Jetzt, wenn in den ersten Ländern die Ferien enden, beschließt die Bundesregierung die Testpflicht für Auslandsurlaubende. Das ist viel zu spät. Ein Kommentar.
Die Sommerferien im Jahr 2024 werden in Berlin und Brandenburg so enden, dass der erste Schultag Montag, der 2. September, ist. Das steht heute schon fest. Ferientermine werden mit sehr großem Vorlauf von der Kultusministerkonferenz beschlossen. Umso erstaunlicher ist es, dass sich die Bundesregierung jetzt schon zum zweiten Mal von dem Phänomen hat überrumpeln lassen, dass in den Sommerferien viele Menschen in den Urlaub fahren. So überrascht wie bestürzt scheint die Regierung festzustellen, dass zurückkehrende Sommerurlauber:innen die Corona-Infektionslage verschlimmern könnten. Und so kommt die generelle Testpflicht für alle, die aus dem Ausland nach Deutschland einreisen, viel zu spät – nämlich erst in dem Moment, in dem in den ersten Bundesländern die Sommerferien schon wieder enden. In der letzten Juliwoche noch diskutierten Bund und Länder hektisch, was ab diesem Sonntag, dem 1. August, schon gelten soll. So entsteht Chaos. Dabei ist die Testpflicht als solche durchaus richtig. Bei den neuen Regeln wird stärker als bisher zwischen Geimpften und Genesenen einerseits und Ungeimpften andererseits unterschieden. Den Alltag für Ungeimpfte so ungemütlich wie rechtlich nur möglich zu machen, ist – zur Steigerung der Impfquote – ohnehin dringend notwendig.