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Auswärtiges Amt: Bislang gut 200 Afghanen unter den aus Kabul ausgeflogenen Menschen

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Die News zur Lage in Afghanistan :  
In Afghanistan haben sich Vertreter der militant-islamistischen Taliban mit anderen politischen Kräften getroffen. Demnach sprachen Ex-Präsident Hamid Karsai …

Die News zur Lage in Afghanistan: In Afghanistan haben sich Vertreter der militant-islamistischen Taliban mit anderen politischen Kräften getroffen. Demnach sprachen Ex-Präsident Hamid Karsai und der Leiter des Hohen Rates für Nationale Versöhnung Abdullah mit dem hochrangigen Taliban-Mitglied Anas Hakkani. Ein Mitarbeiter Karsais teilte danach mit, es sei um Pläne und weitere Treffen gegangen, wenn die politische Führung der Taliban-Bewegung in Kabul eingetroffen sein werde. Das Treffen habe im Haus von Abdullah in Kabul stattgefunden. Am Dienstag hatte der Sprecher der Taliban während einer Pressekonferenz erklärt, man wolle auch andere politische Kräfte an der Macht beteiligen. Die Europäische Union und die USA haben sich « zutiefst besorgt » über die Situation der Frauen in Afghanistan geäußert. Die radikalislamischen Taliban müssten « jede Form der Diskriminierung und des Missbrauchs » vermeiden und die Rechte der Frauen schützen, hieß es in einer veröffentlichten gemeinsamen Erklärung, die von 18 weiteren Ländern unterzeichnet wurde. « Wir sind zutiefst besorgt um die Frauen und Mädchen in Afghanistan, ihre Rechte auf Bildung, Arbeit und Bewegungsfreiheit », hieß es in der Erklärung. Die Machthaber und die Behörden im ganzen Land müssten « ihren Schutz garantieren ». Zu den Mitunterzeichnern des Appells gehörten unter anderem Australien, Brasilien, Kanada, Neuseeland, der Senegal und die Schweiz. Bei den Evakuierungsflügen aus Kabul sind in dieser Woche nach Angaben des Auswärtigen Amts von deutscher Seite bislang gut 500 Menschen aus Afghanistan herausgebracht worden. Davon seien 189 deutsche Staatsbürgerinnen und Staatsbürger,202 Afghaninnen und Afghanen sowie 59 Menschen aus anderen EU-Staaten und 51 Menschen aus weiteren Staaten, sagte ein Sprecher des Außenministeriums. Zur Frage, wie sich die Gruppe der ausgeflogenen afghanischen Bürgerinnen und Bürger zusammensetze, lägen noch keine genauen Angaben vor, sagte der Sprecher weiter. Es seien aber nach den bisherigen Informationen sowohl afghanische Ortskräfte darunter als auch Familienangehörige von Deutschen. Eine genauere Aufschlüsselung sei zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht möglich. Nach der faktischen Machtübernahme durch die militant-islamistischen Taliban in Afghanistan will Nordrhein-Westfalen von dort 1800 Menschen aufnehmen. Dabei geht es um 800 afghanische Ortskräfte, die in den vergangenen Jahren für deutsche Organisationen gearbeitet haben.1000 weitere Plätze sollen vornehmlich Frauen offenstehen, die in den Bereichen Bürgerrechte, Menschenrechte, Kunst und Journalismus arbeiten und besonders bedroht sind. Das bestätigte die Staatskanzlei in Düsseldorf. Zuvor hatte die « Rheinische Post » berichtet. Einer Umfrage der Deutschen Presse-Agentur zufolge bereiten sich auch mehrere andere Bundesländer auf die kurzfristige Aufnahme von Hunderten Geflüchteten vor. US-Geheimdienste haben nach Informationen der « New York Times » bereits im Juli vor einem raschen Zusammenbruch des afghanischen Militärs und einem wachsenden Risiko für die Hauptstadt Kabul gewarnt. In mehreren Berichten stellten sie zu dieser Zeit unter anderem in Frage, ob afghanische Sicherheitskräfte den militant-islamistischen Taliban ernsthaften Widerstand leisten würden, schrieb das Blatt am Dienstag unter Berufung auf informierte Kreise. US-Präsident Joe Biden hatte am 8. Juli noch öffentlich erklärt, eine Machtübernahme der Taliban in ganz Afghanistan sei unwahrscheinlich. Trotz des Vormarsches der Islamisten hielt er damals an seinen Abzugsplänen fest. Die Bundeswehr hat 176 weitere Menschen aus der afghanischen Hauptstadt Kabul ausgeflogen. Die Bundeswehrmaschine sei soeben in der afghanischen Hauptstadt gestartet, schrieb Bundesaußenminister Heiko Maas (SPD) am Vormittag auf Twitter. Die Menschen an Bord der Maschine vom Typ A400M werden nun in die usbekischen Hauptstadt Taschkent gebracht. Von dort sollen sie nach Deutschland ausgeflogen werden. Seit der Einrichtung der Luftbrücke seien damit mehr als 400 gefährdete Menschen in Sicherheit gebracht worden, teilte das Bundesverteidigungsministerium mit. Nach der Landung mit einer Lufthansa-Maschine in Frankfurt werden alle Afghanen, die an Bord waren, in eine Aufnahmeeinrichtung nach Hamburg gebracht. Dies teilte ein Sprecher der Bundespolizei am Frankfurter Flughafen am Mittwoch mit. Insgesamt handle es sich um eine Gruppe von 17 bis 19 Menschen mit afghanischem Pass. Zuständig sei nun das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF). Nach der faktischen Machtübernahme der militant-islamistischen Taliban harren in Afghanistans Hauptstadt Kabul weiterhin Hunderte Menschen rund um den Flughafen aus. Das berichteten Augenzeugen am Mittwoch der Deutschen Presse-Agentur. Kinder, Frauen und Männer hielten sich in den Straßen um das Flughafengelände auf. Viele Afghanen versuchen aktuell, das Land zu verlassen. Allerdings ist der Flughafen nur eingeschränkt in Betrieb. Derzeit bemühen sich zahlreiche westliche Länder, ihre Staatsbürger und Ortskräfte aus Afghanistan in Sicherheit zu bringen. Nepal hat Deutschland und andere Länder gebeten, nepalesische Sicherheitsleute in Afghanistan in Sicherheit zu bringen. Rund 1500 Nepalesen hatten dort für Botschaften und Büros der Vereinten Nationen gearbeitet, sagte eine Sprecherin des nepalesischen Außenministeriums der Deutschen Presse-Agentur. Aus dem Auswärtigen Amt war zu hören, dass der für den Außenschutz des deutschen Botschaftsgeländes in Kabul beauftragte Sicherheitsdienstleister eine mittlere bis hohe zweistellige Zahl von nepalesischen Kräften eingesetzt hatte. Einige davon seien derzeit mit einer großen Gruppe anderer Nepalesen am Flughafen in Kabul. Eine neue Flüchtlingswelle aus dem Nachbarland Afghanistan könnte nach Ansicht des iranischen Gesundheitsministers die bereits akute Coronakrise im Land noch weiter verschärfen. « Die Unruhen in Afghanistan und die eventuelle Flucht der Afghanen in den Iran könnte im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie zu einer Gefahr werden », sagte Minister Said Namaki laut der iranischen Nachrichtenagentur Isna. Es sei zu befürchten, dass die Flüchtlinge die Corona-Vorschriften nicht immer einhielten und somit die Zahl der Corona-Infektionen im Land noch weiter steigen könnten. Nach der Machtübernahme der Taliban in Afghanistan hat Frankreich weitere 216 Menschen aus Afghanistan ausgeflogen. Wie der französische Außenminister Jean-Yves Le Drian erklärte, waren darunter 184 besonders schutzbedürftige Afghanen. Bei der Evakuierungsmission, die in der Nacht erfolgte, wurden demnach auch 25 französische Staatsangehörige außer Landes gebracht. Nach Angaben des Generalstabs sollen sie im Laufe des Tages in Frankreich eintreffen. Zur Evakuierung von Menschen aus Afghanistan ist am Morgen ein weiteres Flugzeug der Bundeswehr Richtung Kabul gestartet. Die Maschine vom Typ A400M sei in der usbekischen Hauptstadt Taschkent abgehoben, um weitere deutsche Staatsangehörige, Ortskräfte und weitere gefährdete Personen aus Kabul auszufliegen, teilte das Bundesverteidigungsministerium mit. Die Bundesregierung hat den Einsatz von bis zu 600 Bundeswehrsoldaten bei der Evakuierungsaktion im afghanischen Kabul beschlossen. Das Kabinett billigte nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur aus Regierungskreisen den Entwurf für ein entsprechendes Bundestagsmandat. Darüber soll voraussichtlich in der kommenden Woche im Parlament abgestimmt werden. Niederländische Afghanen, die den ersten Evakuierungsflug der niederländischen Armee erreichen wollten, berichten, dass sie beim Versuch, den Airport zu betreten, beschossen worden seien. Laut der Zeitung « De Volkskrant » sollen sie zudem mit Tränengas davon abgehalten worden sein, den Flughafen zu betreten. Es sei unklar, ob sie gezielt beschossen worden seien oder ob es sich um Warnschüsse gehandelt habe. Bisher gebe es keine Berichte über Tote oder Verletzte durch den Vorfall. Die alarmierenden Nachrichten erreichten einen Politiker der Koalitionspartei CDA via Whatsapp. In einer Audionachricht seien deutlich Schüsse zu hören, heißt es. Rund 300 Niederländer und Afghanen sitzen derzeit in Kabul fest. Außenministerin Sigrid Kaag wurde aufgefordert, zusammen mit den USA schnellstens einen Evakuierungsplan zu entwickeln. Die britische Regierung ist mit ihrem Plan zur Aufnahme von 20.000 Menschen aus Afghanistan in den kommenden Jahren auch in der eigenen Partei in die Kritik geraten. Der konservative Abgeordnete Tobias Ellwood bezeichnete die Pläne in der Zeitung « Daily Mirror » als « elendig unangemessen ». Zudem sei die geplante Aufnahme über einen zu langen Zeitraum gestreckt. Im ersten Jahr will Großbritannien im Rahmen des Programms bislang 5000 Menschen aufnehmen. Die US-Luftwaffe hat eine Untersuchung zu dem tödlichen Chaos rund um den Abflug einer ihrer Maschinen am Flughafen in Kabul eingeleitet. Das teilte die US Air Force am Dienstag mit. Ein Flugzeug der US-Luftwaffe war am Montag vom Flughafen der afghanischen Hauptstadt gestartet, umringt von Hunderten Zivilisten auf dem Rollfeld. Bilder der dramatischen Szene gingen um die Welt: Auf einem Video war zu sehen, wie Aberdutzende Menschen neben der rollenden US-Militärmaschine herliefen. Einige kletterten auf das Flugzeug und klammerten sich fest. Die Luftwaffe teilte nun mit, nach der Landung der Maschine in Katar seien « menschliche Überreste » im Fahrwerkschacht entdeckt worden. Die Maschine bleibe vorerst zu weiteren Untersuchungen am Boden, hieß es weiter. Auch Videos und Beiträge aus sozialen Medien würden in die Nachforschungen einbezogen. Die Drogenbeauftragte der Bundesregierung hat nach der Machtübernahme der Taliban in Afghanistan vor einer starken Ausweitung des Angebots von Heroin und Crystal Meth in Europa gewarnt. « Der Drogenanbau war und ist eine der zentralen Einnahmequellen der Taliban », sagte Daniela Ludwig (CSU) den Zeitungen des Redaktionsnetzwerks Deutschland (RND). « Wir müssen damit rechnen, dass die Taliban den Drogenanbau in Zukunft nicht zurückfahren, sondern weiter ausbauen. » Eine große Mehrheit der Bürger befürchtet laut einer Umfrage, dass angesichts der Entwicklung in Afghanistan erneut sehr viele Flüchtlinge nach Deutschland kommen. Knapp zwei Drittel (62,9 Prozent) sorgen sich vor einer Situation wie 2015, ergab die repräsentative Erhebung des Meinungsforschungsinstituts Civey für die « Augsburger Allgemeine ». Knapp ein Drittel (30 Prozent) sieht das anders. Der Rest ist unentschieden. In Frankfurt ist am frühen Mittwochmorgen eine Lufthansa-Maschine mit rund 130 Evakuierten aus Kabul gelandet. Der Airbus 340 kam aus Taschkent. Am Dienstag hatte ein Transportflugzeug der Bundeswehr ihre Luftbrücke zur Rettung von Deutschen und Afghanen begonnen und die Menschen in die usbekische Hauptstadt geflogen. Das US-Militär hat bislang mehr als 3200 Menschen aus Afghanistan ausgeflogen. Allein am Dienstag seien mit 13 Flügen rund 1100 Menschen in Sicherheit gebracht worden, sagte ein Vertreter des Weißen Hauses, der anonym bleiben wollte. Die US-Luftwaffe kündigte eine Untersuchung der chaotischen Ereignisse am Flughafen von Kabul vom Montag an. Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer will als Konsequenz aus dem Afghanistan-Einsatz die Auslandseinsätze der Bundeswehr überprüfen. « Wir müssen aus diesem Einsatz unsere Lehren ziehen. Deshalb werden wir die anderen Auslandseinsätze der Bundeswehr dahingehend überprüfen, ob wir gut aufgestellt sind und was wir möglicherweise besser machen müssen », sagte die CDU-Politikerin der « Rheinischen Post ». Die Ministerin sprach angesichts der faktischen Machtübernahme der militant-islamistischen Taliban von « bitteren Bildern ». Sie rate daher, den Einsatz in Afghanistan genau zu analysieren. « Wir sollten dabei auch anerkennen, was die Bundeswehr in den letzten 20 Jahren geleistet hat », betonte Kramp-Karrenbauer. Österreichs Regierung sieht die Lage in Afghanistan nach der Machtübernahme der Taliban nicht als Grund dafür, weitere Flüchtlinge bei sich aufzunehmen. « Illegale Migration, die durch ein Dutzend sichere Länder verläuft, und wo sich Migranten ein Zielland einfach aussuchen, muss gestoppt werden », sagte Innenminister Karl Nehammer (ÖVP) der « Welt » vor Beratungen der EU-Innenminister. « Es gibt keinen Grund warum ein Afghane jetzt nach Österreich kommen sollte. » Gefragt seien vielmehr die Nachbarländer Afghanistans, um Schutz und Hilfe in der Region sicherzustellen. Das Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen (UNHCR) will Afghanistan trotz der faktischen Machtübernahme der militant-islamistischen Taliban nicht verlassen. « Wir wollen im Land bleiben, weil die Menschen dort jetzt mehr denn je Hilfe brauchen », sagte die UNHCR-Vertreterin in Deutschland, Katharina Lumpp, der « Welt ». Gemeinsam mit anderen humanitären Organisationen wolle man – « im Einklang mit humanitären Grundsätzen der Neutralität, Unparteilichkeit und Unabhängigkeit » – weiter humanitäre Hilfe leisten. Die Bundeswehr hat am Dienstagabend weitere 139 Menschen aus der afghanischen Hauptstadt Kabul ausgeflogen. An Bord des dritten Evakuierungsflugs befanden sich « deutsche, andere europäische und afghanische Staatsbürger », wie ein Sprecher des Auswärtigen Amtes erklärte. Die Maschine vom Typ A400M fliege zunächst nach Usbekistan. Von dort sollen die Menschen mit der Lufthansa am Mittwoch weiter nach Deutschland gebracht werden. Nachrichten von Dienstag,17. August: Wegen der aktuellen Lage in Afghanistan wollen die Staats- und Regierungschefs der G7-Staaten nach Angaben von US-Präsident Joe Biden in einer Videokonferenz beraten. Die Schalte in der kommenden Woche hätten Biden und Großbritanniens Premier Boris Johnson in einem Telefonat vereinbart, teilte das Weiße Haus mit. Die erste Lufthansa-Maschine mit Evakuierten aus Afghanistan an Bord ist vom Bundeswehr-Drehkreuz im usbekischen Taschkent Richtung Frankfurt am Main gestartet. Nach DPA-Informationen sind rund 130 Menschen an Bord. Die USA erwägen eine diplomatische Präsenz in der afghanischen Hauptstadt Kabul auch nach dem Abschluss des Truppenabzugs aus dem Land. « Wenn es sicher und verantwortungsvoll ist, potenziell länger zu bleiben, dann können wir uns das womöglich anschauen », sagte der Sprecher des US-Außenministeriums, Ned Price. Die USA hatten angesichts des Einmarschs der radikalislamischen Taliban in Kabul ihre Botschaft evakuiert. Ein Diplomatenteam befindet sich seitdem am von US-Soldaten gesicherten Flughafen der afghanischen Hauptstadt. In der afghanischen Hauptstadt Kabul ist eine dritte Maschine zur Evakuierung von Deutschen und Ortskräften gestartet. An Bord seien 139 Menschen, teilte Außenminister Heiko Maas (SPD) im « heute journal » des ZDF mit. Eine weitere Maschine stehe bereit. Waffen und andere Ausrüstung der afghanischen Sicherheitskräfte sind nach US-Angaben nun zum Teil in den Händen der Taliban. Es gebe zwar keine genaue Liste dazu, wo sich nun alle militärischen Gegenstände befänden, aber ein « ordentlicher Anteil » davon sei an die Taliban gefallen, sagte US-Präsident Joe Bidens nationaler Sicherheitsberater, Jake Sullivan. « Und wir haben natürlich nicht den Eindruck, dass sie diese bereitwillig am Flughafen an uns übergeben werden », sagte Sullivan. Das afghanische Militär gebe es nicht mehr als zusammenhängende Organisation, sagte er im Weißen Haus. Die Sicherheitskräfte hätten das Gewaltmonopol in den größeren Städten an die Taliban abgegeben, sagte Sullivan. Die Bundesregierung will mit den militant-islamistischen Taliban über die Evakuierung der afghanischen Helfer von Bundeswehr und Bundesministerien sprechen. Bundesaußenminister Heiko Maas (SPD) sagte in Berlin, dass Botschafter Markus Potzel am Dienstag nach Doha ins Golfemirat Katar geschickt worden sei. Maas verwies darauf, dass auch die Amerikaner bereits mit den Taliban über die Evakuierung ehemaliger und derzeitiger afghanischer Mitarbeiter reden würden. Potzel werde in seinen Gesprächen in Doha darauf hinwirken, « dass die Möglichkeit geschaffen wird, dass sich auch Ortskräfte an den Flughafen begeben können ». Die Taliban haben Kontrollpunkte in der Nähe des Flughafens errichtet und lassen nach Angaben des Außenministers nur Ausländer durch. Nach seinen Angaben halten sich derzeit 180 Menschen am Flughafen auf, die mit Bundeswehrmaschinen ausgeflogen werden sollen. Potzel ist bereits vor längerer Zeit als neuer Botschafter in Kabul benannt worden und sollte ursprünglich im August dorthin geschickt werden – dann begann der Vormarsch der Taliban. Die Botschaft in Kabul ist derzeit geschlossen und der größte Teil der Mitarbeiter ausgeflogen worden. Ein kleines Kernteam ist noch an dem von US-Truppen abgesicherten Flughafen tätig. Russland und die Türkei haben die « positiven Signale » der Taliban an die internationale Gemeinschaft begrüßt. Der türkische Außenminister Mevlüt Cavusoglu hob die « positiven Botschaften, die Taliban an Ausländer, diplomatische Vertretungen und ihre eigene Bevölkerung richten », hervor. Er hoffe, dass diesen entsprechende Taten folgen würden. Auch der russische Außenminister Sergej Lawrow sprach von « hoffnungsvollen Signalen ». Lawrow sagte in Kaliningrad, es sei ein « positives Signal », dass die Taliban in Wort und Tat zeigen würden, dass sie die « Meinung anderer respektieren ». Er forderte eine « allumfassende Regierung » in Kabul: Moskau unterstütze die Einleitung eines « nationalen Dialogs unter Beteiligung aller politischen, ethnischen und religiösen Kräfte », sagte Lawrow. Außenminister Heiko Maas sagte am Abend in Berlin, die Taliban seien an ihren Taten zu messen. Verprechungen seien leicht gemacht. « Was man davon zu halten hat, wird man sehen », so Maas. Etwa 500 bis 600 afghanische Soldaten helfen US-Angaben zufolge weiterhin bei der Sicherung des Flughafens in Kabul. Sie unterstützen die US-Soldaten und andere internationale Truppen bei ihrem Einsatz, wie ein Vertreter des US-Verteidigungsministeriums sagte. Sprecher John Kirby erklärte auf Nachfrage, es stehe den afghanischen Soldaten frei, sich ähnlich wie frühere örtliche Mitarbeiter der US-Streitkräfte für ein US-Visum zu bewerben, falls sie dies wünschten. Bis zum Abend wollen die USA 4000 Soldaten am Airport der afghanischen Hauptstadt stationiert haben; das Kontingent soll im Laufe der Woche auf 6000 aufgestockt werden. Rund 600 Bundeswehr-Soldaten sind laut Bundesregierung bereits an der Sicherung des Flughafens beteiligt. Tausende Demonstranten haben bei Protesten in mehreren deutschen Städten eine schnelle und unbürokratische Evakuierung bedrohter Menschen aus Afghanistan gefordert. Die größte Demonstration gab es nach Angaben der Veranstalter in Berlin. « Luftbrücke jetzt » und « Wir haben Platz » war vor dem Reichstagsgebäude, dem Sitz des Bundestags, auf Transparenten und Schildern zu lesen. Nach Angaben der Polizei kamen am Nachmittag mit 2100 Teilnehmern deutlich mehr Menschen als erwartet, angemeldet waren 500. Abschließende Zahlen lagen zunächst noch nicht vor. Ein breites Bündnis, zu dem die Initiative « Seebrücke » gehört, hatte in acht Städten in Deutschland zu Protesten aufgerufen. In Köln kamen laut Veranstaltern etwa 1000 Menschen, ebenfalls deutlich mehr als erwartet. Mit Deutschland verbundene Archäologen in Afghanistan sind nach Einschätzung der Stiftung Preußischer Kulturbesitz und zahlreicher Archäologie-Verbände « in äußerster Gefahr ». In einem gemeinsamen Appell an Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und Außenminister Heiko Maas (SPD) setzen sich sieben Kultur-Organisationen ein für « unsere Kollegen in Afghanistan, die sich jahrelang mit Ihrer Unterstützung um den Erhalt des Kulturerbes Afghanistans bemüht haben ». Erinnert wurde an die Sprengung der großen Buddha-Statuen im Jahre 2001 in Bamiyan. « Damals wurde der Hass der Taliban auf alle vorislamischen Altertümer offenbar, aber auch auf diejenigen, die sich solcher Monumente und Orte annehmen », heißt es in dem Brief an Merkel und Maas. « Einige unter ihnen haben schon Drohbriefe erhalten. » Auch ihre Familien seien bedroht. Die EU wird nach Einschätzung ihres Außenbeauftragten Josep Borrell einen Dialog mit den neuen Machthabern in Afghanistan aufnehmen müssen. « Die Taliban haben den Krieg gewonnen, also werden wir mit ihnen reden müssen », sagte er am Abend nach einer Videokonferenz der EU-Außenminister. Ziel soll es demnach sein, eine mögliche neue Migrationskatastrophe und eine humanitäre Krise zu verhindern. Um die Frage einer offiziellen Anerkennung der Taliban geht es laut Borrell nicht. Nachdem die ersten deutschen Staatsbürger und Schutzbedürftige aus Afghanistan ausgeflogen werden konnten, läuft nun die Suche nach Lösungen für die Ortskräfte, die Bundeswehr in den Jahren des Einsatzes in dem Land unterstützt haben. Das sagte Außenminister Heiko Maas (SPD) in einem Statement am Abend in Berlin. Gemeinsam mit den USA würden Verhandlungen angestrebt, die eine Ausreise der Ortskräfte, die nach der Machtübernahme der Taliban um ihr Leben fürchten müssen, ermöglichen sollen. Der deutsche Botschafter in Afghanistan sei in diese Verhandlungen eingebunden. Unklar sei zur Stunde allerdings, wie die fraglichen Personen den Kabuler Flughafen erreichen können. Die Taliban hätten, so Maas, Kontrollpunkte eingerichtet und ließen nur Ausländer in Richtung Flughafen durch, nicht aber die Helfer der Bundeswehr und der US-Streitkräfte. Nach Aussage von Außenminister Heiko Maas (SPD) vom Abend ist es Bundeswehrsoldaten zusammen mit US-Streitkräften gelungen, eine « satbile Schleuse » am Flughafen Kabul einzurichten und aufrecht zu erhalten.120 Personen seien mit dem ersten Flug ausgeflogen worden,180 weitere Menschen befänden sich auf dem Airport und könnten ebenfalls in einer Maschine Kabul verlassen. Maas zeigte sich « zuversichtlich », dass deutsche Staatsbürger und andere Schutzbedürftige ausgeflogen werden können. Es gelte die nun eingerichtete « Luftbrücke so lange wie möglich aufrecht zu erhalten », ergänzte Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU). Es handele sich um « einen komplexen und gefährlichen » Einsatz entsprechend ausgebildeter « robuster Kräfte » der Bundeswehr. Es gelte, für ein Gelingen des Einsatzes « die Daumen zu drücken », Zwei Tage nach ihrem Einmarsch in der afghanischen Hauptstadt Kabul haben die radikalislamischen Taliban das Ende des Krieges und eine allgemeine Amnestie verkündet. « Der Krieg ist zuende », und « jeder » sei begnadigt, sagte Taliban-Sprecher Sabihullah Mudschahid. In der ersten Pressekonferenz seit der faktischen Machtübernahme schlug er versöhnliche Töne an. Die Taliban hätten keine Feindseligkeiten mit irgendjemandem, sagte der langjährige Sprecher der Islamisten, Sabiullah Mudschahid, in Kabul. Er versichere seinen Landsleuten, auch jenen, die in Opposition zu den Islamisten gestanden hätten, dass eine allgemeine Amnestie gelte. Sie gelte auch für ehemalige Übersetzer von ausländischen Streitkräften. Man habe auch alle Soldaten begnadigt, die in den vergangenen Jahren gegen sie gekämpft hätten, sagte Mudschadhid weiter.

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