Jeder zweite Deutsche ist inzwischen vollständig gegen Corona geimpft, doch die Impfkampagne gerät ins Stottern. Eine Impfpflicht ist mittlerweile nicht mehr ausgeschlossen – zumindest soll es aber Einschränkungen für Nicht-Geimpfte geben. Alle Meldungen rund ums Impfen in Deutschland lesen Sie im Ticker von FOCUS Online.
News zur Coronavirus-Impfung vom 25. Juli 2021 Auf dem schnellsten Weg zum Pieks: Hausarzt, Impfzentrum, Drive-In, Newsletter – so kommen Sie jetzt an Ihren Impf-Termin Biontech, Moderna, Astrazeneca (Vaxzevria), Curevac – Die wichtigsten Coronavirus-Impfstoffe im Check Kretschmann schließt Corona-Impfpflicht nicht mehr aus 10.02 Uhr: Der baden-württembergische Ministerpräsident Winfried Kretschmann hält eine Impfpflicht im weiteren Kampf gegen die Corona-Krise für denkbar. « Wir planen keine Impfpflicht. Für alle Zeiten kann ich eine Impfpflicht nicht ausschließen », sagte der Grünen-Politiker der Deutschen Presse-Agentur in Stuttgart. « Es ist möglich, dass Varianten auftreten, die das erforderlich machen. » Es könne gut sein, « dass wir irgendwann gewisse Bereiche und Tätigkeiten nur noch für Geimpfte zulassen ». Er nannte die Masern als Beispiel: « Da gibt’s auch eine Impfpflicht für die Kitas, weil Masern höchst ansteckend sind. » Ohne Impfungen werde man die Pandemie nicht in die Knie zwingen können. Kretschmann warnt seit längerem vor einer vierten Welle und blickt eher pessimistisch auf Herbst und Winter. Das Virus könnte aus seiner Sicht noch einmal genauso gefährlich zurückkommen wie im vergangenen Herbst, als die Infektionszahlen plötzlich drastisch anstiegen. « Wir fahren weiter auf Sicht. Die Virusmutationen haben uns schon zweimal einen Strich durch die Rechnung gemacht », sagte er. « Treten Varianten auf, gegen die der Impfstoff nicht mehr so wirksam ist – sind wir sofort in einer anderen Situation. » Es gebe keine Entwarnung. Kretschmann appellierte deshalb an die Menschen, sich impfen zu lassen. « Im Kern kann man sagen: Impfen ist Bürgerpflicht. Es geht um sehr viel. Das sollte jeder verantwortlich denkende Mensch einfach tun. » Die Nebenwirkungen von Covid-19 seien viel schlimmer als die der Impfstoffe überhaupt sein könnten. Auch wisse man wenig über die Langzeitfolgen einer Virusinfektion. Die Menschen müssten ihre Bedenken gegen die Impfung radikal zurückstellen. Kanzleramtsminister Helge Braun kündigt Einschränkungen für Nicht-Geimpfte an Sonntag,25. Juli,07.17 Uhr: Angesichts steigender Coronazahlen in Deutschland hat Kanzleramtsminister Helge Braun (CDU) mögliche Einschränkungen für Nicht-Geimpfte angekündigt. « Geimpfte werden definitiv mehr Freiheiten haben als Ungeimpfte », sagte Braun der « Bild am Sonntag ». « Bei hohem Infektionsgeschehen trotz Testkonzepten würden Ungeimpfte ihre Kontakte reduzieren müssen. Das kann auch bedeuten, dass gewisse Angebote wie Restaurant-, Kino- und Stadionbesuche selbst für getestete Ungeimpfte nicht mehr möglich wären, weil das Restrisiko zu hoch ist. » Der Staat habe die Pflicht, die Gesundheit der Bürgerinnen und Bürger zu schützen, so Braun. « Dazu gehört ein Gesundheitswesen, das im Winter nicht erneut Krebs- und Gelenkoperationen zurückstellen muss, um Corona-Patienten zu behandeln. Und dazu gehört auch der Schutz derjenigen, die ungeimpft sind. » Der Kanzleramtsminister befürchtet ein Ansteigen der Inzidenz in Deutschland bis zur Bundestagswahl am 26. September auf 850 und damit 100.000 Neuinfektionen täglich: « Wir haben derzeit eine Steigerung der Zahlen von 60 Prozent pro Woche. Wenn sich Delta weiter so schnell verbreiten würde und wir keine enorm hohe Impfquote oder Verhaltensänderung dagegensetzen würden, hätten wir in nur neun Wochen eine Inzidenz von 850. Das entspräche 100.000 Neuinfektionen jeden Tag! » Braun fügte hinzu: « Die Krankenstände würden historische Höchststände erreichen. Alle ungeimpften Kontaktpersonen der vielen Infizierten müssten zunächst in Quarantäne. Die Auswirkungen auf die Arbeitsprozesse in den Betrieben wären massiv. Das sehen wir bereits in Großbritannien. » Sorge bereitet Braun vor allem der Schulstart nach den Sommerferien: « Wenn die Inzidenz wie erwartet steigt, wird es sehr schwer, die Infektionen aus den Schulen herauszuhalten. Daher ist für mich ganz klar: Eltern, Lehrer, Hausmeister und Schulbus-Fahrer müssen sich impfen lassen. Wenn diese Gruppen alle geimpft sind, ist die Gefahr für die Kinder geringer.
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Deutschland — in German Kanzleramtsminister Helge Braun kündigt Einschränkungen für Nicht-Geimpfte an