftlichen Fahrten. « Wir erleben derzeit ein Comeback der Dienstreise. Gerade in Deutschland und Europa zieht die Nachfrage der Unternehmen nach Flugreisen wieder deutlich an », sagte Lufthansa-Vorstand Harry Hohmeister der « Welt am Sonntag ». « Seit vier Wochen registrieren wir eine verstärkte Nachfrage nach dienstlichen Flügen für September, Oktober und November. Das ist ein deutliches Signal. » Hohmeister erwartet, dass die Dienstflüge im dritten und vierten Quartal dieses Jahres lediglich 30 bis 40 Prozent des Vorkrisenniveaus erreichen dürften. « Das ist aber eine Vervielfachung im Vergleich zum Vorjahreszeitraum », sagte er. « Ich schätze, dass wir als Lufthansa bei den Dienstreisen am Ende wieder bei 90 Prozent des Vor-Corona-Niveaus landen werden. » Weniger als drei Wochen vor Beginn der Olympischen Spiele in Tokio gibt es einen weiteren Corona-Fall unter einreisenden Athleten. Wie die japanische Regierung am Sonntag bekanntgab, wurde ein Mitglied des Olympia-Teams aus Serbien am Vortag bei der Ankunft am Flughafen Haneda in Tokio positiv auf das Coronavirus getestet. Die Person sei isoliert worden. Vier weitere Mitglieder des Teams seien in eine Unterkunft nahe des Flughafens gebracht worden. Zuvor waren schon zwei Mitglieder der Olympia-Mannschaft aus Uganda positiv getestet worden. Dies löste Zweifel an den Schutzmaßnahmen aus. Das serbische Team hätte eigentlich zum Trainingslager in Nanto in der Präfektur Toyama weiterreisen sollen. Das Training werde wahrscheinlich abgesagt, meldeten örtliche Medien unter Berufung auf die lokalen Behörden. Niemand, der kam, um die serbischen Athleten abzuholen, sei in Kontakt mit der Mannschaft gekommen, hieß es. Trotz fortschreitender Impfkampagne rechnet eine große Mehrheit der Deutschen im Herbst mit steigenden Corona-Infektionszahlen und neuen staatlichen Beschränkungen. In einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov im Auftrag der Deutschen Presse-Agentur sagten 76 Prozent, dass sie einen Anstieg der Infektionszahlen erwarten.74 Prozent gehen von einer Verschärfung der Maßnahmen gegen die Pandemie im Herbst aus. Nur 16 Prozent meinen, dass es keine neuen Einschränkungen geben wird. Zehn Prozent machten keine Angaben. Kanzleramtschef Helge Braun (48) hatte Geimpften am Freitag Hoffnung gemacht, dass es für sie auch bei einer neuen Corona-Welle keinen neuen Lockdown geben wird – wenn die Impfungen sich auch gegen Varianten behaupten. « Solange unsere Impfung sehr gut wirkt, kommt ja ein Lockdown zulasten derer, die vollständig geimpft sind, auch nicht infrage », sagte der CDU-Politiker dem Nachrichtenradio MDR Aktuell. « Sondern denjenigen, die geimpft sind, kann man dann auch die Normalität ermöglichen – den Besuch im Konzert genauso wie das Einkaufen. » Angesichts der Ausbreitung der ansteckenderen Delta-Variante des Coronavirus fordert die Virologin Melanie Brinkmann für die Schulen ein neues Testkonzept. Die Professorin vom Braunschweiger Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung (HZI) spricht sich für den vermehrten Einsatz sogenannter Lollitests oder Gurgeltests aus – anstelle der weniger präzisen Antigen-Schnelltests. « Das spart Kosten und kann per PCR ausgewertet werden », erklärte sie dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. Das sei sehr effektiv, wenn es regelmäßig erfolge. Lollitests und Gurgeltests können auch gruppenweise abgenommen und auf einmal ausgewertet werden, nur bei positivem Ergebnis ist dann eine individuelle Nachtestung nötig. « Die Delta-Variante wird nach den Sommerferien sehr schnell durch die Schulen rauschen, wenn wir keine Vorsorge treffen », warnte Virologin Melanie Brinkmann (47). Im Kampf gegen die Corona-Pandemie hat die autoritär regierte Ex-Sowjetrepublik Tadschikistan in Zentralasien eine Impfpflicht für Erwachsende eingeführt. Bürger über 18 Jahre müssen sich ab sofort spritzen lassen, wie der zuständige Stab am Samstag in der Hauptstadt Duschanbe mitteilte. In der Debatte um Corona-Impfungen bei Kindern hat der renommierte Biomediziner Gerhard Ehninger (69) die Ständige Impfkommission kritisiert. Sie blockiere « unverantwortlich den Einsatz von zugelassenen Medikamenten », schrieb der Hämatologe, Onkologe und Krebsforscher in einer Kolumne der « Dresdner Neuesten Nachrichten » (Samstag). « Die Impfungen bei Kindern sind überfällig. » Angesichts der Delta-Variante, die in Israel und Großbritannien das Infektionsgeschehen trotz Impfrate über 50 Prozent wieder verstärkt hat, müssten alle vorhandenen Impfdosen rasch verabreicht und eine Quote von über 90 Prozent erreicht werden. Trotz wieder zunehmender Corona-Infektionen hoffen die Politik und die Tourismusbranche auf der Deutschen liebsten Ferieninsel Mallorca auf eine gute Sommersaison. « Die Lust aufs Reisen ist groß. Wir hoffen auf eine Saison, die weit bis in den Herbst hinein anhält », zitierte die Mallorca Zeitung Regionalpräsidentin Francina Armengol. Auch die Managerin von Hotels der Gruppe Melía in Magaluf, Belén Sanmartín, äußerte sich vorsichtig optimistisch. Sie hoffe in diesem Sommer auf eine Auslastung von 50 bis 60 Prozent, berichtete die Zeitung « Diario de Mallorca » am Samstag.

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