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Liveblog: Menschenrechtler berichten über „standrechtliche Hinrichtungen”

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Die Taliban haben offenbar alle Afghanen aufgefordert, den Flughafen Kabul zu räumen. Ob das die deutsche Luftbrücke nach Afghanistan gefährden wird, war zunächst nicht klar. Verfolgen Sie alle Entwicklungen hier im Liveblog.
Menschenrechtler: Berichte über „standrechtliche Hinrichtungen“ Der Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch (HRW) liegen nach eigenen Angaben Berichte über „standrechtliche Hinrichtungen“ durch die Taliban in Afghanistan vor. Bei den mutmaßlichen Opfern handele es sich um frühere afghanische Regierungsmitarbeiter und Sicherheitskräfte, sagte die Vizedirektorin für HRW in Asien, Patricia Gossman, am Freitag in einer Online-Schalte mit Journalisten. Das Ausmaß sei noch unklar. Viele dieser Vorfälle fänden den Erkenntnissen zufolge außerhalb der Hauptstadt Kabul in den afghanischen Provinzen statt. Die Taliban hatten nach ihrer Machtübernahme eine Amnestie zugesagt. Die Vorsitzende der Unabhängigen Afghanischen Menschenrechtskommission, Schaharsad Akbar, kritisierte das Chaos bei der Evakuierung von gefährdeten Afghanen. Es sei extrem schwierig, zum Flughafen in Kabul zu gelangen, sagte sie. Dort wiederum gebe es zu wenig Koordination zwischen den Nationen, die Menschen ausflögen, und denjenigen, die den Flughafen schützten. Ihre Organisation beispielsweise habe 90 hoch gefährdete Mitarbeiter identifiziert.20 davon hätten Zusagen für Evakuierungsflüge bekommen. „Wir waren nicht in der Lage, auch nur eine einzige Person zu evakuieren.“ Akbar sagte weiter: „Die Befürchtung ist, dass der Flughafen, dass alles den Taliban überlassen wird und dass die Menschen der Gnade der Taliban ausgeliefert sein werden und dass es zu Massakern kommt, wenn die ausländischen, die westlichen Bürger evakuiert wurden.“ Sie fügte hinzu: „Wenn die USA den Abzug ihres gesamten Militärs planten, warum wurde das nicht besser gemacht? (…) Diese ganze Abzugssituation wurde von Anfang an schlecht gehandhabt.“ (dpa) Zweiter Deutscher auf dem Weg zum Flughafen Kabul verletzt In der Nähe des Flughafens Kabul in Afghanistan ist ein weiterer Deutscher verletzt worden. Das erfuhr die Deutsche Presse-Agentur am Freitag aus dem Auswärtigen Amt. Es soll eine leichte Verletzung sein. Ob es sich um eine Schussverletzung handelt, blieb zunächst unklar. Bereits zuvor war bekannt geworden, dass ein anderer Deutscher auf dem Weg zum Flughafen angeschossen wurde. Einer der beiden Verletzten wurde bereits ins usbekische Taschkent ausgeflogen. Der andere ist transportfähig, hält sich aber weiterhin in Kabul auf. (dpa) Biden: US-Amerikaner werden an Flughafen-Checkpoints durchgelassen US-Amerikaner werden Präsident Joe Biden zufolge an den Checkpoints zum Flughafen Kabul in der Regel nicht aufgehalten. „Soweit wir wissen, werden an den Kontrollpunkten der Taliban Personen mit amerikanischen Pässen durchgelassen“, sagte Biden am Freitag im Weißen Haus in Washington. Man habe eine entsprechende Vereinbarung mit den Taliban und stünde mit ihnen regelmäßig in Kontakt. Eine andere Frage sei, was passiere, wenn US-Amerikaner in das Gedränge rund um den Flughafen gerieten. „Wir prüfen jede Möglichkeit und jedes Mittel, um die Leute zum Flughafen zu bringen“, so Biden weiter. Er sprach außerdem von einer „Hetzjagd“ auf den Flughafen – von Menschen, die den USA nicht geholfen hätten und auf keiner Prioritätenliste stünden.

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